eichsfelder-nachrichten

Brüderle-Sexist oder Politiker?

Montag, 04. Februar 2013, 19:23 Uhr
In einer Zeit, wo die Leser von gedruckten Zeitungen immer weniger werden, hat sich die Chefredaktion vom „stern“ im Januar diesen Jahres etwas ganz besonderes einfallen lassen... So beginnt das Statement eines Lesers der Nordthüringer Online-Zeitungen...


Sie hatte die Idee, eine Redakteurin zu beauftragen, die „Randgeschichten“ des politischen Alltages in Person des gerade als Spitzenkandidaten der FDP gewählten, R. Brüderle, zu analysieren, recherchieren, um mit einer möglichst zündenden Reportage für Aufmerksamkeit zu sorgen.

Als Reaktion der erfolgten Veröffentlichung des zuerst als Sensation einzuschätzenden Artikels am 24.02.2013 im verlagseigenen Magazin folgte ein Aufschrei im ganzen Land!

Alle möglichen Medien, einschließlich der „Internetisten“ schossen sich sehr schnell auf den vermeintlichen „Triebtäter“ Brüderle ein, der überraschend bisher nur noch nicht mit Berlusconi verglichen wurde! Schnell wurde bekannt, dass angeblich ca. 90 % aller Bürger eine Entschuldigung vom gerade gewählten FDP-Spitzenkandidat forderten (Stand heute: eher umgekehrt). Sofort nahmen sich auch die verschiedenen Fernsehsender dieses plötzlich zu einem Flächenbrand ausgebreitete schwelende Feuer des „Sexismus“ in unserem Land zum Thema ihrer Talkshows an und luden dazu Vertreter beider kontrovers diskutierenden Seiten ein.

Da auch so ein wichtiges Thema nach über einer Woche wieder langweilig wird sowie ausdiskutiert zu sein scheint, möchte ich als Konsument möglichst vieler Meinungen, Artikel und Sendungen zum „Fall Brüderle“ , auch nach eigenen weiteren Hintergrundrecherchen doch noch an dieser Stelle ein paar Bemerkungen loswerden:

Auch Sportler, Schauspieler und sonstige Prominente wissen es längst, dass man persönlich auf diese sehr schlechte ja fast hinterhältige Art, wie es in diesem Fall geschehen ist, der Imagereduzierung nur wenig entgegenzusetzen hat, leider. Wenn man sich allerdings diese Geschichte etwas näher anschaut, sollte man auch wissen, wie vorbereitet die „stern“-Redaktion bei ihrer lange geplanten Attacke gegen Brüderle und damit auch gegen die FDP bereits einen Tag vor der Veröffentlichung des besagten Artikels ihrer fast 30-jährigen Mitarbeiterin, Himmelreich, war. Dort kündigten nämlich zwei andere Kollegen (Fransiska Reich/Andreas Hoidn Borchers) an, dass es bei dem folgenden Bericht von Frau Himmelreich lediglich allein um das sexistische Verhalten von Politikern gehe und nicht um ihr Eheleben.

Die einzige Offenheit folgte mit den Bemerkungen, den eigentlich vorgesehenen „Ehebericht“ herausgenommen zu haben….

Beide Redakteure beteuerten gleichzeitig unter der Überschrift „Der spitze Kandidat“ (vielleicht meinten sie „der Kandidat ist spitze….) auch, dass der am nächsten Tag abgedruckte Bericht ihrer Kollegin eigentlich ein Tabubruch sei und gaben weiter zu, dass in manchen Redaktionen junge, attraktive Frauen auch strategisch eingesetzt werden müssen, um eine möglichst größere Nähe zu Politikern mit hohen Funktionen herzustellen, möglichst auch mit einer aus hohem Dekolte` und klimpernden Wimpern bestehenden „Dienstbekleidung“. Beide bestätigten auch, mit dem Heranpirschen auch eine Art „Sexismus“ erreichen zu wollen. Sie kündigten in gleicher Vorschau an, wie sich zu nächtlicher Stunde vor einem Jahr (!) Herr Brüderle an ihre Kollegin „heranwanzte“(statt umgekehrt!), um seine „Aufreißerqualitäten“ an die Frau zu bringen……..

Was für schlimme Dinge Herr Brüderle alles getan haben soll, ist lt. dem Artikel „Der Herrenwitz“ bekannt und mittlerweile bestimmt bis in die letzten Winkel Deutschlands auch ausdiskutiert worden. Als einfacher Leser und Zuschauer mache ich mir allerdings auch ernste Gedanken, warum ausgerechnet er dafür als Zielscheibe benutzt wird, wenn solche bekannte Damen, wie z.B. A. Schwarzer und C. Roth im Fernsehen von bestimmten Ungereimtheiten im Geschäftsleben und in der Freizeit zwischen Männer und Frauen sprechen, doch keine eigenen Beispiele nennen können, weil sie kaum vom männlichen Geschlecht angesprochen werden.

Für mich persönlich war speziell die Fernseh- Gesprächsrunde bei „Lanz“ so etwas, wie ein Zieleinlauf eines 3 000 m – Qualifikations-Hindernis-Rennens. Während der bis dahin (nicht anwesende) Brüderle von der Mannschaft „Täter“ umjubelt von den Zuschauern die letzten Meter absolvierte, stürzte der unausgeschlafen wirkende „Rächer von Laura Himmelreich“ („stern“- Chefredakteur Petzold) nach mehreren Stürzen über die Hürden mit riesigem Rückstand ins Ziel und qualifizierte sich damit nicht für weitere Aufgaben!

Seine Begründungen wegen der immer mehr wechselnden Meinungen in der Öffentlichkeit, warum der Bericht „Der Herrenwitz“, den er erstmalig in ein „Proträt“ mit Langzeitbeobachtung des Herrn Brüderle umtitelte, war einfach erbärmlich und wurden von den vorwiegend stöhnenden Zuschauern im Studio mit optischen und akustischen Missfallen begleitet! Von einer Kampagne gegen ihn sprach allerdings niemand. Das damals außergewöhnliche Gespräch, in dem die „Szenen“ aufgeschrieben wurden, dessen Beginn er im Nachhinein um drei Stunden vorverlegte (die Verabschiedung von den umherstehenden Männern war gegen 1.00 Uhr) begann ausgerechnet mit ihrer provozierenden und diskriminierenden Frage, ob man sich im höheren Alter noch als Hoffnungsträger den Aufgaben gewachsen fühlt. Das u.a. der reifere Herr B. daraufhin mit lockeren Gegenfragen kam, ist doch wohl völlig normal. Andere Personen hätten auch völlig anders reagieren können….

Der hochrangige Journalist war von den auf ihn einprasselnden Fragen des von der erwarteten neutralen, nun aber auch abgeglittenen Art des Moderators sowie der meisten anderen Gesprächsleute in der Runde (W. Schneyder, Journalistin Kelle) so durcheinander gekommen, dass er gleich mehrmals seine zu verteidigende Redakteurin in Frau Brüderle umtaufte!!! So wurde auch Petzold mitschuldig gemacht, als auftraggebender Chef Ursache gewesen zu sein, dass dieser Frau Himmelreich aufgrund ihrer unsachlichen, unwürdigen und völlig unaktuellen Berichterstattung mit dem Ziel, Herrn Brüderle und somit auch die FDP zu schädigen, nunmehr herber Gegenwind in Form von Pöbeleien, Denunzierungen, Häme und Überschüttung von übelsten Kritiken entgegenbläst! Nein, sie ist nicht zu bedauern. Direkt vor der Veröffentlichung war sie lt. Twitter noch neugierig, welche Reaktionen ihr Bericht auslösen wird……

Es wäre ihr zu aber zu wünschen, wenn diese nun überall bekannte Dame ab sofort zumindest aus der Schusslinie von Handlungen der FDP- Mitglieder genommen wird, zumindest solange, bis Herr Brüderle, der lt. „stern“ seine Botschaften mit Schenkelklopfern garniert oder die Partei selbst keine politische Rolle mehr spielen, über die zu berichten wäre. Wenn sie nur noch mit Begleitschutz zu ihren Treffs erscheinen kann und selbst zur Hauptperson der Berichterstattung wird, wie zuletzt geschehen, wirkt das regelrecht krotesk. Es ist allerdings auch vorstellbar, dass sie von der „Emma“- Redaktion angeworben wird.

Mit dieser „stern“-Aktion wird man eher die kontinuierlich sinkende Absatzquote des traditionsreichen Magazins nicht stoppen können. Es passt dazu, dass die beiden wohl letztmalig nochmals in der Öffentlichkeit gestandenen Chefredakteure im kommenden April ihre Posten verlassen müssen, um für einen Nachfolger (D. Wichmann) Platz zu machen.

Übrigens hätte sich der 1996 verstorbene frühere Chefredakteur und Verleger, Henry Nannen, bestimmt im Grab umgedreht, wenn diese Story bis zu ihm gedrungen wäre!

Das Flaggschiff „stern“ des Hauses „Gruner und Jahr“ hat nach dieser Veröffentlichung “Herrenwitze“ ein riesiges Leck erhalten. Nach den langwierigen Reparaturarbeiten wird man erst wieder freudige Passagiere (Leser) aufnehmen können, wenn der neue Kapitän aufpasst, dass die ohnehin schon vorhandene Diskrepanz zwischen Politik und Medien in einer fairen Art und nicht mehr auf einem unseriösen und unehrlichen Weg an die Öffentlichkeit gelangt.

Abschließend doch noch eine lustige Angelegenheit zu diesem eigentlich ernsten Thema. Bisher ist noch nicht durchgesickert, dass Brüderle bei der letzten „Wetten, dass“ Sendung als Promi auftreten sollte. Deshalb übte er schon rechtzeitig in einem schleswig-holsteinischen Kuhstall, von welcher Kuh die jeweilige Milch ist. Fotos erreichten davon schon vorzeitig die Öffentlichkeit. Wegen der Niedersachsenwahl, einen Tag nach der Sendung, musste er doch noch zurück nach Hannover. Die bäuerliche Familie, die jeden Tag die Kühe betreut, ist für den Politiker, der zu manch lustigen Sache auch außerhalb seines strengen Dienstplanes bereit ist, eingesprungen.

Der „stern“ verkündete aber vorschnell, dass Brüderle, der sich „durchweg in einem Zustand der Dauererotisierung befinden soll“, auch bekannt ist, vor weiblichen Rindern (Kühen) kaum „Halt“ zu machen und auch noch feststellte, dass sich die Korbgrößen der Euther nach dem Melken eher nach unten verändern……

Mir ist nun auch deshalb völlig klar, warum er lieber zu solchen „Enthüllungen“ lieber schweigt, hoffentlich noch länger!
Hans-Ullrich Klemm
Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2024 eichsfelder-nachrichten.de