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Fr, 08:49 Uhr
12.08.2016
Tarnung auf den Straßen

Wenn Erlkönige unterwegs sind

Wenn vom „Erlkönig“ die Rede ist, denken die meisten natürlich zuerst an den durch die Nacht reitenden Vater mit seinem Kind. Inspiriert von dem Gedicht des Dichters Goethe, hat sich dieser Begriff in der Fachsprache auch für Prototypen von Fahrzeugen etabliert...


Tatsächlich gibt es einige Parallelen. Das Gedicht und der Prototypenbau sind beide geheimnisvoll. Doch wie soll die Autoindustrie ein Geheimnis hüten, das ganz offensichtlich über Deutschlands Straßen rollt?

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Die Fahrzeugbranche findet eine Lösung. Heute verwenden die meisten Prototypenbauer Spezialfolien. Diese Folien haben den Vorteil, dass Testergebnisse nicht verfälscht werden und dennoch nicht zu deutlich auf das Äußere der Fahrzeuge schließen lassen.

Beispielsweise schwört der Fahrzeughersteller BMW beim Prototypenbau auf Kreismuster, die sich laut Aussagen der Produzenten über Jahre hinweg bewährt haben. Der Meinung von Kfz-Experten zufolge ist diese Musterung sinnvoll, um die Oberfläche zu verändern und den Betrachter zu verwirren. Im Regelfall erhalten die Spezialfolien eine Schwarz-Weiß-Musterung, um dem Auge einen möglichst großen Kontrast zu bieten. Spezielle Formen wie Schachbrettmuster, Dreiecke oder gar Flammen sollen dafür sorgen, dass die Nutzung vertikaler und horizontaler Linien die Wahrnehmung einschränkt.

Ein „offensichtliches Versteckspiel“

Dass Bemerkenswerte am Prototypenbau für Fahrzeuge ist, dass Entwickler mit der Verhüllung der Kfz eigentlich genau das Gegenteil von dem erreichen müssen, was wirklich bezweckt wird. Obwohl grundsätzlich prägnante Skulpturen von Fahrzeugen erarbeitet werden sollen, werden die Autos dadurch versteckt. Dieser Prozess vollzieht sich auch auf dem Werksgelände, auf dem die Fahrzeuge ebenfalls vor Blicken Neugieriger geschützt werden. Dafür sorgen eingeschränkte Zutrittsbereiche zu bestimmten Arealen, strenge Überwachungen sowie hohe Zäune innerhalb des Werkes.

Taktik ist gefragt

Doch so leicht geben sich Erlkönig-Jäger nicht geschlagen. Reisen in Testgebiete oder stundenlange Wartezeiten vor Werksgeländen stehen auf der Agenda dieser Personengruppe. Diesem vermeintlichen Risiko wirken Tester taktisch entgegen. Tester sind bemüht, nicht regelmäßig an gleichen Orten aufzutauchen. Häufig suchen sie die Dunkelheit und testen an geheimen Orten: genauso wie im Gedicht von Goethe.
Autor: nnz

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