Mi, 14:00 Uhr
22.06.2016
Innenministerium will Prävention stärken
Kampf dem Crystal
Methamphetamin gehört zu den gefährlichsten Drogen überhaupt. Es macht auch beim Konsum geringer Mengen schnell abhängig und führt innerhalb kurzer Zeit zu schweren körperlichen und psychischen Schäden. Im Erfurter Innenministerium will man jetzt den "Verfolgungsdruck" erhöhen und mehr Geld für Prävention ausgeben...
Die Ermittlungsbehörden verzeichneten im Vorjahr einen deutlichen Anstieg an Drogenstraftaten. 2010 wurden gegen insgesamt 4542 Personen (darunter 663 weibliche) ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz vorgeworfen. 2015 waren es 6327 (1108 weibliche) Tatverdächtige.
Besorgniserregend ist der Anstieg der Fallzahlen bei der gefährlichen Droge Crystal Meth, so Innenminister Dr. Holger Poppenhäger. In der Polizeilichen Kriminalstatistik wird Crystal bis zum Jahr 2013 unter Amphetamin/-derivate erfasst. So gab es 2010 insgesamt in Thüringen 1610 Verstöße im Zusammenhang mit Amphetamin oder Methamphetamin. 2015 stieg die Zahl auf 2119 Fälle, darunter alleine 1898 Drogenstraftaten im Zusammenhang mit Crystal Meth.
Crystal kann geraucht, geschnupft oder injiziert werden – die Wirkung setzt bereits nach zehn bis zwanzig Minuten ein, kann bis zu 36 Stunden lang anhalten. Regelmäßiger Crystal-Konsum führt zu körperlichem Verfall, wie extremem Gewichtsverlust, Zahnausfall oder Hautekzemen. Weitere Folgen sind Leber- und Nierenschäden, Paranoia, Wahnvorstellungen, Schizophrenie oder Depressionen.
Die Bekämpfung der Drogenverbreitung hat bei den Sicherheitsbehörden im Rahmen der illegalen Drogenbekämpfung deshalb eine hohe Priorität. Dabei stehen Prävention und eine Erhöhung des Verfolgungsdrucks im Fokus der Polizei. Schon 2012 wurde im Rahmen der Sicherheitskooperation von Sachsen und Thüringen sowie Brandenburg und Sachsen-Anhalt eine Projektgruppe zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität im Zusammenhang mit Crystal gegründet, der inzwischen auch Berlin beigetreten ist.
Darüber hinaus gibt es seit dem Jahr 2000 eine deutsch-tschechische Arbeitsgruppe Crystal im Rahmen der Polizei- und Zoll-Kooperation. Die Thüringer Polizei reagiert auf die Entwicklung der steigenden Crystal-Fallzahlen unter anderem mit einer Erhöhung des Kontrolldrucks und einer verbesserten Zusammenarbeit mit Justiz, Zoll, Bundespolizei und Ordnungsbehörden.
Letztlich kann der Kampf gegen Drogen aber nur gewonnen werden, wenn die Einsicht und das Verständnis von der Gefährlichkeit von Drogen bei der Zielgruppe ankommt, so der Innenminister. Die Thüringer Polizei unterstützt und ergänzt die Angebote andere Präventionsträger daher sach- und zielgruppenorientiert. Mit eigens für Schüler/Innen und Student/Innen, Lehrkräfte sowie Erziehungs- bzw. Sorgeberechtigte entwickelten Broschüren informiert sie über Crystal, die Folgen des Konsums sowie über Hilfs- und Beratungsangebote.
Zur Unterstützung der Präventionsarbeit und der Behandlung von Konsumenten hat die Landesregierung für die Jahre 2016 und 2017 die Haushaltsansätze für die Suchtprävention im Vergleich zu 2015 um je 71.000 Euro erhöht. Ein bedeutender Teil dieses Aufwuchses ist für Maßnahmen zur Prävention und Behandlung bei Crystal-Meth-Konsum vorgesehen.
Autor: redDie Ermittlungsbehörden verzeichneten im Vorjahr einen deutlichen Anstieg an Drogenstraftaten. 2010 wurden gegen insgesamt 4542 Personen (darunter 663 weibliche) ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz vorgeworfen. 2015 waren es 6327 (1108 weibliche) Tatverdächtige.
Besorgniserregend ist der Anstieg der Fallzahlen bei der gefährlichen Droge Crystal Meth, so Innenminister Dr. Holger Poppenhäger. In der Polizeilichen Kriminalstatistik wird Crystal bis zum Jahr 2013 unter Amphetamin/-derivate erfasst. So gab es 2010 insgesamt in Thüringen 1610 Verstöße im Zusammenhang mit Amphetamin oder Methamphetamin. 2015 stieg die Zahl auf 2119 Fälle, darunter alleine 1898 Drogenstraftaten im Zusammenhang mit Crystal Meth.
Crystal kann geraucht, geschnupft oder injiziert werden – die Wirkung setzt bereits nach zehn bis zwanzig Minuten ein, kann bis zu 36 Stunden lang anhalten. Regelmäßiger Crystal-Konsum führt zu körperlichem Verfall, wie extremem Gewichtsverlust, Zahnausfall oder Hautekzemen. Weitere Folgen sind Leber- und Nierenschäden, Paranoia, Wahnvorstellungen, Schizophrenie oder Depressionen.
Die Bekämpfung der Drogenverbreitung hat bei den Sicherheitsbehörden im Rahmen der illegalen Drogenbekämpfung deshalb eine hohe Priorität. Dabei stehen Prävention und eine Erhöhung des Verfolgungsdrucks im Fokus der Polizei. Schon 2012 wurde im Rahmen der Sicherheitskooperation von Sachsen und Thüringen sowie Brandenburg und Sachsen-Anhalt eine Projektgruppe zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität im Zusammenhang mit Crystal gegründet, der inzwischen auch Berlin beigetreten ist.
Darüber hinaus gibt es seit dem Jahr 2000 eine deutsch-tschechische Arbeitsgruppe Crystal im Rahmen der Polizei- und Zoll-Kooperation. Die Thüringer Polizei reagiert auf die Entwicklung der steigenden Crystal-Fallzahlen unter anderem mit einer Erhöhung des Kontrolldrucks und einer verbesserten Zusammenarbeit mit Justiz, Zoll, Bundespolizei und Ordnungsbehörden.
Letztlich kann der Kampf gegen Drogen aber nur gewonnen werden, wenn die Einsicht und das Verständnis von der Gefährlichkeit von Drogen bei der Zielgruppe ankommt, so der Innenminister. Die Thüringer Polizei unterstützt und ergänzt die Angebote andere Präventionsträger daher sach- und zielgruppenorientiert. Mit eigens für Schüler/Innen und Student/Innen, Lehrkräfte sowie Erziehungs- bzw. Sorgeberechtigte entwickelten Broschüren informiert sie über Crystal, die Folgen des Konsums sowie über Hilfs- und Beratungsangebote.
Zur Unterstützung der Präventionsarbeit und der Behandlung von Konsumenten hat die Landesregierung für die Jahre 2016 und 2017 die Haushaltsansätze für die Suchtprävention im Vergleich zu 2015 um je 71.000 Euro erhöht. Ein bedeutender Teil dieses Aufwuchses ist für Maßnahmen zur Prävention und Behandlung bei Crystal-Meth-Konsum vorgesehen.
Kommentare
tannhäuser
22.06.2016, 17.28 Uhr
Herr Poppenhäger
Sind Sie nicht mit der Gebietsreform ausgelastet?
Ich mache sogar einen Vorschlag: Fragen Sie doch Ihre grünen Regierungskollegen/Innen, ob sie nicht Ihren Insider-Parteifreund Volker Beck zu einer Anti-Meth-Vortragsreise durch Thüringen engagieren können.
Ich mache sogar einen Vorschlag: Fragen Sie doch Ihre grünen Regierungskollegen/Innen, ob sie nicht Ihren Insider-Parteifreund Volker Beck zu einer Anti-Meth-Vortragsreise durch Thüringen engagieren können.
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