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Di, 10:08 Uhr
30.06.2015

Rekord seit der Wiedervereinigung

"Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,5 Prozent. Wir haben den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Das spricht für die gute Arbeitsmarktentwicklung im ersten Halbjahr“, so Karsten Froböse, Chef der Nordhäuser Arbeitsagentur, zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten des Monats Juni...

Grafik (Foto: nnz) Grafik (Foto: nnz)
10.439 Männer und Frauen waren zum Halbjahresende ohne Arbeit, -3,1% (-337) weniger als im Mai und – 7,4% (-835) weniger als vor einem Jahr.
Rund 870 Personen wurden in den letzten vier Wochen in Beschäftigungen auf dem ersten Arbeitsmarkt vermittelt, über 12 Prozent mehr als vor einem Jahr.

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Mit einer Arbeitslosenquote von 7,5 Prozent, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, registrierte die Nordhäuser Arbeitsagentur den bislang niedrigsten Wert seit 1991. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 8,0 Prozent. Man verzeichne inzwischen eine deutlich günstigere Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt als beispielsweise das Bundesland Nordrhein-Westfalen, wo die Arbeitslosenquote aktuell bei 7,9 Prozent liegt.

Der Landkreis Nordhausen erfuhr im Juni den stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit in Nordthüringen und die zugleich niedrigste Arbeitslosenquote seit fast 25 Jahren. Die Zahl ging um -339 auf 3.755 Personen zurück. Die Arbeitslosenquote sank von 9,3 im letzten Jahr, auf aktuell 8,5 Prozent. Der Kyffhäuserkreis weist eine Quote von 10,2 statt 10,7 Prozent aus, und im Landkreis Eichsfeld ging die Quote von 5,2 auf 4,7 Prozent, ebenfalls auf den bisher niedrigsten Wert zurück.

Jugendarbeitslosigkeit sinkt auf Tiefststand

Sechs Prozent aller Arbeitslosen sind jünger als 25 Jahre. Knapp 630 Jugendliche suchen derzeit bei Agentur und Jobcentern noch nach einem neuen Job, fast zwölf Prozent weniger als vor einem Jahr. „Das Beschäftigungsniveau ist hoch. Gut qualifizierte junge Menschen sind auf dem Arbeitsmarkt weiterhin stark nachgefragt“, so der Agenturchef. Wichtig seien aktuelle Berufskenntnisse und eine entsprechende Motivation. „Das war früher so und ist heute nicht anders.“ Der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit schlage sich auch hier deutlich in der Arbeitslosenquote nieder. Die Quote sank zum Vorjahr um -0,3 Prozentpunkte auf glatt 6,0 Prozent.

Agentur unterstützt Alleinerziehende

Mit einem besonderen Konzept hat die Agentur für Arbeit in den letzten zwei Monaten alleinerziehende Arbeitslose betreut. „Wir haben gezielt für junge Mütter, entsprechend ihrer individuellen Qualifikation, nach passgenauen Beschäftigungsmöglichkeiten gesucht“, erläutert Pressesprecherin Andrea Springer das Vorgehen. Mit intensiver Vorbereitung und Begleitung sei man für diese Personengruppe neue Wege gegangen. Seitens der Unternehmen habe man sich aufgeschlossen gezeigt und auf die Erfordernisse im Zusammenhang mit der Kinderbetreuung flexibel reagiert.

Ein Großteil der Frauen konnte bereits nach kurzer Zeit in Arbeit vermittelt werden, für eine junge Mutter beginnt in Kürze die Qualifizierung zur Altenpflegerin. Sie erfüllt sich ihren Wunschberuf. „Wir wollen an den Erfolg schnell anknüpfen“, so Andrea Springer. Aktuell sind noch 90 Alleinerziehende bei der Arbeitsagentur arbeitslos gemeldet. Vor fünf Jahren lag die Zahl noch bei 200.

Bessere Chancen für Langzeitarbeitslose

Die gute Arbeitsmarktsituation eröffnet auch für Langzeitarbeitslose bessere Integrationschancen. 100 Personen, die durch die Nordhäuser Arbeitsagentur betreut wurden, konnten in den ersten fünf Monaten des Jahres in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden, ein Viertel mehr als im Vorjahr. In Thüringen war das der stärkste Anstieg.

Aktuell werden noch rund 700 Personen, die länger als zwölf Monate ohne Job sind, durch die Agentur für Arbeit betreut. „Wir nutzen die gute Arbeitsmarktsituation“, so Karsten Froböse. In vielen Fällen müsse man das Beratungsangebot und den Umfang deutlich erweitern. Mit dem INGA-Team (Interne ganzheitliche Integrationsberatung) des Hauses habe man dafür gute Voraussetzungen geschaffen. Die Vorgehensweise sei zwar zeitintensiv, bringe aber immer häufiger den gewünschten Erfolg mit sich.

„Für jeden Einzelnen, den wir in Arbeit vermitteln, lohnt sich der Einsatz.“ So zeige sich die positive Wirkung beispielsweise auch beim Jobcenter Nordhausen. Mit intensiver Betreuung und individueller Beratung sei man hier ebenfalls bei den Langzeitarbeitslosen ein gutes Stück vorangekommen.

Mehr Ausbildungsangebote als Bewerber

Mit 1.448 liegt die Zahl der Ausbildungsplatzangebote in den drei nördlichsten Landkreisen deutlich über der Zahl der Bewerber um eine Ausbildungsstelle. 700 Ausbildungsstellen wurden aus Produktion und Fertigung gemeldet.

Knapp 1.300 junge Leute meldeten sich bis Ende Juni bei den Berufsberatern, -6,6 Prozent weniger als letztes Jahr. Damit entfallen auf 100 Ausbildungsstellen nur 89 Bewerber. Mit Blick auf die Auswahl des richtigen Berufes empfiehlt Karsten Froböse künftigen Schulabgängern: „Den besten Überblick bekommt man bei den Berufsberatern. Sie helfen, wenn es darum geht, sich zwischen mehreren Alternativen entscheiden zu müssen.“

Der Blick in die Regionen

Landkreis Nordhausen
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Mai auf Juni um 101 auf 3.755 Personen verringert. Das waren 339 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 8,5%; vor einem Jahr belief sie sich auf 9,3%. Dabei meldeten sich 840 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 30 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 938 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+60). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 5.692 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 147 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 5.974 Abmeldungen von Arbeitslosen (+101).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um 12 Stellen auf 283 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 18 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Juni 152 neue Arbeitsstellen, 23 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 888 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 82.

Landkreis Eichsfeld
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Mai auf Juni um 106 auf 2.576 Personen verringert. Das waren 315 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 4,7%; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,2%. Dabei meldeten sich 628 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 38 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 734 Personen ihre Arbeitslosigkeit (–46). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 5.138 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 272 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 5.380 Abmeldungen von Arbeitslosen (–185).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni geringfügig gestiegen, und zwar um 2 auf 673; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 117 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Juni 244 neue Arbeitsstellen, 3 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.432 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 62.

Kyffhäuserkreis
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Mai auf Juni um 130 auf 4.108 Personen verringert. Das waren 181 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 10,2%; vor einem Jahr belief sie sich auf 10,7%. Dabei meldeten sich 788 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 69 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 918 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+56). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 5.682 Arbeitslosmeldungen, die Veränderung zum Vorjahreszeitraum ist nur gering (+25); dem gegenüber stehen 5.877 Abmeldungen von Arbeitslosen (–158).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um 3 Stellen auf 281 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 88 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Juni 151 neue Arbeitsstellen, 23 weniger als vor einem gingen 725 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 112.
Autor: red

Kommentare
Herr Taft
30.06.2015, 10.54 Uhr
Kein Kommentar ?
Normalerweise kommen doch an dieser Stelle IMMER diese wunderbaren Kommentare über die Inhaltslosigkeit dieser Zahlen. Schließlich werden wir alle ja belogen und betrogen.

Zum Inhalt:Die Richtung stimmt. Interessant wäre es, zu wissen, ob sich der Zähler oder der Nenner stärker geändert hat. Vielleicht sind ja einfach mehr Arbeitssuchende jetzt offiziell im Ruhestand und fallen aus der Statistik raus.
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