So, 10:31 Uhr
14.07.2024
VdK fordert Pflegevollversicherung
Dramatischer Anstieg der Heimkosten
Der Eigenanteil, den Pflegebedürftige für ihre Unterbringung und Betreuung in einer Pflegeeinrichtung bezahlen müssen, ist erneut dramatisch angestiegen. Darauf verweist der Verband der Ersatzkassen (vdek) in einer aktuellen Presseerklärung...
Nach Angaben des Verbands belief sich zum Stichtag am 1. Juli 2024 der Eigenanteil bundesweit auf monatlich 2.871 Euro im ersten Aufenthaltsjahr, das sind 211 Euro mehr als vor einem Jahr. In Hessen und Thüringen müssen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen im ersten Jahr 2.854 bzw. 2.649 Euro pro Monat bezahlen. Das ist deutlich mehr als 2023. Mehr als 2.600 Euro Kosten im Monat – und bei dieser Summe sind Zuschüsse und Leistungen der Pflegeversicherung bereits eingerechnet –, das ist für viele Betroffene nicht mehr finanzierbar, kritisiert der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen, Paul Weimann.
Aktuell leben in Hessen rund 370.000 und in Thüringen rund 170.000 pflegebedürftige Menschen, davon werden etwa 15 Prozent in Einrichtungen versorgt. Nahezu jede und jeder Zweite von ihnen ist auf Sozialhilfe angewiesen, um den Aufenthalt im Pflegeheim bezahlen zu können. Alle diese Menschen haben viele Jahre lang in die Pflegeversicherung eingezahlt. Aber das bewahrt sie nicht davor, zum Amt gehen und Unterstützung beantragen zu müssen, sagt Paul Weimann.
Der VdK schlägt deshalb die Einführung einer Pflegevollversicherung vor, die sämtliche pflegebedingte Kosten abdeckt. Wir brauchen dringend ein nachhaltiges Finanzierungskonzept für die Pflegeversicherung, die sich zu einer Vollversicherung für alle pflegebedingten Kosten entwickeln muss. Mit einer Vollkaskoversicherung in der Pflege verhindern wir, dass Pflegebedürftigkeit zur Armutsfalle wird, erklärt der VdK- Landesvorsitzende.
Darüber hinaus fordert der VdK, dass die Bundesländer für die Investitionskosten aufkommen, die bisher auch von den Heimbewohnern und -bewohnerinnen getragen werden müssen. Nach Berechnungen des vdek könnte der Eigenanteil dadurch um durchschnittlich 490 Euro im Monat sinken.
Autor: redNach Angaben des Verbands belief sich zum Stichtag am 1. Juli 2024 der Eigenanteil bundesweit auf monatlich 2.871 Euro im ersten Aufenthaltsjahr, das sind 211 Euro mehr als vor einem Jahr. In Hessen und Thüringen müssen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen im ersten Jahr 2.854 bzw. 2.649 Euro pro Monat bezahlen. Das ist deutlich mehr als 2023. Mehr als 2.600 Euro Kosten im Monat – und bei dieser Summe sind Zuschüsse und Leistungen der Pflegeversicherung bereits eingerechnet –, das ist für viele Betroffene nicht mehr finanzierbar, kritisiert der Landesvorsitzende des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen, Paul Weimann.
Aktuell leben in Hessen rund 370.000 und in Thüringen rund 170.000 pflegebedürftige Menschen, davon werden etwa 15 Prozent in Einrichtungen versorgt. Nahezu jede und jeder Zweite von ihnen ist auf Sozialhilfe angewiesen, um den Aufenthalt im Pflegeheim bezahlen zu können. Alle diese Menschen haben viele Jahre lang in die Pflegeversicherung eingezahlt. Aber das bewahrt sie nicht davor, zum Amt gehen und Unterstützung beantragen zu müssen, sagt Paul Weimann.
Der VdK schlägt deshalb die Einführung einer Pflegevollversicherung vor, die sämtliche pflegebedingte Kosten abdeckt. Wir brauchen dringend ein nachhaltiges Finanzierungskonzept für die Pflegeversicherung, die sich zu einer Vollversicherung für alle pflegebedingten Kosten entwickeln muss. Mit einer Vollkaskoversicherung in der Pflege verhindern wir, dass Pflegebedürftigkeit zur Armutsfalle wird, erklärt der VdK- Landesvorsitzende.
Darüber hinaus fordert der VdK, dass die Bundesländer für die Investitionskosten aufkommen, die bisher auch von den Heimbewohnern und -bewohnerinnen getragen werden müssen. Nach Berechnungen des vdek könnte der Eigenanteil dadurch um durchschnittlich 490 Euro im Monat sinken.
Kommentare
DonaldT
14.07.2024, 11.45 Uhr
Dramatischer Anstieg der Heimkosten
Und wieviel der Einnahmen landet in den Taschen der Eigner und ev. der Aktionäre?
Und die "Vollversicherung" geht zu wessen Lasten? Und was ist mit den jetzigen Heimkosten?
Ich glaube hier wird mal wieder am falschen Ende angesetzt.
Und die "Vollversicherung" geht zu wessen Lasten? Und was ist mit den jetzigen Heimkosten?
Ich glaube hier wird mal wieder am falschen Ende angesetzt.
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Alanin
15.07.2024, 08.22 Uhr
bis vor ein paar Jahren...
...hat die Pflegeversicherung gereicht um die Kosten der Pflege zu bezahlen. Mein Vater ist mit Pflegegrad 5 im Pflegeheim. Die gesamte Rente geht für die Kosten drauf, alles was aus der Pflegeversicherung kommt und dann muss meine Mutter noch über 2.000 Euro im Monat zuzahlen...
Das was meine Mutter selbst an Rente hat wird mittelfristig nicht reichen um ihre monatlichen Kosten zu decken. Von irgendwelchen Rücklagen für's Haus ganz zu schweigen, die mussten ja - bis auf 20.000 - aufgebraucht werden.
Nun beantragt meine Mutter die Übernahme der Pflegekosten und zusätzlich Bürgergeld für sich selbst... Klasse, dafür, dass beide auf schmalen Fuß gelebt haben, sich ein kleines Haus abgespart haben, keine Urlaub gemacht und auch noch etwas Geld zurück gelegt hatten... Hätten sie alles verprasst, ginge es ihnen heute nicht schlechter...
Irgendwie ungerecht und verrückt...
Das was meine Mutter selbst an Rente hat wird mittelfristig nicht reichen um ihre monatlichen Kosten zu decken. Von irgendwelchen Rücklagen für's Haus ganz zu schweigen, die mussten ja - bis auf 20.000 - aufgebraucht werden.
Nun beantragt meine Mutter die Übernahme der Pflegekosten und zusätzlich Bürgergeld für sich selbst... Klasse, dafür, dass beide auf schmalen Fuß gelebt haben, sich ein kleines Haus abgespart haben, keine Urlaub gemacht und auch noch etwas Geld zurück gelegt hatten... Hätten sie alles verprasst, ginge es ihnen heute nicht schlechter...
Irgendwie ungerecht und verrückt...
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Pe_rle
15.07.2024, 20.21 Uhr
Heimkosten
wir haben mal ausgerechnet, das unsere Mutter in 16 Jahren bei Monatlichen Kosten von 1800€ eine Gesamtsumme von 345 000€ an das Heim gezahlt hat.
In unserer Rechnung sind auch die Prozente für lange Heimzugehörigkeit eingerechnet.
Dabei sind beide Renten (Rente ,Witwenrente) als Zahlung genutzt worden.
Da fast alle Heimbewohner Pflegestufe 5 haben kommen dann noch mal 3000€ pro Person als Einnahme für das Heim von der Krankenkasse dazu.
Und wenn der ganze Spaß dann jetzt auf 2800-3000€ auf Eigenanteil steigt kann sich jeder ausrechnen wo das noch hinführen wird.
In unserer Rechnung sind auch die Prozente für lange Heimzugehörigkeit eingerechnet.
Dabei sind beide Renten (Rente ,Witwenrente) als Zahlung genutzt worden.
Da fast alle Heimbewohner Pflegestufe 5 haben kommen dann noch mal 3000€ pro Person als Einnahme für das Heim von der Krankenkasse dazu.
Und wenn der ganze Spaß dann jetzt auf 2800-3000€ auf Eigenanteil steigt kann sich jeder ausrechnen wo das noch hinführen wird.
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Teja
16.07.2024, 14.01 Uhr
Pflegekosten
Interessant daran ist der dramatische Anstieg.
2007 haben wir für einen Heimplatz in Pflegestufe 3 , 829 Euro zugezahlt.
Heute bei meiner Mutter 3160 Euro.
Jeder kann sich ausrechnen,das fast niemand das durch die eigene Rente bezahlen kann.
Alles Ersparte,oder Häuser gehen bei längerem Heimaufenthalt drauf.
Schlecht für eventuelle Erben.
Noch schlechter für zukünftige Heimbewohner,die Kosten explodieren immer mehr.
An den sogenannten,immer wieder aufgeführten Personalkosten allein kann das nicht festgemacht werden.Fragt mal das Pflegepersonal,die werden nicht gerade königlich bezahlt,die Betreiber oder Vorstände schon.
Die Heime sind eine Goldgrube für die Betreiber,deshalb werden derartige Einrichtungen immer mehr gebaut.
Interessant dabei wäre es zu wissen,wie viele Heimbewohner durch das SozialAmt unterstützt werden müssen
Interessant auch,wie die gesamten Empfänger staatlicher Sozialleistungen eine private Pflegeversicherung finanzieren sollen.
Alle bisherigen nichtarbeitenden,aber arbeitsfähigen Empfänger staatlicher Leistungen erhöhen noch die Kosten für die arbeitende Bevölkerung.Irgendwann geht auch das nicht mehr gut.Prognose von Fachleuten,bis 2035 müssen die Beiträge zu den Krrankenversicherungen um cirka 45 Prozent erhöht werden!!!???
Aus meiner Sicht gehört das gesamte Gesundheits und Sozialwesen wieder in die Hand des Staates und nicht in die Privatisierung.
Gleiches gilt für Post und Bahn.
2007 haben wir für einen Heimplatz in Pflegestufe 3 , 829 Euro zugezahlt.
Heute bei meiner Mutter 3160 Euro.
Jeder kann sich ausrechnen,das fast niemand das durch die eigene Rente bezahlen kann.
Alles Ersparte,oder Häuser gehen bei längerem Heimaufenthalt drauf.
Schlecht für eventuelle Erben.
Noch schlechter für zukünftige Heimbewohner,die Kosten explodieren immer mehr.
An den sogenannten,immer wieder aufgeführten Personalkosten allein kann das nicht festgemacht werden.Fragt mal das Pflegepersonal,die werden nicht gerade königlich bezahlt,die Betreiber oder Vorstände schon.
Die Heime sind eine Goldgrube für die Betreiber,deshalb werden derartige Einrichtungen immer mehr gebaut.
Interessant dabei wäre es zu wissen,wie viele Heimbewohner durch das SozialAmt unterstützt werden müssen
Interessant auch,wie die gesamten Empfänger staatlicher Sozialleistungen eine private Pflegeversicherung finanzieren sollen.
Alle bisherigen nichtarbeitenden,aber arbeitsfähigen Empfänger staatlicher Leistungen erhöhen noch die Kosten für die arbeitende Bevölkerung.Irgendwann geht auch das nicht mehr gut.Prognose von Fachleuten,bis 2035 müssen die Beiträge zu den Krrankenversicherungen um cirka 45 Prozent erhöht werden!!!???
Aus meiner Sicht gehört das gesamte Gesundheits und Sozialwesen wieder in die Hand des Staates und nicht in die Privatisierung.
Gleiches gilt für Post und Bahn.
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