Sommerzeit ist Reisezeit. Besonders im Juli und August zieht es Viele in die Berge oder ans Meer. Eine kleine Zusammenstellung von verschiedenen Medikamenten sollte in keinem Urlaubsgepäck fehlen. Hier einige Tipps, welche Mittel gegen Übelkeit, Kopfschmerzen und Sonnenbrand helfen und was dabei zu beachten ist...


Neben den Badesachen oder Wanderschuhen, dem Fotoapparat und einem guten Buch sollte auch ein ausgewähltes Sortiment an Medikamenten im Koffer Platz finden. „Egal, ob es an den Strand oder in die Berge geht, eine Creme mit einem hohen Lichtschutzfaktor ist wichtig“, erklärt Dr. Christian Augsten, Leiter der Apotheke der HELIOS Klinik Sangerhausen.

Die Sonnencreme sollten die Urlauber immer griffbereit bei sich haben. „Beim Eincremen immer auch an Körperstellen wie Ohren und Füße denken - diese werden gern vergessen“ ergänzt die Pharmakologin. Wenn es doch einmal zu einem Sonnenbrand gekommen ist, schaffen kühlende Umschläge und beruhigende, rückfettende Cremes Linderung.

„Allerdings verhindern diese Produkte nicht die durch den Sonnenbrand entstehenden Lichtschäden der Haut“ warnt Augsten. Urlaubern wird empfohlen, die pralle Mittagssonne zu meiden. Hinzu kommt, dass sich ausgiebiges Sonnenbaden in vielen Fällen nicht mit der Einnahme von Medikamenten verträgt. Es gibt bestimmte Wirkstoffe, etwa Antibiotika, die über den Blutkreislauf auch in die oberflächlichen Hautgefäße gelangen und dann auf Sonneneinstrahlung reagieren. In der Folge können sich Blasen oder Hautausschläge bilden. Beim Urlaub in Sonnenländern ist zudem auf die richtige Lagerung von Medikamenten zu achten: immer im Schatten und je nach Wirkstoff bei höchstens 25 bis max. 30 Grad.

Reiseapotheke (Foto: Helios Kliniken) Besonders lästig können im Sommer vor allem die vielen Mücken sein. „Zur Abwehr empfiehlt sich ein Repellens auf ätherischer Ölbasis oder länger wirksame künstliche Wirkstoffe“, rät Apotheker Augsten. Kommt es doch zu einem Stich, hilft ein Gel mit einem Antihistaminikum auf die betroffene Stelle aufzutragen.“ Nachts kann ein Moskitonetz für einen mückenfreien Schlaf sorgen. Darüber hinaus gehören ein Schmerz- und Fiebermittel sowie ein Medikament gegen Durchfall in jede Reiseapotheke. Hierbei ist es ratsam, bereits bekannte und gut vertragene Produkte zu wählen. Menschen mit chronischen Leiden sollten bei Flugreisen ihre Medikamente immer im Handgepäck mitführen. „Medikamente, die man sich selbst injizieren muss, sind zumeist kühlpflichtig“, gibt der Arzneimittelexperte zu bedenken. Hierfür gibt es beispielsweise Kühltäschchen mit Kühlakkus.

Diese Produkte gehören in die Reiseapotheke:

• Sonnencreme
  
• "After-sun"-Lotion zum Auftragen nach dem Sonnenbad
  
• ein Sonnenbrandgel/ Schmerzgel
  
• Kopfschmerzmittel
  
• Loperamid-haltiges Mittel gegen Durchfallerkrankungen
  
• Pflaster für kleine Abschürfungen als auch für Blasen
  
• Desinfektionsmittel für Wunden
  
• Mückenschutzmittel
  
• Gel mit einem Antihistaminikum zur Behandlung von Mückenstichen
  
• Ausreichende individuelle Dauermedikation

Tipps zum Umgang mit Medikamenten im Urlaub

• Schützen Sie Ihre Medikamente und Verbandsmaterialien vor Feuchtigkeit und Quetschungen.
  
• Lagern Sie Ihre Medikamente nie in der prallen Sonne. Normale Tabletten vertragen in der Regel höchstens eine Temperatur von 25 bis maximal 30 Grad.
  
• Alkohol und Medikamente vertragen sich nicht! Dies gilt ganz besonders in Bezug auf Schmerzmittel und Antibiotika. Wer dauerhaft Blutdrucksenker oder Blutverdünner nehmen muss, sollte nur wenig Alkohol konsumieren.
  
• Keine ausgedehnten Sonnenbäder bei der Einnahme von Antibiotika oder bestimmter Psychopharmaka (z.B. Johanniskraut). Phototoxische Reaktionen in den oberflächlichen Hautgefäßen können extreme Hautreaktionen verursachen.
  
• Bei Pilleneinnahme Vorsicht beim Sonnenbad. Junge Frauen, die erst seit kurzer Zeit die Pille nehmen, sollten zunächst einmal testen, ob sie ein Sonnenbad vertragen. Bei manchen bilden sich dunkle Flecken auf der Haut, die wie Altersflecken aussehen.
  
• Kein Parfum vor dem Sonnenbad verwenden, da dies zu Verbrennungserscheinungen mit Blasenbildung auf der Haut führen kann.