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Thüringer HC

Nochmal in eine harte englische Woche gehen

Donnerstag, 08. März 2018, 19:57 Uhr
Am Sonntag um 17 Uhr endet für den Thüringer HC das siebente "Abenteuer Champions League". Im Metzer "Palais Omnisports Les Arenes" trifft das Team von Cheftrainer Herbert Müller auf Metz Handball, das seinen Platz im Viertelfinale mit 12 Punkten bereits sicher hat...


Herbert Müller ist nach dem Spiel gegen Buducnost Podgorica ganz zufrieden, auch wenn unglücklich knapp verloren wurde. „Die Mannschaft war auf Augenhöhe, war jederzeit gleichwertig. Bei ein bisschen mehr Wurfglück hätte man den Gegner zum Stolpern bringen können, immerhin ist das fast die gesamte montenegrinische Nationalmannschaft“, und die war zuletzt bei der WM in Deutschland bis ins Viertelfinale vorgestoßen.

Umso überraschender war das, weil kurzfristig zu unserem namhaften Lazarett nun auch noch Beate Scheffknecht ausgefallen war. Anika Niederwieser hat sich dabei jedoch gut eingebracht, nicht nur als Shooterin mit sieben Toren. „Es hat ganz wenig gefehlt; was wäre wohl passiert wenn Iveta Luzumova auch noch die letzten 12 Minuten hätte spielen können“, resümiert Herbert Müller. Ein derber Schlag an den Kopf bedeutete für sie das Matchende, zum Glück ist Schlimmeres nicht passiert.

Herbert Müller hat der Mannschaft erst einmal bis Mittwoch frei gegeben, auch zur Regeneration. Leider hat nun eine Grippewelle das Team erwischt. Gordana Mitrovic, die zuletzt so toll Verantwortung übernommen hat, liegt ebenso im Bett wie Patricia da Silva. Jana Krause klagt über eine Leistenzerrung, Lydia Jakubisova hat Probleme mit der Achillessehne, Anika Niederwieser braucht mit ihrer Schulter auch noch Zeit, Beate Scheffknecht ist am Fuß operiert und hofft auf eine schnelle Heilung, und die Langzeitverletzten Anne Hubinger, Nina Schilk, Alexandra Mazzucco, auch Macarena Aguilar fallen weiter aus. Da ist das Team nun auf sieben, maximal acht Feldspielerinnen geschrumpft und muss so in die letzte, ganz wichtige und stressige englische Woche gehen.

Am Samstag eine lange Busreise nach Metz mit Sonntagspiel, Montag Regeneration, am Dienstag nur Zeit für eine einzige Trainingseinheit und Videostudium. Dann am Mittwoch das schwere Heimspiel gegen den Shootingstar der Liga 2018, die HSG Blomberg-Lippe und am Samstag darauf geht es schon zum schweren Auswärtsspiel nach Metzigen, bevor sich die Spielerinnen zu ihren Nationalmannschaften verabschieden, um am 21. und 24. März die nächsten Qualifikationsspiele zur Europameisterschaft zu bestreiten.

Die Nationalmannschaftspause ist dabei nicht so nach Herbert Müllers Geschmack, denn er sagt, „es ist wichtig, dass die Mannschaft im Rhythmus bleibt.“ Deshalb ist er auch froh über das abschließende Champions League Spiel in Metz. Dort bekommen alle (und das sind ja höchstens noch acht) Spielanteile, um eben den so wichtigen Rhythmus beizubehalten. Metz ist ein Gegner, gegen den wir ohne Illusionen antreten, die haben eine Qualität, um ins FINAL4 einzuziehen, die können ein mega-Team schlagen.

Mit der Champions League Saison insgesamt ist Herbert Müller sehr zufrieden. Das selbst gesteckte Ziel Hauptrunde wurde wieder erreicht. Die Mannschaft ist bei schwierigerer Ausgangsposition, man musste ja als Vizemeister erst die CL-Qualifikation bestehen, einmal mehr in die Hauptrunde eingezogen und belegte dort wiederum einen Top-10-Platz. Von der Freiheit der Champions League geht es dann aber am Mittwoch wieder um Bundesligapunkte. Zehn Liga-Spiele sind noch zu absolvieren. Die Partie am Mittwoch ist ein Heimspiel gegen eine Mannschaft, die gerade alle in der Liga überrascht. Herbert Müller ist darüber des Lobes voll, was da gerade seinem Trainerkollegen Andre Fuhr mit so einer jungen Mannschaft gelingt. Die haben einen überragenden Lauf, sind seit elf Spielen ungeschlagen.

Das letzte Mal haben sie bei uns im DHB-Pokal-Achtelfinale verloren. „Ich ziehen den Hut davor, wie Blomberg zur Zeit in der Liga auftritt der Sieg in Metzingen war sogar hochverdient, und das ohne Alicia Stolle, die noch in Halbzeit eins verletzt ausfiel“, sagt Herbert Müller. „Damit haben sie uns gezeigt, dass sie jeden in der Liga schlagen können. Sie sind die auswärtsstärkste Mannschaft, damit ist klar, was uns am Mittwoch in der Salzahalle erwartet. Für unsere Fans wird das mit Sicherheit ein spannendes, temporeiches und kämpferisches Spiel auf Augenhöhe – das Hinspielergebnis, das wir klar gewinnen konnten, spielt da überhaupt keine Rolle mehr.“

Dennoch, momentan ist der Cheftrainer ganz locker und hat sogar ein Lächeln auf den Lippen, wenn er auf die Tabelle der Bundesliga schaut. Aber sogleich hebt er auch warnend den Zeigerfinger und betont, dass „noch zehn Partien ausstehen, da kann noch so viel passieren. Es warten noch so viele Klippen, die der THC erst einmal nehmen muss, deshalb ist jetzt noch kein Grund zur Euphorie.“
HaJo Steinbach
Autor: red

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