Die Ausbildung zur Ordensschwester ist lang. Heutzutage wird meist ein abgeschlossenes Studium oder eine abgeschlossene Ausbildung verlangt, bevor man als Postulant/in im Ordnen beginnen kann. Dieses Postulat dauert zwischen sechs Monaten und zwei Jahren, in dem die Neulinge meist noch zivile Kleidung tragen....


Im Anschluss beginnt das zwei Jahre dauernde Noviziat. In dieser Phase befindet sich derzeit Schwester Judith, die nun ein 2,5-wöchiges Praktikum bei der Raphael Gesellschaft absolvierte.

„Eine mehr als sonst“, sagte ein Bewohner des Raphaelsheimes auf die Frage, wie viele Schwestern derzeit vor Ort sind. Der Regel nach wohnen im Raphaelsheim zwei Schwestern der Ordensgemeinschaft der Hl. Maria Magdalena Postel.

Schwester Hedwiga und Schwester Josepha unterstützen schon seit über 20 Jahren bei alltäglich anfallenden Aufgaben im medizinischen und hauswirtschaftlichen Bereich innerhalb der Gesellschaft. In der Geschichte des Heimes waren schon immer Schwestern vor Ort.

Die Schwestern des Bergklosters werden auch öfters als Schulschwestern bezeichnet, was historisch auch für das Leben im Raphaelsheim spricht. Im Förderbereich und im Kreativbereich der Gesellschaft hat Schwester Judith Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen kennengelernt. Vormittags übt sie so praktische Tätigkeiten innerhalb ihrer Schwesternausbildung aus und am Nachmittag gibt es Schwesternunterricht im Bergkloster.

„Ich unterstütze dort, wo es gebraucht wird. Versuche aber dabei immer die Menschen zum eigenen Tun und Denken anzuregen“, sagt Schwester Judith über Ihr Praktikum. Besonders spannend fand sie, dass sie einen neuen Personenkreis kennengelernt hat.

Menschen mit Einschränkung kennt sie bereits, gerade Hörgeschädigten fühlt sie sich aufgrund eigener Beeinträchtigung nahe. mit Menschen mit geistiger Behinderung hatte sie im Zuge ihrer Ausbildung bislang wenig Berührungspunkte. Das hat sich nun allerdings geändert.

„Eine junge Schwester im Alter von 25 Jahren bei uns zu haben, war eine ganz besondere Situation und eine ebenso besondere Praktikantin“, sagt Helen Schwenderling vom Rapaelsheim in Heilbad Heiligenstadt.