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Fr, 14:00 Uhr
19.07.2019
Sippenhaft für Familien der Hitler-Attentäter

Kinder als Geiseln in Bad Sachsa

„Die Kinder des 20. Juli“ hieß schon ein Film über die Nachkommen der gescheiterten Hitler-Attentäter. In Bad Sachsa, wo die mit Sippenhaft von den Nazis bestraften Kinder Zwangs erzogen wurden, drehte der NDR kürzlich eine neue Dokumentation...


„Hitlers Zorn – Die Kinder von Bad Sachsa“ ist der Streifen tituliert, der am Samstag (20. Juli, 12 bis 13 Uhr) anlässlich des 75. Gedenktages des mißlungenen Umsturzes vom NDR ausgestrahlt wird. Der mehrfach preisgekrönte Autor Michael Heuer traf in Bad Sachsa einige Angehörige, so Enkel des hingerichteten Carl Friedrich Goerdeler. Der Leipziger Bürgermeister hätte Reichskanzler werden sollen.

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Wie haben die Kinder das Trauma ihrer Internierung in Bad Sachsa verarbeitet? Welchen beruflichen Weg sind sie gegangen? Was denken sie heute über den wieder erstarkten Rechtsextremismus in Deutschland? Antworten darauf bietet der Film, der auch einen 15-minütigen Beitrag mit der Witwe des Widerstandskämpfers, Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg, enthält.

Wilhelm Graf Schwerin ist mit 90 Jahren der älteste Zeitzeuge. Mit ihm wurden die Geschwister Helmtrud und Albrecht von Hagen, damals acht und elf Jahre als, zusammen mit Friedrich-Wilhelm von Hase, die drei Hansen-Geschwister Frauke, Karsten und Wolfgang im Sommer 1944 von der Gestapo nach Bad Sachsa deportiert. Sie wurden im Ferienheim „Bremen“ im Borntal untergebracht, das jetzt renoviert wird.

Bad Sachsa hat auch eine Dauerausstellung über das Schicksal der Kinder. Geschwister wurden getrennt. Sie erhielten andere Namen und durften über ihre Herkunft und das Geschehene nicht sprechen. Kurz vor Kriegsende waren es noch 18 inhaftierte Kinder, die ins KZ Buchenwald gebracht werden sollten. Ihr Transport wurde jedoch durch die Luftangriffe am 3. und 4. April 1945 auf Nordhausen verhindert. Befreit wurden sie durch die US-Armee.

Nach dem erfolglosen Bombenanschlag im „Führer-Hauptquartier“ in Ostpreußen hatte Hitler befohlen, die Verschwörer „unbarmherzig auszurotten“. Der Reichsinnenminister und SS-Befehlshaber Heinrich Himmler tobte über „Verräterblut“ und verfügte „Sippenhaftung“. Die Frauen der Hingerichteten wurden inhaftiert. 46 Mädchen und Jungen im Alter von einem Monat und 15 Jahren kamen als Geiseln in den Südharz.
Manfred Neuber
Autor: red

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