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Sa, 12:08 Uhr
18.01.2025
FERNSEHEN UND RADIO EINFACH

Heute: DAB+, 2.Teil

Die Technik im Bereich Rundfunk und Fernsehen ist viel schnelllebiger geworden. Eine der Auswirkungen ist: Lisa und Otto Normalverbraucher können die Veränderungen nicht mehr richtig einordnen oder gar verstehen. Die nnz will in einer losen Reihenfolge versuchen, Ihnen leichtverständlich zu erklären, was Sie beachten müssen und was Sie beachten können. Wir wollen versuchen, ohne „Fachchinesisch“ auszukommen. Die Diskussion hat Fragen aufgeworfen, die wir gern beantworten...


0,01 Prozent aller Menschen...
….haben das absolute Gehör. Diese Menschen und Musikliebhaber aller Genres müssen für den vollendeten Musikgenuss weiter in Konzertsäle gehen und werden es auch tun, weil man ihnen den Konzertsaal auch mit der ausgefeiltesten Technik nie in die Wohnstube senden kann.

Im Konzertsaal können die Musikliebhaber dann, hoffentlich ohne sich zu streiten, darüber diskutieren, in welchem Konzertsaal welches Orchester am besten spielt, wenn ihr Lieblings-Dirigent am Pult steht. Sie müssen berechtigterweise über jede Musiksendung, egal mit welchem Übertragungsmedium sie zu Gehör gebracht wird, die Nase rümpfen, denn sie hören jeden Kompromiss. Nur sie können beurteilen, was die hochgelobte Stereo-Anlage von den Normalhörenden inklusive Schallwandler (Lautsprechersysteme) wirklich kann. Wenn sie sehr höflich sind, sagen sie es Ihnen nicht.

Wir Normalos können sehr viele Kompromisse hinnehmen und trotzdem über den besten Klang streiten, schließlich haben wir doch zum größten Teil selber daran herum gefummelt. Früher mit den Fächerreglern für Höhen und Tiefen, heute mit dem Equalizer und seinen teilweise sehr vielen Kanälen.
Hier ein Auszug aus dem Werbetext für HiFi-Boxen. Den Typ habe ich unkenntlich gemacht: „Der 16 cm Basslautsprecher sorgt für vollen Klang. Ein kleinerer Lautsprecher ist für hohe Töne zuständig.

Die xxx geben Musik natürlich und warm wieder. Bei guter Platzierung entsteht ein schöner Stereoeffekt. Sollten die Bässe dröhnen, kann man sie im Menü des xxx reduzieren. Auch die Höhen lassen sich bei Bedarf anpassen. Der Klang bleibt natürlich und unverzerrt – selbst bei hohen Lautstärken.“ Drehen Sie doch einfach ein bisschen dran, dann wird das schon.

Satire an: Selbstverständlich ist der Equalizer im eigenen Radio der Beste weit und breit und verstärkt selbst das hohe C, was in dem Musikstück gar nicht vorkommt. Wenn Ihnen langweilig ist, diskutieren Sie mal mit HiFi-Fans über Lautsprecher. Es reicht aus, über normale drahtbetriebene zu diskutieren. Bei Bluetooth- Lautsprechern ist nämlich wieder sehr viel Digitales und Hochfrequenz im Spiel. Satire aus.

Neuerdings geht der Streit auf dem HiFi-Gebiet auch darum, wieder verstärkt die „gute, alte“ Schallplatte zu hören. Sie sei „weicher“ im Klang und insgesamt besser zu hören als die CD mit den gleichen Aufnahmen. Aus diesen Diskussionen muss nicht nur ich mich heraushalten. Wenn diese Sie interessieren, lesen Sie einfach die entsprechenden Foren (15 Diskussionsteilnehmer sichern mindestens 20 Meinungen, verschiedene natürlich.).

Lassen Sie sich von solchen Diskussionen nicht verrückt machen.

Ein befreundeter Hörgeräteakustiker machte aus eigener Neugier einige Tests mit Normalhörenden, die sich ihm freiwillig zur Verfügung gestellt haben. Unter Nebengeräuschen wie Bürolärm, Straßenlärm, Haushaltslärm (keine Baustellen etc.) hörten die meisten Testpersonen linear noch bis etwa 8 kHz und in ruhiger Umgebung war dann bei 12 kHz, allerdings da schon gut gedämpft, endgültig Schluss. Wo wird heute das meiste Radio gehört? Im Büro, im Auto, in der Küche.....

Ein DAB-Multiplex muss von jedem einzelnen daran beteiligten Programmanbieter optimal gepegelt werden. Tanzt einer aus der Reihe, müssen die anderen darunter leiden. Das einzustellen und zu überwachen, fordert natürlich viel mehr Aufmerksamkeit, als bei einem UKW-Sender den richtigen Hub einzustellen. Weitere technische Voraussetzungen sind die Synchronisierung der Frequenz und der Phasenlage der Sender. Weicht im System ein Sender davon ab, sehen Sie noch die gleiche Feldstärkeanzeige an Ihrem Radio und hören nichts.

Bei DAB+ muss der Empfänger nicht mehr von einem Sender zum anderen springen, weil der Sender mit der zurzeit besseren Feldstärke auf der gleichen Frequenz sendet.

Es geht darum, die technisch optimale und auch ökonomische Lösung für den „normalen“ Rundfunkhörer aufzuzeigen und den Älteren die Angst vor dem nun schon nicht mehr ganz neuen Radio zu nehmen. Deswegen hier noch mal die technisch unstrittigen Vorteile von DAB+ gegenüber UKW:

1. automatische Sender- und Programmsuche
2. Programmname wird im Klartext angezeigt
3. deutlich bessere Kanaltrennung
4. weniger störanfällig

Nein, es ist nicht Stand der Technik, „auf der B4 von NDH nach SDH zu fahren, ohne das das Radio einfach mal stumm bleibt.“ Bis vor knapp 2 Jahren bin ich häufig nach Bad Frankenhausen über Sondershausen gefahren und hatte zu jeder Zeit einwandfreien Empfang des mdr-Thüringen-Bouquets (sowie der bundesweiten Bouquets auf Kanal 5c und am Ende auch 5d).

Ein Vergleich mit dem Empfang von UKW bei gleichen Senderstandorten ist meistens kein bisschen zielführend, weil die Sendeleistungen zu unterschiedlich sind, zum Nachteil der DAB-Sender bei deutlich höherer Sendefrequenz.

Der ÖRR hat von Anfang an massive Störfeuer gegen DAB gefahren. Beispielsweise konnte man lesen und hören, dass insgesamt mehr Strom durch DAB verbraucht wird, weil die analog-digital und zurück Wandler zusätzlich Strom verbrauchen. Ich habe es einfach mal gemessen: Ein netzbetriebenes Radio verbrauchte bei der Umschaltung von UKW auf DAB genau 4 mA mehr. Das sind 0,92 Watt.

Auf der Senderseite sieht es so aus: Ein 100 kW UKW-Sender (1 Programm) verbraucht inklusive aller Nebenanlagen mindestens 25 kW. (Für Fachleute: Antennengewinn 10 dB, Wirkungsgrad der Endstufe 60 %, auf dieser Basis geschätzt und gilt für beide Systeme.)

Ein 10 kW DAB-Sender (8 Programme mit 104 kBit/s, NDR-Standard) verbraucht inklusive aller Nebenanlagen mindestens 3 kW. Die Sender sind 24 Stunden pro Tag in Betrieb, die Empfänger nur, wenn Radio gehört wird. Wer jetzt Langeweile hat, kann bitte selbst ausrechnen, wie viele Empfänger eingeschaltet werden müssen, um den „kleinen Unterschied“ wettzumachen.

Der ÖRR wird auf Dauer nur weiter funktionieren, wenn wir Verbraucher ihn zum Sparen zwingen. Frau Schlesinger, ehemals rbb, wird nun endlich der Prozess gemacht. Vielleicht erzählt sie in Ihrer Wut darüber, wo überall noch Korruption und Misswirtschaft die Habgier angereizt hat. In der derzeitigen Konstellation zahlt der Gebührenzahler weiter für ein Produkt, dessen Qualität er nirgends bestimmen kann. Leider wird der ÖRR auch immer von Fanatikern unterstützt. Sei es für bestimmte Programminhalte oder für „gute, alte“ Technik.

Zum Schluss noch einmal die Bitte an Diskutierende: Es geht hier um Rundfunk. Nicht um Betriebsfunk, BOS-Technik, mp3-CD...
Jürgen Wiethoff
Autor: psg

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