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Fr, 11:54 Uhr
18.01.2019
Neue Ausstellung in Leinefelde bis zum März

Neugierige Gäste mit viel Lob

Das Jubiläumsjahr zu 50 Jahre Stadtrecht Leinefelde hat mit einer sehr interessanten Ausstellung begonnen. Mit einem Ausschnitt ihrer Werke stellen sich damit die beiden Künstlerinnen Ute Seite-Stedeler und Dr. Christina Heerbold-Ohmes vor, die in Göttingen zu Hause und mit ihrem künstlerischen Schaffen im Atelierhaus zu finden sind….

Ist man es gewohnt, bei einer Vernissage hier im Wasserturm meist Mitglieder des Eichsfelder Kunstvereins und Interessierte aus der Region zu treffen, war es am Abend anders. Die meisten Gäste kamen aus Göttingen, aber auch aus Mühlhausen.

Eröffnung (Foto: Ilka Kühn) Eröffnung (Foto: Ilka Kühn)
Der Leinefelder Bürgermeister Dirk Moll freute sich, dass er bei der nunmehr 168. Ausstellung in diesen Räumen zwei Künstlerinnen begrüßen konnte, die zugleich auch ihre Kunst zum Gesunden vieler Menschen einsetzen, sie sind nämlich auch Kunsttherapeuten. Die Stadt gäbe vielen Künstlern die Möglichkeit, in dem großen Bürgerbüro ihre Werke zu präsentieren. Wie Gäste aus Göttingen im Gespräch später sagte, sei dies ein wohl gewählter Ort, kommen doch hier auch Besucher dazu sich Werke anzuschauen, die sonst vielleicht nie eine Galerie betreten hätten.

Musik (Foto: Ilka Kühn) Musik (Foto: Ilka Kühn)
Eine würdige Ergänzung dieser Ausstellung waren die Lieder von Alina Stiefel aus Dingelstädt, die seit einigen Jahren die Leinefelder Musikschule besucht und dort Unterricht im Fach Klavier, Gitarre und Gesang nimmt. Die Schülerin überzeugte auch mit ihrem selbstgeschriebenen Song “Freundschaft”.

Gäste (Foto: Ilka Kühn) Gäste (Foto: Ilka Kühn)
Die Gäste wollten natürlich auch wissen, wer die Künstlerinnen sind, was sie bewegte, solche Bilder zu malen oder auch Figuren zu getalten. Und wer konnte darüber nicht besser Auskunft geben als die beiden selbst, bzw. der Künstler Manfred Pilz aus dem gleichen Atelierhaus, den die Eichsfelder schon seit vielen Jahren kennen. Hier seine Laudatio:

Manfred Pilz (Foto: Ilka Kühn) Manfred Pilz (Foto: Ilka Kühn)
“Meine Augen sind für mich das Fenster zu einer farbigen Welt. Die ersten bewegenden Erfahrungen machte sie mit geschlossenen Augen. Schon als Kind hatte sie viel Freude daran, das für sie spannende Farben- und Formenspiel mit geschlossenen Augen wahr zu nenmen. Liebe Gäste - sie meinen mit geschlossenen Augen sieht man nichts? Das kommt hier wirklich auf die Sichtweise an. Was will ich sehen - Was sehe ich. Ich bitte sie liebe Gäste, schließen sie für einen Augenblick fest ihre Augen Und folgen sie den Farbflächen bis alles nur noch dunkel ist.

Wie lange das anhält, wird bei jedem anders sein. Es sind nur wenige Sekunden, die man aber so oft wiederholen kann wie man möchte. Eine nette Spielerei. Durch die, für Außenstehende nicht sichtbaren, Farbspielereien im inneren Auge, wurde ihre Leidenschaft zur Malerei geweckt. Die Wege zur Kunst sind vielfältig. Die Komplementärkontraste Rot/Grün - Blau/Orange - Gelb/Violett zum Beispiel, sind für die Künstlerin stets ein Fest, weil sich hier die Farben selber feiern. ihre Wortel Die gesamten Eindrücke, die unser Leben zu bieten hat, lässt sich auf dieser Farbenbühne vortrefflich darstellen.

Auch das sind ihre Worte! Sie hat für sich die unendlichen Spielmöglichkeiten entdeckt, und nutzt sie grandios um in ihren abstrakten Arbeiten, ihre Seele für uns sichtbar zu machen. Mit diesen Worten habe ich nun versucht, die Künstlerin Ute Selter vorzustellen. Aus Baden-Baden kommend ist sie schon eine gefühlte Ewigkeit in Göttingen zuhause, wo sie auch als Physio- und Kunsttherapeutin aktiv ist. Kunst kann also auch ernähren

Und genau diese Aussage benötige ich als Übergang zu unserer weiteren Künstterin,
Ihre Eltern haben versucht ihr einzubläuen „Kind, lern was Vernünftiges, damit du deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst. Entscheide dich nicht für eine brotlose Kunst“. Als geborenes Förster Liesel, war der Wald ihr täglicher Kindergarten, der ihre Phantasie beflügelte. So kam das nicht gut an.

Nach dem Abitur ein Auslandsiahr in den USA, wo sie sich mit Ölmalerei beschäftigte. Zurück, sah sie ein, dass Kunst allein nicht satt macht. Ein Pädagogikstudium auf Lehramt mit Kunst als Hauptfach folgte. Das stellte sie nicht zufrieden. Währende der Familienplanung ein weiteres Studium in Freizeitpädagogik, Schwerpunkt „Kultur und Ästhetik“.

Wann immer sich in Beruf und Familie eine Lücke auftat, wurde ihre eigene Kreativität zur schöpferischen Tankstelle. Nach krisenhafter Zeit musste sie sich selber in Therapie begeben. Was auch dazu führte, sich zur analytischen Kunsttherapeutin ausbilden zu lassen. Damit schließt sich hier eigentlich der Kreis. Ihre Spielkiste Natur Dieb ist nach wie vor ihr Verbündeter und stellt bis heute ihre schöpferische Tankstelle dar, die ihre Phantasie ungebrochen beflügelt. Ihre Arbeiten sind verarbeitete Erinnerungen. Sichtbar gemachte Eindrücke und Gefühle aus allen Teilen der Erde, die sie bereisen durfte. Sie fügt zusammen, was nie zusammenfinden würde.

In der Vitrine (Foto: Ilka Kühn) In der Vitrine (Foto: Ilka Kühn)
Zum Beispiel die Bilder in der Vitrine. Sie entstanden nach einer Fahrradtour durch Südindien. Farbpigmente, Erden und div. Fundstücke aus Indien sind hier verarbeitet. Oder die kleinen Wurzelfiguren, die nach einer Fahrradreise durch Uganda entstanden. Ebenfalls mit Fundstücken und farbigen Erden aus Uganda. Aus dem Suppentopf dieser Welt würde sie gern mit vielen Kellen auf einmal schöpfen wollen, wenn sie es könnte.

Auusstellung (Foto: Ilka Kühn) Auusstellung (Foto: Ilka Kühn)
Wie kommen nun beide Künstlerinnen auf den Ausstellungstitel „Verwandlung einer weißen Fläche"? Ich interpretiere das mal so: Beide Künstlerinnen sehen die weißen Flächen gar nicht. Sie lösen sich bei ihnen schon bei erster Betrachtung komplett auf, als nicht vomanden. Irgendwie auch verständlich, denn Weiß ist wie Schwarz keine Farbe, aber sie beinhalten für sich das gesamte Farbspektrum. Die Künstlerinnen mögen da bestimmt eine bessere Interpretation für sich haben. Fragen sie Sie.”

Das nahmen die Gäste im Anschluss auch gern wahr. Beide Künstlerinnen sind sehr sympathisch und erzählten über ihre Werke und aus ihrem Leben. So war die Vernissage schon ein bisschen fortgeschritten und das Bürgerbüro musste schließen.

Wenn auch die Künstlerinnen wieder in Göttingen sind, so bleiben doch ihre Werke den Leinefeldern und Gästen der Stadt Leinefelde-Worbis, vielleicht auch aus dem ganzen Eichsfeld zum Betrachten noch eine ganze Weile erhalten. Die Ausstellung wird bis Anfang März im Wasserturm zu sehen sein, zu den Öffnungszeiten des Bürgerbüros. Wer die nicht kennt und Interesse hat, kann dort einfach anrufen: 03605 2000.

Vielleicht noch eine Anmerkung: Die beiden Künstlerinnen hatten ihre Ausstellung einige Tage vorher aufgebaut und bei dieser Gelegenheit auch einen Stadtbummel gemacht. Die Göttingerinnen waren voll des Lobes über die Freundlichkeit und den Umgang miteinander, über Begegnungen ob in Geschäften oder beim Bäcker. Als Einheimische fällt einem das manchmal gar nicht mehr auf.
Ilka Kühn

Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)
Neue Ausstellung in Leinefelde (Foto: Ilka Kühn)



Autor: ik

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