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Mi, 16:07 Uhr
08.04.2015

Becker nennt Befunde alarmierend

Eine kürzlich vorgelegte Studie des Umweltbundesamtes sorgt derzeit für Aufsehen. Danach verursacht die Agrarindustrie in ihrer bisherigen Form massive Umweltschäden...


"Die Landwirtschaft ist ein wichtiger und auch künftig unverzichtbarer Bestandteil der Thüringer Wirtschafsstruktur", heißt es im Koalitionsvertrag von Rot-Rot-Grün.

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"Dies kann aber nicht heißen, dass die Landwirte ohne Rücksicht auf Wasser, Boden und Luft wirtschaften", sagt Dagmar Becker, die landwirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag. Der Tenor einer Studie der Umweltbundesamtes spreche leider eine andere Sprache: Danach gehöre die Landwirtschaft nach der Industrie zum zweitgrößten Verursacher von Treibhausgasen.

Stickstoff, Phosphor und Schwermetalle belasteten die Umwelt zusätzlich, Schädlingsbekämpfungsmittel töteten nicht nur Schädlinge, sondern auch nützliche Insekten. "All das muss uns als Bürger und Verbraucher alarmieren, denn hier wird Schindluder mit unserer Umwelt, aber auch mit den Tieren betrieben", so Becker heute.

"Die vorliegende Studie zeigt klar und deutlich auf, dass die größten Agrarumweltprobleme mit der räumlich konzentrierten Intensivtierhaltung in Großbetrieben - umgangssprachlich oft als Massentierhaltung bezeichnet - verbunden sind", konstatiert Becker. Die SPD-Fraktion im Thüringer Landtag bekenne sich klar zur Notwendigkeit der Landwirtschaft - aber eben auch zu einer anderen, ökologisch verträglicheren Landwirtschaft und Tierhaltung. "Nachhaltig und regional, so muss Landwirtschaft heute sein, damit sie von aufgeklärten Verbrauchern akzeptiert wird", sagt Becker.

Mit einer von der Fraktion in Auftrag gegebenen Studie zur Massentierhaltung im Jahr 2013 habe die SPD frühzeitig Akzente für einen kritischen Umgang mit der sogenannten Massentierhaltung gesetzt und vor deren Folgen gewarnt.
Autor: red

Kommentare
Bodo Schwarzberg
09.04.2015, 00.44 Uhr
Dagmar Becker: van Asten weg?
Warum sagt sie nicht, dass van Asten weg muss aus Nordhausen?? Das ist mir nicht konkret genug Frau Becker. Klingt nur gut. Die SPD sollte sich ernsthaft Gedanken machen, wie sie diesen Betrieb schließen kann. Schon aus Tierschutzgründen. Jeder weiß zudem, dass von dort nicht nur Ammoniakwolken über Stadt und Land ziehen und die allgemeine Stickstoffvergiftung weiter vorantreiben, sondern dass auch resistente, für die Allgemeinheit schädliche Keime in die Umwelt gelangen können.

Konsequenterweise müsste die SPD dann aber auch gegen den Massenkonsum von Fleisch und gegen die Ernährungsvorlieben der Deutschen zu Felde ziehen, gegen die Fleischereiketten und die Schlachthöfe. Und damit gegen Arbeitsplätze. Sie müsste gegen den Raps- und Maisboom auftreten und gegen den weiteren, klimaschädlichen Grünlandumbruch, gegen Biosprit und Biogas. Sie müsste vor allem gegen das ewige Wachstumsmantra dieser Gesellschaft antreten.

Denn das machte die Landwirtschaft, die wir haben! Das aber wird die SPD nicht tun, zumal sie bisher vieles mitgetragen hat, wenn ich mich nicht irre - seit über 100 Jahren übrigens. Oder habe ich nicht aufgepasst beim Studium der politischen Meldungen und in Geschichte? So konsequent ist sie nicht, als eine erfahrene politische Machtpartei.

Dennoch: gut gesagt ist es von Ihnen, Frau Becker.
Fangen wir doch einfach ganz klein an: Realistisch wäre in meinen Augen vielleicht erst einmal eine Zurückdrängung der Rinderbeweide auf unseren Magerrasen in Naturschutzgebieten. Dort sind wir dabei, die letzten stickstoffarmen und artenreichen Bastionen unserer Landschaft ans Messer zu liefern. Bitte setzen Sie sich gemeinsam mit Frau Siegesmund für eine sehr starke und sehr schnelle Förderung der Schafhaltung ein. Retten sie die letzten Thüringer Herden. Alles andere traue ich auch einer RotRotGrün-Regierung kaum zu. Zu viel hat die Politik schon Gutes versprochen in Landwirtschaft und Naturschutz und nicht gehalten. Wenn ich nur an Reinholz' Biodiversitätsstrategie aus Grimms Märchenbuch denke. Ich sehe draußen die Realität und werde nicht müde werden, dies zu veröffentlichen und anzuprangern. Die Politik ist nicht in der Lage, längere Zeiträume in Ihre Argumentation einzubeziehen. Aus Kalkül, um Machtlosigkeit gegenüber Grundgesetzen nicht zugeben zu müssen. Seit dem Krieg, sehr geehrte Frau Becker, ist es immer nur schlimmer geworden mit der Landwirtschaft und der Bedrohung der Arten. Nachweisbar anhand der Roten Listen und der Kartierungsergebnisse. Und jetzt tut jede neue Landesregierung so, als könne gerade sie das Steuer herumreißen. Kann sie aber nicht. Sie müsste es ja anders machen, als alle Politiker seit 1945. Und dagegen spricht ihre Einbindung in Macht- und Wirtschaftsstrukturen, in Beziehungsgeflechte, in die "Gemeinheiten des Kapitalismus", von denen die DDR-Bürgerrechtler in ihrem Anti-Pegida-Weihnachtsbrief 2014 sprachen. Was meinen Sie denn Frau Becker, wie viel Zeit wir insgesamt noch zum Umsteuern haben, ich meine dazu, die schönen Reden SICHT- und FÜHLBAR umzusetzen, nicht nur um ein paar Wähler für Herrn Jendricke zu gewinnen?
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