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Di, 17:41 Uhr
30.08.2016
Nuklearmedizin am Südharzklinikum eröffnet

"Quantensprung" in der Diagnostik

Nach nur 11 Monaten Bauzeit und einer ganzen Reihe an Herausforderungen wurde heute am Nordhäuser Südharzklinikum die neue nuklearmedizinische Abteilung eröffnet. Neben deutlich besserer Diagnostik für Patienten ist damit auch ein wichtiger Schritt in Richtung onkologisches Zentrum getan...

"Quantensprung" in der Diagnostik - am Nordhäuser Südharzklinikum wurde heute die neue Nuklearmedizin eröffnet (Foto: Angelo Glashagel) "Quantensprung" in der Diagnostik - am Nordhäuser Südharzklinikum wurde heute die neue Nuklearmedizin eröffnet (Foto: Angelo Glashagel)

Die neue nuklearmedizinische Station des Nordhäuser Südharzklinikums (SHK) ist auf den ersten Blick nicht sonderlich groß - einige Räume, darin große, eindrucksvolle Maschinen, einige abgetrennte Bereiche.

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Das besondere der Räumlichkeiten, neben der High-Tech Ausstattung, bekommt man aber gar nicht zu sehen. Ein ordentlicher Teil der Baukosten von rund 5,5 Mio. wurde buchstäblich in Wänden und Decken versenkt - 20 Tonnen Beton befinden sich allein der Decke des umgebauten Traktes. In Glasscheiben und Türen ist Blei, hinter den Wänden mehrere Zentimeter Magnesit, die ist dünner hat dafür aber eine höhere Dichte als die 28cm dicke Schicht Schwerbeton, die man auch hätte verbauen können.

All das hat man, vom ersten Handschlag bis zur heutigen Übergabe, in gerade einmal 11 Monaten geschafft. Eine Leistung, die Respekt verdient, meinte Dr. Gert Zinger, Chefarzt und Herr der neuen Hallen. Anderswo habe man ähnliche Unterfangen mit mehr Personal nur in jahrelanger Arbeit bewältigen können, erzählte der Mediziner anlässlich der offiziellen Eröffnung.

Entsprechend stolz war heute die Krankenhausleitung wie auch die Gesellschafter. Von einem "Leuchtturm zwischen Halle und Göttingen" sprach etwa Oberbürgermeister Zeh. Landrat Jendricke war sich sicher das die neuen Möglichkeiten mehr Patienten nach Nordhausen bringen würden und das man gezeigt habe das man mit den "Großen" mithalten könne. "Wir können Stolz sein auf unser SHK", sagte Jendricke.

Chefarzt Dr. Gert Zinger kann auch nach 34 Jahren Nuklearmedizin noch mit viel Leidenschaft über sein Feld sprechen (Foto: Angelo Glashagel) Chefarzt Dr. Gert Zinger kann auch nach 34 Jahren Nuklearmedizin noch mit viel Leidenschaft über sein Feld sprechen (Foto: Angelo Glashagel) Für die Diagnostik am Südharzklinikum ist die neue Technik tatsächlich eine Art Quantensprung. Nuklearmedizinische Untersuchungen kennt man hier zwar schon lange, nicht aber in der Genauigkeit und Komplexität, die jetzt möglich sein werden. Mit den High-Tech Kameras können auch bösartige Zellen von wenigen Millimetern Größe sehr genau identifiziert werden, was chirurgische Eingriffe erleichtert. Gleichzeitig werden die Patienten weniger Strahlung ausgesetzt, als bisher üblich. "Wir haben einen Zeitsprung von 20 Jahren gemacht", sagte Chefarzt Dr. Zinger.

Aber nicht nur für die Patienten ist der technische Schritt nach vorn von Bedeutung. Auch das Klinikum als ganzes will profitieren. "Ohne massive Investitionen wird es mit den onkologischen Zentrum nichts", das sei schon nach den ersten strategischen Überlegungen im Jahr 2011 klar gewesen, sagte SHK Chef Guido Hage, "und ohne das richtige Personal nutzen auch die besten Investitionen nichts". Man sei schnell darin übereingekommen das dass SHK zum damaligen Zeitpunkt keiner der Bedingungen erfüllte. Mit der Technik habe man heute einen "Trumpf zur Gewinnung von Top-Leuten", sagte Hage, Top-Leute wie Nuklearmediziner Zinger, der auch nach 34 Jahren Berufserfahrung noch leidenschaftlich und ausführlich über sein Feld zu berichten weiß.

Die neue Technik soll nicht nur neue Patienten an das Südharzklinikum locken, sondern auch Top-Mediziner (Foto: Angelo Glashagel) Die neue Technik soll nicht nur neue Patienten an das Südharzklinikum locken, sondern auch Top-Mediziner (Foto: Angelo Glashagel)

Wenn es nach dem Klinikum geht, wird er nicht der letzte qualitativ hochwertige Neuzugang bleiben. Das Haus wird indessen nicht still stehen. Durch den Umbau mitten im Gebäude waren einige Umzüge und Neuausrichtungen nötig geworden, die das Klinikum noch weiter beschäftigen werden. So will man in jedem Fall den Raum der Stille, welcher der neuen Station hatte weichen müssen, wieder etablieren.

Die letzten Hürden hatte man vor zwei Wochen zu nehmen - ein Wasserschaden hätte beinahe eines der teuren Geräte beschädigt, man hatte Glück im Unglück und kam mit ein paar leichten und hoffentlich finalen Instandsetzungmaßnahmen davon. Die ersten Patienten hat Dr. Zinger bereits in seinen neuen Hallen begrüßen können und es sollen noch viele Folgen. "Ein paar Jahre will ich noch auf der Station verbringen", so der Mediziner, "hier kann man viel schaffen und weiterentwickeln".
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Treuhänder
30.08.2016, 20.50 Uhr
Ich weiß nicht
Ich weiß nicht, wem diese ausgefeilte Technik mehr bringt, dem Patienten oder dem Umsatz des Krankenhauses. Wenn Millimeter kleine Tumore erkannt werden können, mit denen man vielleicht auch 100 Jahre alt werden kann, ohne Operationen und Chemotherapie, weil diese langsam wachsen. Aber viele Behandlungen steigern ja den Umsatz. Neueste Technik hat immer zwei Seiten.
tannhäuser
30.08.2016, 22.03 Uhr
Warum?
Haben Jendricke und Zeh persönlich dafür gespendet oder warum müssen sich jedesmal mal bei sowas politische Selbstdarsteller in den Vordergrund drängen?

Davon abgesehen: Viele haben eine schlechte Meinung vom SHK. Aber die dortige Notaufnahme und die ITS haben meine Frau davor bewahrt, ins Koma zu fallen oder zu sterben

Wäre sie im DRK-Krankenhaus SDH gelandet, müsste ich sie jetzt vielleicht auf dem Friedhof besuchen.
AktenzeichenXY
30.08.2016, 22.08 Uhr
"SHK"
Gretchen80: Wenn das Teil sooo Sinnlos ist - dann hoffe ich mal, das du nie einen Tumor bekommst.
Ironie aus! :(
Nordhäuser Freiheit
31.08.2016, 06.32 Uhr
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