Wir kennen einander und wir arbeiten zusammen, das waren die Worte von Landrat Dr. Werner Henning zu beginn der Pressekonferenz nach dem Treffen der Landräte vom Wirtschaftsraum Südniedersachen, Nordhessen und dem Eichsfeld am vergangenen Freitag in Uder....


v.rechts: Bernhard Reuter (SPD, Göttingen), Werner Henning (CDU, Eichsfeldkreis) und Stefan Reuß (SPD, Werra-Meißner-Kreis).

Die Kreiskonferenz, die jährlich immer im Wechsel in einem anderen Landkreis stattfindet, hatte mehrere Themen als Grundlage. Es ging um die Gebietsreformen in Niedersachsen und Thüringen, das Projekt „SuedLink“ – mögliche Trassenführungen Hessen, Niedersachsen und Thüringen, Planung Windvorranggebiete entlang der Kreisgrenzen, länderübergreifende Zusammenarbeit der Jobcenter der Landkreise Göttingen und Eichsfeld, Austausch zum Breitbandausbau und um die Situation der unbegleiteten minderjährigen Ausländer in den Landkreisen.

Als Gastgeber in diesem Jahr, übrnahm Landrat Dr. Werner Henning auch die Moderation bei der Pressekonferenz. Zum Thema Gebietsreform konnte der Göttinger Landrat Bernhard Reuter aktuelle Bezüge zur erst jüngst erfolgten Fusion mit dem Landkreis Osterode anführen. So hat beispielsweise das land Niedersachsen für diese Fusion 80 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der Landkreis Göttingen war vorher finanziell besser gestellt als der von Osterode. 50 Millionen Kassenkredit standen zu Buche in Osterode waren es 70. Jetzt sind beide Kassenkredite auf Null, erklärte Reuter.So eine Fusion kann ein Gewinn für beide Seiten sein, sagte er weiter. Allerdings, bekräfte Landrat Henning, gibt es eine ganz andere Voraussetzung, als in Thüringen. Dort wird alles doppisch gerechnet, es gibt eine Grundlage zum Vergleich.

Die Hessen seien froh, dass sie dieses Thema Gebietsreform nicht auf dem Tisch haben. Dort gibt es andere finanzielle Programme, Gebietskörperschaften werden nicht angetastet. Landrat Reuß geht auch davon aus, dass es nicht um die Größe eines Kreises gehe, damit er gut funktionieren kann. Dem Eichsfeld wolle man auf jeden Fall freundschaftlich verbunden bleiben, auch wenn es hier sicher nie eine Fusion geben wird. Gleiches gilt mit Göttingen.

Auch zum Thema „SuedLink“ sind sich alle drei einige: es wird auf Arbeitsebene abgearbeitet und nicht vor Gericht, erklärte Dr. Henning. Am 7. März beginnen wieder an verschiedenen Orten die Versammlungen vom Antragsteller. Im Werra-Meißner-Kreis gibt es aktive Bürgerinitiativen gegen die Trasse.

Ein weiteres wichtiges Thema war der Breitbandausbau. Hier verreit Dr. Henning, dass das Eichsfeld Ende 2018 damit fertig sein will. Hier wird allerdings auf Glasfaser gesetzt.

Bei minderjährigen Flüchtlingen, die ohne Begleitung nach Deutschland kamen, hatte Göttingen besonders viel von der Zahl her. In der Spitze 430, derzeit noch 240 Jugendliche. Im Eichsfeld sind es jetzt 85 Jugendliche, die ohne Begleitung kamen und im Werra-Meißner-Kreis 120. Vor allem käme es darauf an, dass sich die betreffenden Mitarbeiter informieren und austauschen können, und das konnten sie bei der kreiskonferenz, so Landrat Henning.


Landrat Stefan Reuß konnte noch für eine neue Broschüre seines Landkreises Werbung machen: "Regionale Entdeckungen" - darin sind 180 Lebensmittelproduzenten des Werra-Meißner-Kreises vorgestellt.


Hauptpunkt war schließlich die länderübergreifende und sicher beispielgebende Zusammenarbeit in Sachen Jobcenter der Landkreise Eichsfeld und Göttingen. Ein Optionsgebiet mit insgesamt 430 000 Einwohnern. Beide Landkreise können so erfolgreich auf einem Arbeitsmarkt tätig sein. Die entsprechende Vereinbarung wurde bei der Pressekonferenz auch medienwirksam unterzeichnet.
Ilka Kühn