Di, 05:00 Uhr
20.02.2018
Geld für die Flüchtlingshilfe
Bei vielen Initiativen kommt es nicht an
Seit dem starken Zuzug von Geflüchteten nach Deutschland in den Jahren 2015 und 2016 haben nicht nur viele freiwillig Engagierte Flüchtlingshilfe-Initiativen gegründet, es sind auch eine Menge staatliche Förderprogramme ins Leben gerufen worden, um ihre Arbeit zu unterstützen...
Im Rahmen der Studie Fördermittel in der Flüchtlingshilfe hat das Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung jetzt festgestellt, dass viele Initiativen keinen Zugang zu den Fördermitteln haben. So nehmen 37 Prozent der untersuchten Initiativen überhaupt keine Fördermittel in Anspruch, obwohl knapp 90 Prozent angeben, Finanzmittel zu benötigen.
Ein wesentlicher Grund ist aus Sicht der Initiativen, dass sie Bedingungen für die Antragstellung nicht erfüllen (58%) und folglich keine Aussicht auf Erfolg sehen (46 %). So geben die Behörden etwa vor, dass Projekte zum Förderzeitpunkt noch nicht begonnen haben. Wiederkehrende Ausgaben werden nur selten gefördert, oder der Staat fordert von den Initiativen eine Vereinsform, die den Engagierten oft nicht als sinnvoll erscheint. Knapp 38 Prozent gaben an, unabhängig bleiben zu wollen. Ein Motiv dafür ist oft, dass Engagierte befürchten, als Lückenfüller für eigentlich staatliche Aufgaben instrumentalisiert zu werden. Als weitere Herausforderungen bei der Antragstellung nannten die Befragten den zu hohen zeitlichen Aufwand (70 %), sowie fehlenden Zugang zu Informationen (48 %).
Einer der Autoren der Studie, Serhat Karakayali vom Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung erläutert: Bemerkenswert ist, dass die öffentlichen Mittel vor allem bei den schon etablierten Trägern, also bestehenden Vereinen und Verbänden ankommen. Diese oft größeren Organisationen haben Erfahrung im Beantragen und Einwerben von solchen Geldern. Die vielen kleinen Willkommensinitiativen dagegen finanzieren sich haupt-sächlich durch private Spenden. Es ist bedauerlich, wenn gerade die spontan entstandenen, informell organisierten Initiativen nicht von der Förderung durch die öffentliche Hand profitieren. Denn vor allem diese Initiativen waren es, die im Angesicht der Überforderung staatlicher Strukturen wesentliche Aufgaben der Versorgung, Betreuung und schließlich Integration der Flüchtlinge geleistet haben.
Die Studie zeigt, dass kleine Initiativen ihre Kosten vor allem durch private Spenden abdecken (57 %). Obwohl die Spendenbereitschaft weiterhin hoch ist, rechnen viele Initiativen damit, dass diese in Zukunft sinken und damit die Finanzierung ihrer Ausgaben erschweren wird. Kosten fallen unter anderem für praktische Hilfen wie Fahrtkosten, direkte Unterstützungsleistungen
für die Geflüchteten (17 %), für Unterricht (17 %) und gemeinschaftliche Aktivitäten (16 %) an. Damit Fördermittel besser ankommen, schlagen die Autoren der Studie folgende Lösungsansätze vor:
Alexander Koop, Experte für Zivilgesellschaft bei der Bertelsmann Stiftung.
Zudem würden laut der Studie bessere Informations- und Unterstützungsangebote helfen, beispielsweise mit Freiwilligenagenturen – damit die Mittel dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Für die Integration der Geflüchteten sind die Initiativen der freiwillig Engagierten unentbehrlich. Für ihre Arbeit brauchen sie aber auch finanzielle Unterstützung vom Staat. Fördernde Einrichtungen sollten daher ihre Programme ausbauen und anpassen, um diese wichtige Arbeit weiter zu unterstützen, sagt Koop weiter.
Autor: redIm Rahmen der Studie Fördermittel in der Flüchtlingshilfe hat das Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung jetzt festgestellt, dass viele Initiativen keinen Zugang zu den Fördermitteln haben. So nehmen 37 Prozent der untersuchten Initiativen überhaupt keine Fördermittel in Anspruch, obwohl knapp 90 Prozent angeben, Finanzmittel zu benötigen.
Ein wesentlicher Grund ist aus Sicht der Initiativen, dass sie Bedingungen für die Antragstellung nicht erfüllen (58%) und folglich keine Aussicht auf Erfolg sehen (46 %). So geben die Behörden etwa vor, dass Projekte zum Förderzeitpunkt noch nicht begonnen haben. Wiederkehrende Ausgaben werden nur selten gefördert, oder der Staat fordert von den Initiativen eine Vereinsform, die den Engagierten oft nicht als sinnvoll erscheint. Knapp 38 Prozent gaben an, unabhängig bleiben zu wollen. Ein Motiv dafür ist oft, dass Engagierte befürchten, als Lückenfüller für eigentlich staatliche Aufgaben instrumentalisiert zu werden. Als weitere Herausforderungen bei der Antragstellung nannten die Befragten den zu hohen zeitlichen Aufwand (70 %), sowie fehlenden Zugang zu Informationen (48 %).
Einer der Autoren der Studie, Serhat Karakayali vom Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung erläutert: Bemerkenswert ist, dass die öffentlichen Mittel vor allem bei den schon etablierten Trägern, also bestehenden Vereinen und Verbänden ankommen. Diese oft größeren Organisationen haben Erfahrung im Beantragen und Einwerben von solchen Geldern. Die vielen kleinen Willkommensinitiativen dagegen finanzieren sich haupt-sächlich durch private Spenden. Es ist bedauerlich, wenn gerade die spontan entstandenen, informell organisierten Initiativen nicht von der Förderung durch die öffentliche Hand profitieren. Denn vor allem diese Initiativen waren es, die im Angesicht der Überforderung staatlicher Strukturen wesentliche Aufgaben der Versorgung, Betreuung und schließlich Integration der Flüchtlinge geleistet haben.
Die Studie zeigt, dass kleine Initiativen ihre Kosten vor allem durch private Spenden abdecken (57 %). Obwohl die Spendenbereitschaft weiterhin hoch ist, rechnen viele Initiativen damit, dass diese in Zukunft sinken und damit die Finanzierung ihrer Ausgaben erschweren wird. Kosten fallen unter anderem für praktische Hilfen wie Fahrtkosten, direkte Unterstützungsleistungen
für die Geflüchteten (17 %), für Unterricht (17 %) und gemeinschaftliche Aktivitäten (16 %) an. Damit Fördermittel besser ankommen, schlagen die Autoren der Studie folgende Lösungsansätze vor:
- lokale Bedarfe besser zu identifizieren,
- die Unabhängigkeit anzuerkennen und geringere Vorgaben für die Vergabe von Fördermitteln anzusetzen,
- für die Förderung geringerer Beträge weniger bürokratische Verfahren zu wählen,
- die Verfahren insgesamt zu vereinfachen
- und Fördermittel auch für bereits laufende Aktivitäten bereitzustellen.
Alexander Koop, Experte für Zivilgesellschaft bei der Bertelsmann Stiftung.
Zudem würden laut der Studie bessere Informations- und Unterstützungsangebote helfen, beispielsweise mit Freiwilligenagenturen – damit die Mittel dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Für die Integration der Geflüchteten sind die Initiativen der freiwillig Engagierten unentbehrlich. Für ihre Arbeit brauchen sie aber auch finanzielle Unterstützung vom Staat. Fördernde Einrichtungen sollten daher ihre Programme ausbauen und anpassen, um diese wichtige Arbeit weiter zu unterstützen, sagt Koop weiter.
Kommentare
Leser1
20.02.2018, 06.54 Uhr
Rentenverzicht der Deutschen?
Gebt noch mehr Geld für Flüchtlinge aus vielleicht können wir deutschen Bürger ja auf unsere Rente verzichten. Für die Rentner die das Land aufgebaut haben ist kein Geld da. Für Flüchtlinge sprudeln die Millionen oder sind es Milliarden?
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N. Baxter
20.02.2018, 07.10 Uhr
Etatkürzungen
hier, Fördrmittel da. Aus allen möglichen Töpfen sprudelt das Geld.
Unsere Kinder sitzen in maroden Schulen, ohne ausreichend Personal und Lehrmaterial. So ist Deutschland heute - wie es morgen sein wird, kann sich jeder selbst ausmahlen (vorausgesetzt er hat ausreichend Stifte).
Unsere Kinder sitzen in maroden Schulen, ohne ausreichend Personal und Lehrmaterial. So ist Deutschland heute - wie es morgen sein wird, kann sich jeder selbst ausmahlen (vorausgesetzt er hat ausreichend Stifte).
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tannhäuser
20.02.2018, 08.30 Uhr
Macht nichts...
...wenn die, die wirklich helfen wollen, und die, die wirklich Hilfe brauchen, hinten runter fallen.
Hauptsache, die vielen Bündnisse gegen Räächts und die Amadeu Stiftung von IM Kahane werden ausreichend mit Steuergeldern versorgt, um Steinewerfer und Nazijäger zu Gegendemos zu karren.
Hauptsache, die vielen Bündnisse gegen Räächts und die Amadeu Stiftung von IM Kahane werden ausreichend mit Steuergeldern versorgt, um Steinewerfer und Nazijäger zu Gegendemos zu karren.
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Sonntagsradler 2
20.02.2018, 09.03 Uhr
@ Leser1 Noch nie etwas von Gastfreundschaft gehört ;-)
Noch nie etwas von Gastfreundschaft gehört ;-)
Der Deutsche Rentner darf sich sein Geld erarbeiten wehrend Gäste sich Staatlich Verordnet ausruhen dürfen und bedient werden.
Der Deutsche Rentner darf sich sein Geld erarbeiten wehrend Gäste sich Staatlich Verordnet ausruhen dürfen und bedient werden.
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Rene Strube
20.02.2018, 10.28 Uhr
Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing
Es ist eine Studie der Bertelsmannstiftung - also CDU. Es wird jetzt in den Nachrichten schon relativiert, dass es meist kleinere Initiativen sind, die keine Fördermittel in Anspruch nehmen. Die großen, insbesondere die kirchlichen, werden sich ihr Engagement schon vergolden lassen. Das ist auch der Grund, aus dem die Oberen der Amtskirchen gegen die Partei, die unsere Heimat für uns bewahren will, zusammen mit Linksradikalen hetzt.
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