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Fr, 08:29 Uhr
29.05.2015

Mehr Windräder, weniger Wind?

Durch Deutschland weht ein immer schwächerer Wind. Vor allem im Binnenland weht der Wind einer Studie eines Bonner Wetterdienstes zufolge eher als laues Lüftchen angebraust. Ironischerweise vermuten Meterologen den Boom der Windkraftanlagen als eine Ursache der schwächelnden Winde...

Wurden beispielsweise in Osnabrück in den 1960er-Jahren noch im Jahresmittel Windgeschwindigkeiten von 3,7 Meter pro Sekunde gemessen, sind es inzwischen nur noch 3,2 m/s. Ein Rückgang von über 13 Prozent. An fast allen Wetterstationen im Binnenland, die die Meteorologen des Bonner Wetterdienstes Donnerwetter.de analysiert haben, sieht der Trend ähnlich aus. „An den meisten Orten hat die mittlere Windgeschwindigkeit sehr deutlich abgenommen“, berichtet Dr. Karsten Brandt. Und er hat einen Verdacht: „Wir glauben, dass die in den letzten 15 Jahren immer massiver ausgebauten Windkraftanlagen die Windgeschwindigkeit beeinflusst haben.“

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Denn der Trend des immer schwächeren Windes ist vor den Windkraftanlagen, auf der offenen See, nicht zu beobachten. Im Gegenteil: Auf Norderney oder Helgoland nahm der Wind in den vergangenen 20-30 Jahren sogar ganz leicht zu. Doch bereits kurz hinter der Küste, und damit hinter den ersten Rotoren, registrierten die Donnerwetter.de-Meteorologen in Norddeutschland einen Rückgang der mittleren Jahreswindgeschwindigkeit von 3,8-3,9 m/s auf unter 3,5 m/s.

„Natürlich hat deutschlandweit auch die Zunahme der Bebauung durch Häuser und vor allem Hochhäuser einen leicht bremsenden Effekt“, räumt Brandt ein. „Die bremsende Wirkung der Windkraftanlagen dürfte diesen aber übertreffen.“ Verschiedene Studien unterstützen die Vermutung der Meteorologen. „Dänische Untersuchungen haben gezeigt, dass sogar noch 14 Kilometer hinter einem Windpark die Strömung schwächer ist als davor“, erklärt Dr. Brandt. Ein Effekt, um den sich auch die Betreiber solcher Anlagen Sorgen machen. Wird ein neues Generatorenfeld in der Hauptwindrichtung vor einen bestehenden Rotorenpark gebaut, können die Einbußen über 50 Prozent betragen, haben amerikanische Studien ergeben.

In Norddeutschland steht inzwischen pro 10 Quadratkilometer ein Windrad. Aus der norddeutschen Luftströmung – so die Folgerung der Meteorologen - wird deshalb mittlerweile so viel Energie gewonnen, dass bei Nordwinden im norddeutschen Binnenland ein schwächerer Wind ankommt. Ähnlich sieht es bei Westwinden aus, die durch die Windkraftanlagen in den Niederlanden und in Belgien abgeschwächt werden.

Das ist nicht nur für die Investoren der grünen Windenergie ein Problem, meint der Donnerwetter.de-Meteorologe: „Der schwächere Wind sorgt für einen geringeren Luftaustausch. Dieser wiederum treibt die Schadstoffkonzentration in unserer Luft in die Höhe. Vor allem im Sommerhalbjahr bedeutet der fehlende Wind auch mehr Hitze im Binnenland und weniger Land-Seewind-Zirkulation. Dazu kommt auch noch, dass durch die Generatoren die Luft erwärmt wird, wie weitere Studien gezeigt haben.“

Bisher gilt der Wind als eine - wenn auch unbeständige und schlecht berechenbare - fast unerschöpfliche Energiequelle. Dass man durch die Windräder etwas seiner Energie abschöpft, galt als zukunftsweisende Errungenschaft. „Doch dass der Mensch dem Wind so viel Energie nimmt“, so das Fazit des Klimatologen, „über diese Konsequenzen sollten wir wohl vor dem weiteren Ausbau der Windenergie noch einmal nachdenken.“
Autor: red

Kommentare
Demokrit
29.05.2015, 11.41 Uhr
planlos in die Planwirtschaft
Hat man uns nicht die "Klimakatastrophe" mit mehr Wind versprochen? Die einzige Katastrophe ist wohl die Energiewende. Mit dem "Flatterstrom" kann man keine Volkswirtschaft sicher mit Strom versorgen. Als Nebeneffekt werden die herkömmlichen Kohlekraftwerke immer unrentabler und müssen auch noch subventioniert werden.
CO2-Austoss wurde auch nicht verringert! http://www.cerina.org/co2-2013
Wenn man diese Zahlen sieht, merkt man wie lächerlich dieses Purzelbaumschlagen der deutschen Klimaretter ist.
cui bono
29.05.2015, 20.17 Uhr
Energiewende
Zwei Schritte vor und einer zurueck ist ja noch ok, aber ein Schritt von weiteren 99 in die falsche Richtung, wie die Planung jedes weiteren Windparks, zuletzt in Guenserode, faehrt die Energiewende irgendwann vor die Wand.
iceman
01.06.2015, 13.06 Uhr
Grundprinzip der Physik
Jeder hat vielleicht schon mal was vom Energieerhaltungssatz gehört. Zwar kommen hier noch ein paar Störgrößen mit rein, aber das Grundprinzip gilt.

Wenn ich die kinetische Energie der Luft (Wind) teilweise in elektrische Energie umwandele, habe ich hinterher halt weniger kinetische Energie (Wind).

Einen Gedanken den ich schon lange hatte, aber das der Effekt so groß ist, hätte ich nicht vermutet.
Gehard Gösebrecht
01.06.2015, 14.00 Uhr
Das leuchtet irgendwie ein
Die Windkraftanlagen bremsen also den Wind soweit ab, daß dieser nicht mehr ungehindert über das Land wehen kann, sondern sich irgendwie in den Flügeln der Windkraftwerke verfängt? Dadurch verliert dieser an Geschwindigkeit und es ist nicht mehr genug Windgeschwindigkeit für andere Windkraftanlagen da?
Wenn man dieser Theorie Glauben schenkt, müssten doch die vielen Flugzeuge am Himmel durch ihre Bewegungen diesen Effekt wieder aufheben, da sie ja im Umkehrschluss Wind entstehen lassen.
Aber so läuft das eben nicht.
Wind entsteht wohl immer noch durch die Temperaturunterschiede in der Atmosphäre und ggf. noch durch die Erdrotation.
Flitzpiepe
01.06.2015, 14.14 Uhr
Klar ist das Grundprinzip bekannt,
aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass die Windräder einen Einfluss auf die Windstärke haben sollen.
Der Energiegehalt des Windes ist doch so immens hoch, dass die Windräder, auch wenn es inzwischen sehr viele sind, einfach zu vernachlässigen sind.
Vermuten kann man aber viel.
Wie sieht es denn mit belastbaren Zahlen dazu aus?
Wird es dann in Deutschland auch kälter durch die vielen Fotovoltaikanlagen, die das Sonnenlicht in Strom umwandeln?
cui bono
01.06.2015, 22.23 Uhr
Verwirbelungen am Boden
Vermutlich liegt es weder an den etwas geringeren Durchschnittstemperaturen der letzten 10 Jahre, noch daran, das der Wind alle wird. Früher hatten WKA geringere Bauhöhen. In Bodennähe gibt es durch Bebauung, Bäume usw. mehr Verwirbelungen. Dadurch wirkt sich der Windschatten bei einigen WKA nicht so stark auf die Leistung aus.

Nach Repowering singt die Anzahl der WKA, die Bodenfläche bleibt, aber die dem Wind entnommene Energie nimmt viel stärker zu.

Je höher die WKA werden, je geringer wird auch der Einfluss bodennaher Wirbel. Da Verwirbelungen bis in eine Entfernung von 15 km nachweisbar sind, hat das schon eine stärkere Auswirkung bei zu knappen Abständen, auf die im Windschatten stehenden Anlagen.
cui bono
02.06.2015, 22.20 Uhr
eingespeiste Windleistung 2014- belastbare Zahlen
Entsprechende belastbare Daten z.B. über die Spreizung von installierter und eingespeister Leistung sind auf dieser Seite zu finden.
http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/2014-war-das-schlechteste-windstromsjahr-seit-10-jahren-bayern-ist-mit-baden-wuertemberg-bunkerfuehrer/
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