So, 11:01 Uhr
24.09.2023
vier Standorten in Thüringen geplant
Land will German Professional School aufbauen
Das Wirtschaftsministerium hat ein Interessenbekundungsverfahren zum Aufbau der German Professional School (GPS) gestartet. Die GPS soll Geflüchtete und künftig auch junge Menschen aus Drittstaaten auf eine Berufsausbildung in Thüringen vorbereiten und an Unternehmen im Freistaat vermitteln...
Die aktuelle Ausschreibung richtet sich an private Bildungsträger, die das Konzept im Rahmen eines zunächst bis zum Jahr 2026 laufenden Pilotvorhabens dezentral umsetzen. Der Aufbau der GPS soll im März 2024 an bis zu vier Standorten im Freistaat beginnen. Dabei richtet sich das Programm der GPS zunächst an Menschen mit Fluchterfahrung, die sich bereits in Deutschland aufhalten und hier eine Bleibeberechtigung oder eine Duldung (nach § 60a Abs. 2 AufenthG) haben. Das Wirtschaftsministerium stellt dafür im kommenden Jahr zunächst 2,5 Millionen Euro, 2025 vier Millionen Euro und 2025 fünf Millionen Euro bereit.
Um den Fach- und Arbeitskräftebedarf der Wirtschaft zu decken, ist Thüringen darauf angewiesen, alle Beschäftigungspotenziale zu mobilisieren, sagte Dr. Katja Böhler, Staatssekretärin im Thüringer Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium.
Allein zwischen 2000 und 2021 ist die Erwerbsbevölkerung im Freistaat um rund 400.000 Personen gesunken, für die kommenden Jahre wird ein weiterer deutlicher Rückgang des Erwerbspersonenpotentials erwartet. Gleichzeitig wächst die Zahl der Geflüchteten weiter an. Diese Menschen wollen und müssen wir gezielt ansprechen, damit sie zukünftig schneller in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung integriert werden können, so Böhler. Ab dem zweiten Durchgang sollen dann auch Zuwanderer aus Drittstaaten durch die GPS auf eine Berufsausbildung in Thüringen vorbereitet werden.
Das Konzept der GPS sieht eine enge Begleitung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis zur Aufnahme der Ausbildung vor. Die Teilnehmer müssen sich zunächst einem Auswahlprozess stellen.
Der Lehrplan beinhaltet neben dem Spracherwerb (bis mindestens zum Niveau B2) auch die Vermittlung interkultureller Kompetenzen, die Vermittlung grundlegender Kenntnisse über Deutschland und Thüringen, Maßnahmen zur Integration (in Zusammenarbeit mit Zivilgesellschaft und Kommunen) und die Vermittlung zentraler Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gleichberechtigung, Meinungs-, Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit. Vorgesehen ist weiterhin eine Erhebung individueller Potentiale und Bildungsstände der jeweiligen Bewerberinnen und Bewerber sowie die Organisation von Praktika und Kontaktbörsen mit regionalen Betrieben und Berufsschulen. Schließlich werden sie an Ausbildungsbetriebe vermittelt. Zudem müssen die ausgewählten Bildungsträger eine kontinuierliche sozialpädagogische Betreuung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die gesamte Vorbereitungsphase sicherstellen.
Die Umsetzung des Pilotvorhabens zum Aufbau der GPS gliedert sich in zwei Phasen mit insgesamt bis zu 1040 Teilnehmenden:
Staatssekretärin Böhler sagte, das Projekt GPS sei von großer strategischer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung in Thüringen. Wir müssen es bei wachsender Konkurrenz zu anderen Standorten und Regionen schaffen, junge Menschen dafür zu begeistern, in Thüringen zu bleiben. Das funktioniert aber nur, wenn sie über einen längeren Zeitraum hier die deutsche Sprache erlernen und eng betreut werden, Freunde finden und schließlich einen Ausbildungsvertrag unterzeichnen können. Daher setze ich darauf, dass sich möglichst viele geeignete Thüringer Bildungsträger an unserem Konzeptausverfahren beteiligen. Bewerbungsschluss ist der 20. Oktober 2023.
Für die Durchführung des Antragsverfahrens ist die LEG Thüringen zuständig. Hier entsteht derzeit außerdem eine Serviceeinheit als künftige GPS-Zentrale, bei der alle übergreifenden Aufgaben wie die Lernplattform, das Vertragswesen (Erstellung von Musterverträgen), Festlegung von Curricula und Lehrplänen, Personal und Recht, Drittmitteleinwerbung, Teilnehmer- und Unternehmensakquise sowie Öffentlichkeitsarbeit und Marketing angesiedelt sind.
Weiterführende Informationen und der Link zu den Teilnahmeunterlagen finden sich unter https://wirtschaft.thueringen.de/german-professional-school oder auf den Seiten der LEG Thüringen (www.leg-thueringen.de) unter à Aktuelles à Ausschreibungen.
Autor: redDie aktuelle Ausschreibung richtet sich an private Bildungsträger, die das Konzept im Rahmen eines zunächst bis zum Jahr 2026 laufenden Pilotvorhabens dezentral umsetzen. Der Aufbau der GPS soll im März 2024 an bis zu vier Standorten im Freistaat beginnen. Dabei richtet sich das Programm der GPS zunächst an Menschen mit Fluchterfahrung, die sich bereits in Deutschland aufhalten und hier eine Bleibeberechtigung oder eine Duldung (nach § 60a Abs. 2 AufenthG) haben. Das Wirtschaftsministerium stellt dafür im kommenden Jahr zunächst 2,5 Millionen Euro, 2025 vier Millionen Euro und 2025 fünf Millionen Euro bereit.
Um den Fach- und Arbeitskräftebedarf der Wirtschaft zu decken, ist Thüringen darauf angewiesen, alle Beschäftigungspotenziale zu mobilisieren, sagte Dr. Katja Böhler, Staatssekretärin im Thüringer Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium.
Allein zwischen 2000 und 2021 ist die Erwerbsbevölkerung im Freistaat um rund 400.000 Personen gesunken, für die kommenden Jahre wird ein weiterer deutlicher Rückgang des Erwerbspersonenpotentials erwartet. Gleichzeitig wächst die Zahl der Geflüchteten weiter an. Diese Menschen wollen und müssen wir gezielt ansprechen, damit sie zukünftig schneller in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung integriert werden können, so Böhler. Ab dem zweiten Durchgang sollen dann auch Zuwanderer aus Drittstaaten durch die GPS auf eine Berufsausbildung in Thüringen vorbereitet werden.
Das Konzept der GPS sieht eine enge Begleitung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis zur Aufnahme der Ausbildung vor. Die Teilnehmer müssen sich zunächst einem Auswahlprozess stellen.
Der Lehrplan beinhaltet neben dem Spracherwerb (bis mindestens zum Niveau B2) auch die Vermittlung interkultureller Kompetenzen, die Vermittlung grundlegender Kenntnisse über Deutschland und Thüringen, Maßnahmen zur Integration (in Zusammenarbeit mit Zivilgesellschaft und Kommunen) und die Vermittlung zentraler Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gleichberechtigung, Meinungs-, Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit. Vorgesehen ist weiterhin eine Erhebung individueller Potentiale und Bildungsstände der jeweiligen Bewerberinnen und Bewerber sowie die Organisation von Praktika und Kontaktbörsen mit regionalen Betrieben und Berufsschulen. Schließlich werden sie an Ausbildungsbetriebe vermittelt. Zudem müssen die ausgewählten Bildungsträger eine kontinuierliche sozialpädagogische Betreuung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die gesamte Vorbereitungsphase sicherstellen.
Die Umsetzung des Pilotvorhabens zum Aufbau der GPS gliedert sich in zwei Phasen mit insgesamt bis zu 1040 Teilnehmenden:
- Phase I umfasst den Zeitraum von März bis einschließlich August 2024, in dem eine verkürzte (sechsmonatige) Qualifizierung mit 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern (d.h. 20 pro Standort) stattfindet.
- Phase II umfasst den Zeitraum von September 2024 bis einschließlich August 2026, in dem die Qualifizierung für zwei weitere Kohorten über jeweils zwölf Monate stattfindet. Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer soll hier bei insgesamt 160 (40 pro Standort) im ersten und 800 (200 pro Standort) im zweiten Durchgang liegen.
- Im Anschluss an den zweiten Durchgang der Phase II wird das Vorhaben mit dem Ziel der Fortführung evaluiert.
Staatssekretärin Böhler sagte, das Projekt GPS sei von großer strategischer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung in Thüringen. Wir müssen es bei wachsender Konkurrenz zu anderen Standorten und Regionen schaffen, junge Menschen dafür zu begeistern, in Thüringen zu bleiben. Das funktioniert aber nur, wenn sie über einen längeren Zeitraum hier die deutsche Sprache erlernen und eng betreut werden, Freunde finden und schließlich einen Ausbildungsvertrag unterzeichnen können. Daher setze ich darauf, dass sich möglichst viele geeignete Thüringer Bildungsträger an unserem Konzeptausverfahren beteiligen. Bewerbungsschluss ist der 20. Oktober 2023.
Für die Durchführung des Antragsverfahrens ist die LEG Thüringen zuständig. Hier entsteht derzeit außerdem eine Serviceeinheit als künftige GPS-Zentrale, bei der alle übergreifenden Aufgaben wie die Lernplattform, das Vertragswesen (Erstellung von Musterverträgen), Festlegung von Curricula und Lehrplänen, Personal und Recht, Drittmitteleinwerbung, Teilnehmer- und Unternehmensakquise sowie Öffentlichkeitsarbeit und Marketing angesiedelt sind.
Weiterführende Informationen und der Link zu den Teilnahmeunterlagen finden sich unter https://wirtschaft.thueringen.de/german-professional-school oder auf den Seiten der LEG Thüringen (www.leg-thueringen.de) unter à Aktuelles à Ausschreibungen.
Kommentare
Ex-post
24.09.2023, 11.34 Uhr
Erfolg wie in der Goldenen Aue?
Zitat Artikel: "Für die Durchführung des Antragsverfahrens ist die LEG Thüringen zuständig. "
Das ganze ist dann wohl zum Scheitern verurteilt. Das kann man in der Goldenen Aue ja sehen. Das ist die Referenz der LEG Thüringen.
Warum beauftragt man da kein vernünftiges Unternehmen mit, wenn das strategisch so wichtig ist?
Warum erfasst man in dieser Sache nicht auch Menschen die schon da sind und gibt denen auch endlich eine Chance? Egal ob das nun Deutsche oder Migranten sind.
Da muss auch insgesamt mehr Plan und mehr Schwung und mehr Zug rein, sonst hat man am Ende da nur Bürgergeldbezieher.
Willy Brandt hatte in der Bundesrepublik den zweiten Bildungsweg als Kanzler unterstützt und Helmut Schmidt hatte das fortgeführt. Die DDR hatte da auch kein schlechtes System. Es ist also Erfahrung und Wissen da.
Seit 2015 kommen jetzt so enorm viele Migranten und 2023 ist da immer noch alles im "Aufbau".
Die SPD sollte sich nicht soviel mit den Linken und Grünen abgeben. Denn so wird das Nichts oder im besten Falle dauert es sehr lange. Sie sollte sich auf Wehner, Brandt und Schmidt besinnen.
Das ganze ist dann wohl zum Scheitern verurteilt. Das kann man in der Goldenen Aue ja sehen. Das ist die Referenz der LEG Thüringen.
Warum beauftragt man da kein vernünftiges Unternehmen mit, wenn das strategisch so wichtig ist?
Warum erfasst man in dieser Sache nicht auch Menschen die schon da sind und gibt denen auch endlich eine Chance? Egal ob das nun Deutsche oder Migranten sind.
Da muss auch insgesamt mehr Plan und mehr Schwung und mehr Zug rein, sonst hat man am Ende da nur Bürgergeldbezieher.
Willy Brandt hatte in der Bundesrepublik den zweiten Bildungsweg als Kanzler unterstützt und Helmut Schmidt hatte das fortgeführt. Die DDR hatte da auch kein schlechtes System. Es ist also Erfahrung und Wissen da.
Seit 2015 kommen jetzt so enorm viele Migranten und 2023 ist da immer noch alles im "Aufbau".
Die SPD sollte sich nicht soviel mit den Linken und Grünen abgeben. Denn so wird das Nichts oder im besten Falle dauert es sehr lange. Sie sollte sich auf Wehner, Brandt und Schmidt besinnen.
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P.Burkhardt
24.09.2023, 11.36 Uhr
Warum erst jetzt ?
Ich halte das für einen richtigen und ganz wichtigen Schritt! Besser spät als nie....
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