Fr, 18:00 Uhr
05.04.2024
ARD-DeutschlandTREND April 2024
Dreiviertel mit Regierung unzufrieden
Der Rückhalt für die Arbeit der Ampelkoalition im ARD-DeutschlandTREND ist beginnend ab Frühjahr 2022 abgeschmolzen und erreichte Ende 2023 seinen bisherigen Tiefstand. Aktuell legt das Ansehen der Bundesregierung auf niedrigem Niveau erneut leicht zu...
Grafik (Foto: infratest dimap, im Auftrag der ARD)
21 Prozent sind mit den Ampel-Leistungen zufrieden, 78 Prozent üben Kritik. Die Politikerliste wird unverändert von Verteidigungsminister Pistorius mit einem Zuspruch von 54 Prozent angeführt. Kanzler Scholz und Finanzminister Lindner überzeugen weniger als halb so viele Wahlberechtigte. Vizekanzler Habeck punktet bei 27 Prozent.
Ebenso großen Rückhalt erzielen der Unions-Oppositionsführer Merz sowie die BSW-Vorsitzende Wagenknecht. Schlusslicht im Bevölkerungsurteil bildet AfD-Fraktionsvorsitzende Weidel. Ursula von der Leyen, im März als EVP-Kandidatin für das Amt der Kommissionspräsidentin nominiert, überzeugt 35 Prozent, auch in den Reihen der Unions-Anhänger bleibt sie umstritten.
Grafik (Foto: infratest dimap, im Auftrag der ARD)
Sonntagsfrage: schwache FDP
Bei einer Bundestagswahl zum jetzigen Zeitpunkt wäre die Union mit 30 Prozent (+1) weiterhin stärkste Kraft vor der AfD, die mit 18 Prozent (-1) rechnen könnte. Sozialdemokraten (-1) und Grüne (+1) hätten jeweils 15 Prozent in Aussicht. Die Liberalen kämen auf 4 Prozent (-1). Die FDP würde damit ebenso an der 5-Prozenthürde scheitern wie die Linke (3 Prozent; +/-0). Die Neugründung BSW hätte dagegen mit 5 Prozent (-1) weiter Chancen auf den Bundestagseinzug. Alle übrigen Parteien kämen zusammen auf 10 Prozent (+2), darunter die Freien Wähler mit 3 Prozent.
Unterschiedliche Resonanz für arbeitsmarkt- und sozialpolitische Maßnahmen
Innenpolitisch rückten zuletzt arbeitsmarkt- und sozialpolitische Fragen in den Vordergrund. Pläne zur Bürgergeldkürzung im Falle abgelehnter Arbeitsangebote haben Rückhalt in der Bevölkerung. Zuspruch finden ebenso eine schnellere Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen wie auch Einwanderungserleichterungen für ausländische Fachkräfte. Anstrengungen für verbesserte familienpolitische Rahmenbedingungen, sodass Mütter mehr arbeiten können, stoßen kaum auf Widerspruch.
Weniger leicht haben es demgegenüber rentenpolitische Reformideen. Der Ampel-Beschluss, für die gesetzliche Rente Gelder an den Finanzmärkten anzulegen, überzeugt etwa jeden Zweiten. Pläne wie die der CDU zur Koppelung des Renteneintritts an die Entwicklung der Lebenserwartung finden lediglich bei einem Viertel der Wahlberechtigten und auch nur bei 33 Prozent der Unions-Anhänger Unterstützung. Zugleich bleiben die Rentensorgen der Deutschen unübersehbar. Gut die Hälfte fühlt sich für das Alter nicht gut abgesichert, darunter neben Geringverdienern überdurchschnittlich viele Frauen, Ostdeutsche und vor allem jüngere Wahlberechtigte. Unter den aus Bürgersicht brennenden Themen ist die Altersvorsorge aktuell sichtbar, wenn auch nicht zentral. Die drei derzeit bestimmenden Probleme sind für die Bundesbürger die Zuwanderung, mit wieder größerem Stellenwert der Ukraine-Krieg sowie die Situation der Wirtschaft.
EU-kritischere Positionen als 2019
In gut sechzig Tagen findet die Wahl zum Europaparlament statt. Die Haltung der Bundesbürger zur EU fällt positiv, gleichwohl weniger euphorisch aus als zum letzten Europawahlgang. Sechs von zehn betonen derzeit, dass es Deutschland durch die EU wirtschaftlich gut geht, während zwei Drittel unterstreichen, dass man durch die EU in Europa sicherer lebt. Werte, die auch schon im vergangenen Jahr erhoben wurden. Der Rückhalt der deutschen EU-Mitgliedschaft hat zum vergangenen Jahr wieder zugelegt. Nach Ansicht aktuell jedes Dritten bringt die EU-Mitgliedschaft Deutschland alles in allem eher Vorteile, für knapp jeden Vierten eher Nachteile. Für 36 Prozent gleichen sich Vor- und Nachteile weitgehend aus. Auch hier fallen die Antworten allerdings nüchterner aus als im Europawahljahr 2019. EU-Skepsis bindet neben der AfD insbesondere die Neugründung BSW.
Positives NATO-Bild, Sympathien für EU-Armee
Die NATO feiert in diesen Tagen ihr 75-jähriges Bestehen. Das Jubiläum fällt in angespannte sicherheitspolitische Zeiten. Sieben von zehn Bundesbürgern und damit mehr als vor fünf Jahren betrachten Frieden und Sicherheit in Europa als sehr stark bzw. stark gefährdet. Der Daseinszweck des westlichen Militärbündnisses wird entsprechend kaum in Frage gestellt. Die Allianz ist für 82 Prozent wichtig für die Friedenssicherung in Europa, nur etwa jeder Zehnte hält sie für überflüssig. Selbst in den Reihen von AfD und BSW bestehen keine Mehrheiten für eine Auflösung.
Mit der NATO ein gemeinsames Bündnis mit den USA zu bewahren, liegt für eine Mehrheit im europäischen Eigeninteresse. Gleichzeitig zeigen sich die Wahlberechtigten offen für eigenständigere europäische Verteidigungsstrukturen: Die Formierung gemeinsamer EU-Streitkräfte beispielsweise unterstützen momentan fast sechs von zehn.
Autor: psgGrafik (Foto: infratest dimap, im Auftrag der ARD)
21 Prozent sind mit den Ampel-Leistungen zufrieden, 78 Prozent üben Kritik. Die Politikerliste wird unverändert von Verteidigungsminister Pistorius mit einem Zuspruch von 54 Prozent angeführt. Kanzler Scholz und Finanzminister Lindner überzeugen weniger als halb so viele Wahlberechtigte. Vizekanzler Habeck punktet bei 27 Prozent.
Ebenso großen Rückhalt erzielen der Unions-Oppositionsführer Merz sowie die BSW-Vorsitzende Wagenknecht. Schlusslicht im Bevölkerungsurteil bildet AfD-Fraktionsvorsitzende Weidel. Ursula von der Leyen, im März als EVP-Kandidatin für das Amt der Kommissionspräsidentin nominiert, überzeugt 35 Prozent, auch in den Reihen der Unions-Anhänger bleibt sie umstritten.
Grafik (Foto: infratest dimap, im Auftrag der ARD)
Sonntagsfrage: schwache FDP
Bei einer Bundestagswahl zum jetzigen Zeitpunkt wäre die Union mit 30 Prozent (+1) weiterhin stärkste Kraft vor der AfD, die mit 18 Prozent (-1) rechnen könnte. Sozialdemokraten (-1) und Grüne (+1) hätten jeweils 15 Prozent in Aussicht. Die Liberalen kämen auf 4 Prozent (-1). Die FDP würde damit ebenso an der 5-Prozenthürde scheitern wie die Linke (3 Prozent; +/-0). Die Neugründung BSW hätte dagegen mit 5 Prozent (-1) weiter Chancen auf den Bundestagseinzug. Alle übrigen Parteien kämen zusammen auf 10 Prozent (+2), darunter die Freien Wähler mit 3 Prozent.
Unterschiedliche Resonanz für arbeitsmarkt- und sozialpolitische Maßnahmen
Innenpolitisch rückten zuletzt arbeitsmarkt- und sozialpolitische Fragen in den Vordergrund. Pläne zur Bürgergeldkürzung im Falle abgelehnter Arbeitsangebote haben Rückhalt in der Bevölkerung. Zuspruch finden ebenso eine schnellere Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen wie auch Einwanderungserleichterungen für ausländische Fachkräfte. Anstrengungen für verbesserte familienpolitische Rahmenbedingungen, sodass Mütter mehr arbeiten können, stoßen kaum auf Widerspruch.
Weniger leicht haben es demgegenüber rentenpolitische Reformideen. Der Ampel-Beschluss, für die gesetzliche Rente Gelder an den Finanzmärkten anzulegen, überzeugt etwa jeden Zweiten. Pläne wie die der CDU zur Koppelung des Renteneintritts an die Entwicklung der Lebenserwartung finden lediglich bei einem Viertel der Wahlberechtigten und auch nur bei 33 Prozent der Unions-Anhänger Unterstützung. Zugleich bleiben die Rentensorgen der Deutschen unübersehbar. Gut die Hälfte fühlt sich für das Alter nicht gut abgesichert, darunter neben Geringverdienern überdurchschnittlich viele Frauen, Ostdeutsche und vor allem jüngere Wahlberechtigte. Unter den aus Bürgersicht brennenden Themen ist die Altersvorsorge aktuell sichtbar, wenn auch nicht zentral. Die drei derzeit bestimmenden Probleme sind für die Bundesbürger die Zuwanderung, mit wieder größerem Stellenwert der Ukraine-Krieg sowie die Situation der Wirtschaft.
EU-kritischere Positionen als 2019
In gut sechzig Tagen findet die Wahl zum Europaparlament statt. Die Haltung der Bundesbürger zur EU fällt positiv, gleichwohl weniger euphorisch aus als zum letzten Europawahlgang. Sechs von zehn betonen derzeit, dass es Deutschland durch die EU wirtschaftlich gut geht, während zwei Drittel unterstreichen, dass man durch die EU in Europa sicherer lebt. Werte, die auch schon im vergangenen Jahr erhoben wurden. Der Rückhalt der deutschen EU-Mitgliedschaft hat zum vergangenen Jahr wieder zugelegt. Nach Ansicht aktuell jedes Dritten bringt die EU-Mitgliedschaft Deutschland alles in allem eher Vorteile, für knapp jeden Vierten eher Nachteile. Für 36 Prozent gleichen sich Vor- und Nachteile weitgehend aus. Auch hier fallen die Antworten allerdings nüchterner aus als im Europawahljahr 2019. EU-Skepsis bindet neben der AfD insbesondere die Neugründung BSW.
Positives NATO-Bild, Sympathien für EU-Armee
Die NATO feiert in diesen Tagen ihr 75-jähriges Bestehen. Das Jubiläum fällt in angespannte sicherheitspolitische Zeiten. Sieben von zehn Bundesbürgern und damit mehr als vor fünf Jahren betrachten Frieden und Sicherheit in Europa als sehr stark bzw. stark gefährdet. Der Daseinszweck des westlichen Militärbündnisses wird entsprechend kaum in Frage gestellt. Die Allianz ist für 82 Prozent wichtig für die Friedenssicherung in Europa, nur etwa jeder Zehnte hält sie für überflüssig. Selbst in den Reihen von AfD und BSW bestehen keine Mehrheiten für eine Auflösung.
Mit der NATO ein gemeinsames Bündnis mit den USA zu bewahren, liegt für eine Mehrheit im europäischen Eigeninteresse. Gleichzeitig zeigen sich die Wahlberechtigten offen für eigenständigere europäische Verteidigungsstrukturen: Die Formierung gemeinsamer EU-Streitkräfte beispielsweise unterstützen momentan fast sechs von zehn.
Kommentare
Betrachter
05.04.2024, 19.32 Uhr
Wieso
gibt es bei so wenig Zustimmung kein Misstrauensantrag/votum?
15
3
Login für Vote
grobschmied56
06.04.2024, 00.53 Uhr
Nichts als kalte Verachtung ...
... habe ich für die Zerstörer unseres deutschen Vaterlandes übrig!
Dazu stehe Ich. Und ich werde es jedem erklären, der es wissen will.
Und natürlich auch allen, die es nicht hören wollen:
Die Rot-Grüne Landplage ist der endgültige Untergang unseres Vaterlandes!
Jeder, der SPD und Grüne gewählt hat, hat nichts besseres verdient, als Arbeitslosigkeit, Armut und sozialen Abstieg!
Dazu stehe Ich. Und ich werde es jedem erklären, der es wissen will.
Und natürlich auch allen, die es nicht hören wollen:
Die Rot-Grüne Landplage ist der endgültige Untergang unseres Vaterlandes!
Jeder, der SPD und Grüne gewählt hat, hat nichts besseres verdient, als Arbeitslosigkeit, Armut und sozialen Abstieg!
21
6
Login für Vote
Wie Bitte
06.04.2024, 07.03 Uhr
Ich glaube den Öffentlich Rechtlichen kein Wort.
Die reden der Regierung doch nur nach dem Mund. Staatlich alimentierte Regierungs Treue Lügenbarone, alle miteinander sind Sie. Wer weis, was Sie jetzt wieder vor haben.
9
3
Login für Vote
Leser X
06.04.2024, 09.09 Uhr
Betrachter
Die Antwort ist einfach und ernüchternd: Weil sie eigentlich alle gleich sind.
5
1
Login für Vote
P.Burkhardt
06.04.2024, 09.29 Uhr
Der Deutschlandtrend zeigt...
...das die Allermeisten eine Weiterentwicklung nicht als Zerstörung sehen.
1
11
Login für Vote
Leser X
06.04.2024, 15.39 Uhr
Weiterentwicklung?
Ich nehme vor allem Rückentwicklungen wahr. Verrottende Infrastruktur, Wohnungsbaumangel, Fachkräftemangel wegen Entwertung von Arbeit, Ärztemangel, Ausdünnung jeglichen gesellschaftlichen Lebens auf den Dörfern, Schließung von Handwerksbetrieben und damit lange Wartelisten für uns Kunden, öffentlicher Personennah- und Fernverkehr, der zum Autofahren zwingt wenn man es kann und das Geld dafür hat. Ehrlich gesagt verstehe ich gar nicht, warum gerade Deutschland als Einwanderungsland noch immer so begehrt ist...
5
2
Login für Vote
MaPö
06.04.2024, 20.44 Uhr
Leser X
Ich kann Ihnen da leider nur zustimmen!
Dieses schöne Land geht den Bach herunter!
DE ist mein Geburtstagsland, nun nicht ganz korrekt, denn ich bin 1964 geboren, leider schon in der DDR!
Habe die gesamte Willkür miterlebt und möchte das Alles nie noch einmal erleben!!
Genau deshalb hatte ich mich seinerzeit auch gegen die CDU gewehrt, denn da war alias Erika!
Sie war doch ein absoluter Wendehals und eigentlich traurig, dass man diverse Filme Miss Merkel dreht, denn genau eine solche Bundeskanzlerin hatte doch angefangen, dieses eroberte, vereinte DE wieder einmal ins Unglück zu stürzen!
Deshalb kann ich eben niemals verstehen, dass genau diese CDU gerade jetzt wieder Stimmen erhält!
Meiner Meinung und Ansicht nach sollte sich DE entscheiden und wirklich von jeglicher Nazi-Keule trennen!
Es ist wirklich nicht mehr 1945!
Diese Zeiten sollten sicher niemals vergessen werden (obwohl, mag den Namen gar nicht nennen, obwohl dieser Mensch eigentlich Österreicher war!
Das sollte auch Jedem einmal zu denken geben!
Nun aber ich mag darüber nicht richten!
Fakt ist doch, dass wir Alle gegen die derzeit absolut marode Politik zusammen stehen sollten!
Es geht derzeit alle so dermaßen schief in diesen, auch meinem Heimatland und auch ich hatte und habe Vorfahren, die Widerstandskämpfer waren und ihr Leben gegen … H .. eingesetzt hatten!
Dieses schöne Land geht den Bach herunter!
DE ist mein Geburtstagsland, nun nicht ganz korrekt, denn ich bin 1964 geboren, leider schon in der DDR!
Habe die gesamte Willkür miterlebt und möchte das Alles nie noch einmal erleben!!
Genau deshalb hatte ich mich seinerzeit auch gegen die CDU gewehrt, denn da war alias Erika!
Sie war doch ein absoluter Wendehals und eigentlich traurig, dass man diverse Filme Miss Merkel dreht, denn genau eine solche Bundeskanzlerin hatte doch angefangen, dieses eroberte, vereinte DE wieder einmal ins Unglück zu stürzen!
Deshalb kann ich eben niemals verstehen, dass genau diese CDU gerade jetzt wieder Stimmen erhält!
Meiner Meinung und Ansicht nach sollte sich DE entscheiden und wirklich von jeglicher Nazi-Keule trennen!
Es ist wirklich nicht mehr 1945!
Diese Zeiten sollten sicher niemals vergessen werden (obwohl, mag den Namen gar nicht nennen, obwohl dieser Mensch eigentlich Österreicher war!
Das sollte auch Jedem einmal zu denken geben!
Nun aber ich mag darüber nicht richten!
Fakt ist doch, dass wir Alle gegen die derzeit absolut marode Politik zusammen stehen sollten!
Es geht derzeit alle so dermaßen schief in diesen, auch meinem Heimatland und auch ich hatte und habe Vorfahren, die Widerstandskämpfer waren und ihr Leben gegen … H .. eingesetzt hatten!
3
1
Login für Vote
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.