Do, 14:40 Uhr
23.07.2015
Sommertheater in der Kritik
Bevor das Nordhäuser Sommertheater schon wieder in sein finales Wochenende einsteigt, gab es jetzt die ersten Kritiken.
Thomas Wiesenberg (li.) staunt über die eigenwillige Othello-Interpretation seines Kollegen Oliver Seidel. Foto: Andreas Hillmann
Gleich zwei Rezensenten besuchten am vorletzten Sonntag die denkwürdige Vorstellung bei Dauerregen, die kurzerhand in die Traditionsbrennerei verlegt worden war. Und sie waren des Lobes voll:
Auf jeden Fall strotzt es nur so vor Tempo, skurrilen Einfällen und absurden Ideen. Die Inszenierung von Benedikt Schörnig setzt dem ganzen aber noch die Krone auf. Zu den Hunderten von überdrehten Ideen packt er noch ein paar Einfälle drauf. Da wird Titus Andronicus zur Kochshow, der Othello wird eben mal schnell gerappt und bei Macbeth gibt es Fechtszene in Zeitlupe.
So erlebte Thomas Kügler, Theaterkritiker des Harz-Kurier aus Bad Sachsa die Vorstellung und fügt an:
Übrigens, es macht nichts aus, wenn man Shakespeares Werke nicht kennt. Das Theater über das Theater ist Spaß genug. Die teils derben Scherze funktionieren auch ohne Beihilfe aus Stratford-upon-Avon. Es macht auch nichts aus, wenn man Shakespeare kennt. Es ist keine Demontage, was hier betrieben wir, sondern eine Huldigung, die vielleicht sogar dem Meistern gefallen hätte.
Ophelia (Oliver Seidel) zweifelt an Hamlets (Thomas Wiesenberg) Zurechnungsfähigkeit. Foto: Andreas Hillmann
Dem Thüringer Meister der Theaterkritik Henryk Goldberg hat es wohl auch gefallen, denn er schrieb:
Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) ist ein Traum für alle Beteiligten. Für die Darsteller, weil es einfach Spaß macht, wenn man zwei Stunden lang Schabernack treiben darf, unter Hinweglassung des beklagenswerten Zustandes dieser Welt.
Für das Publikum, weil es einfach Spaß macht, wenn man sich, obgleich man im Theater ist, zwei Stunden lang wunderbar unterhalten lassen kann.
Und für den Beobachter, der dafür bezahlt wird, sich zwei Stunden amüsiert zu haben.
Und er ordnet die Nordhäuser Inszenierung auch gleich präzise ein:
Aber es ist Klamotte jener Art, die durch die Zeiten hindurch erklärt, warum das Theater so wundersam unkapputtbar ist.
Über das Shakespeare-Ensemble Anika Kleinke, Oliver Seidel und Thomas Wiesenberg äußert er schließlich:
Das sind keine Freizeitsprecher, das sind richtige Schauspieler, und das merkt man jede Minute dieses Spiels, in dem sie sich atemlos und allerliebst mit viel Rhythmus-Gefühl durch die Nacht der Shakespeare-Tragödien blödeln.
Noch am Samstag, 1. August um 20 Uhr und letztmalig am Sonntag, 2. August um 18 Uhr steht die Komödie Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) auf dem Spielplan in der Traditionsbrennerei in der Grimmelallee 11.
Karten im Vvk gibt es in der Kreissparkasse am Kornmarkt, der Apotheke am Theater/SalzDom und unter info@extempore-theater.de.
Autor: nnzThomas Wiesenberg (li.) staunt über die eigenwillige Othello-Interpretation seines Kollegen Oliver Seidel. Foto: Andreas Hillmann
Gleich zwei Rezensenten besuchten am vorletzten Sonntag die denkwürdige Vorstellung bei Dauerregen, die kurzerhand in die Traditionsbrennerei verlegt worden war. Und sie waren des Lobes voll:
Auf jeden Fall strotzt es nur so vor Tempo, skurrilen Einfällen und absurden Ideen. Die Inszenierung von Benedikt Schörnig setzt dem ganzen aber noch die Krone auf. Zu den Hunderten von überdrehten Ideen packt er noch ein paar Einfälle drauf. Da wird Titus Andronicus zur Kochshow, der Othello wird eben mal schnell gerappt und bei Macbeth gibt es Fechtszene in Zeitlupe.
So erlebte Thomas Kügler, Theaterkritiker des Harz-Kurier aus Bad Sachsa die Vorstellung und fügt an:
Übrigens, es macht nichts aus, wenn man Shakespeares Werke nicht kennt. Das Theater über das Theater ist Spaß genug. Die teils derben Scherze funktionieren auch ohne Beihilfe aus Stratford-upon-Avon. Es macht auch nichts aus, wenn man Shakespeare kennt. Es ist keine Demontage, was hier betrieben wir, sondern eine Huldigung, die vielleicht sogar dem Meistern gefallen hätte.
Ophelia (Oliver Seidel) zweifelt an Hamlets (Thomas Wiesenberg) Zurechnungsfähigkeit. Foto: Andreas Hillmann
Dem Thüringer Meister der Theaterkritik Henryk Goldberg hat es wohl auch gefallen, denn er schrieb:
Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) ist ein Traum für alle Beteiligten. Für die Darsteller, weil es einfach Spaß macht, wenn man zwei Stunden lang Schabernack treiben darf, unter Hinweglassung des beklagenswerten Zustandes dieser Welt.
Für das Publikum, weil es einfach Spaß macht, wenn man sich, obgleich man im Theater ist, zwei Stunden lang wunderbar unterhalten lassen kann.
Und für den Beobachter, der dafür bezahlt wird, sich zwei Stunden amüsiert zu haben.
Und er ordnet die Nordhäuser Inszenierung auch gleich präzise ein:
Aber es ist Klamotte jener Art, die durch die Zeiten hindurch erklärt, warum das Theater so wundersam unkapputtbar ist.
Über das Shakespeare-Ensemble Anika Kleinke, Oliver Seidel und Thomas Wiesenberg äußert er schließlich:
Das sind keine Freizeitsprecher, das sind richtige Schauspieler, und das merkt man jede Minute dieses Spiels, in dem sie sich atemlos und allerliebst mit viel Rhythmus-Gefühl durch die Nacht der Shakespeare-Tragödien blödeln.
Noch am Samstag, 1. August um 20 Uhr und letztmalig am Sonntag, 2. August um 18 Uhr steht die Komödie Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) auf dem Spielplan in der Traditionsbrennerei in der Grimmelallee 11.
Karten im Vvk gibt es in der Kreissparkasse am Kornmarkt, der Apotheke am Theater/SalzDom und unter info@extempore-theater.de.
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