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Fr, 12:50 Uhr
24.02.2017
Thüringer Betriebe bieten Einstieg nach dem Abitur an

Karriere auch ohne Studium

„Wenn Du was werden willst, musst Du studieren!“, ist die weit verbreitete Meinung, vor allem bei Eltern und Großeltern. Ein Irrtum, wie sich immer wieder herausstellt. Denn auch ohne Studium hat man beste Chancen auf eine berufliche Karriere, meint die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt...


2,8 Millionen Studierende sind aktuell an Deutschlands Hochschulen immatrikuliert und sorgen damit für einen neuen Rekord. „Demgegenüber stehen rund 1,3 Millionen Auszubildende – so wenig wie noch nie“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der IHK Erfurt, Professor Gerald Grusser. Die mittlerweile überschaubar gewordene Anzahl der Jugendlichen aus den geburtenschwachen Jahrgängen wolle immer häufiger nach der Schule eine Universität oder Fachhochschule besuchen, anstelle eine Ausbildung in der Wirtschaft aufzunehmen.

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„Diese Entwicklung hat inzwischen zu einer Verschiebung von Angebot und Nachfrage geführt. Viele Unternehmen in Nord- und Mittelthüringen suchen händeringend Nachwuchs und können ihren Bedarf an Fachleuten nicht mehr decken“, erklärt der IHK-Chef. Auch 2016 seien in Industrie und Handel wieder weniger Azubis eingestellt worden als noch im Vorjahr. Das liege nicht an einem zu geringen Angebot an Lehrstellen, sondern schlicht an zu wenig Interessenten. „Natürlich brauchen wir auch Akademiker, aber nicht für jeden ist ein Studium der optimale Karriereweg“, sagt Grusser.

Schon heute würden 30 Prozent der Absolventen ihr Studium ohne einen Abschluss vorzeitig abbrechen. Neben der verlorenen Zeit könnten dann Enttäuschung und Zukunftsangst schnell demotivieren. Die IHK will des-

halb schon an den Gymnasien mit einer noch besseren Berufsorientierung junge Menschen für eine Ausbildung begeistern. „Die recht sichere Berufsperspektive nach der Lehre verbindet sich mit einem großen Vorteil: bereits ab dem ersten Tag verdient man sein eigenes Geld und ist finanziell weitestgehend unabhängig“, resümiert der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Darüber hinaus bestünden nach einer dualen Ausbildung viele attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten zum Industriemeister oder auch Fachwirt. Interessante Jobs – zum Teil in leitenden Funktionen – und gute Verdienstmöglichkeiten warteten dann auf die Absolventen. Im Gegensatz dazu sei nach einer Erhebung der Agentur für Arbeit die Zahl arbeitsloser Akademiker in den letzten Jahren weiter angestiegen.
Autor: red

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