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Heilbad Heiligenstadt

Mike Goldsmits legte Ewige Ordensprofess ab

Sonntag, 10. Juni 2018, 19:10 Uhr
Der aus Dormagen (Nordrhein-Westfalen) stammende Salesianerbruder Mike Goldsmits (39) legte gestern in der Klosterkirche des Bergklosters Heiligenstadt vor seinem Ordensoberen Provinzial P. Reinhard Gesing seine Ewigen Gelübde als Salesianer Don Boscos ab....

Kreuz (Foto: Katharina Hennecke) Kreuz (Foto: Katharina Hennecke)

Provinzial Pater Reinhard Gesing legt Mike Goldsmits das Professkreuz als äußeres Erkennungszeichen seiner Zugehörigkeit zur Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos an.

Mit dem Versprechen der Ewigen Profess entschied er sich für eine lebenslange Zugehörigkeit zur Ordensgemeinschaft und verpflichtete sich zu den sogenannten Evangelischen Räten – Gehorsam, Armut und ehelose Keuschheit – sowie dem Ordensziel der Salesianer Don Boscos: dem Einsatz für junge Menschen.

Wie sein Ordensgründer, der Turiner Jugendapostel Johannes Bosco (1815-1888), will Goldsmits bedürftigen Kindern und Jugendlichen zu einer gelingenden Zukunft
verhelfen. „Ich empfinde es als großes Glück, dies als Salesianer Don Boscos tun zu dürfen“, erklärte er. „Denn als Ordensmann habe ich die Freiheit und die Zeit, ganz für die Jugendlichen da zu sein.“

Provinzial P. Reinhard Gesing stellte in seiner Predigt die salesianische Ordensberufung nach dem Vorbild Jesu im Emmausevangelium als Weggemeinschaft mit jungen Menschen vor. Diese Weggemeinschaft mit der Jugend und für die Jugend konsequent und radikal zu leben, verspreche der Professe mit seiner Ewigen Profess.

Unterschrift (Foto: Katharina Hennecke) Unterschrift (Foto: Katharina Hennecke)

Nach dem Sprechen der Professformel unterschreibt Mike Goldsmits das auf dem Altar liegende Professdokument und sein handschriftlich niedergeschriebenes Versprechen.

Das Miteinander mit den Mitbrüdern in der Ordensgemeinschaft und Mitgliedern der Don-Bosco-Familie sollten ihn für diesen Weg stärken. Die drei Gelübde geben dem salesianischen Ordensleben, so der Provinzial, ihr spezifisches Gepräge: Der Gehorsam bedeute, unterwegs in den lauten und leisen Rufen der jungen Menschen den Willen Gottes zu entdecken.

Die Armut solle helfen, sich nicht mit zu viel Reisegepäck zu beladen, um gerade den jungen Menschen beistehen zu können, die in ihrem Leben schwere Lasten zu tragen haben. Und das Gelübde der ehelosen Keuschheit will dazu helfen, mit ganzem
Herzen aus Gottes Liebe zu leben, um diese den jungen Menschen zu bezeugen, besonders denen, die am Rande stehen und sich kaum trauen mitzugehen.

Mike Goldsmits Interesse, christliche Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen und vor allem mit Jugendlichen zu arbeiten, zeigte sich bereits in seiner Jugend. Seit 1989 engagierte er sich bei der Malteser Jugend Dormagen und ließ sich 1996 zum Jugendgruppenleiter ausbilden.

Übergabe Kerze (Foto: Katharina Hennecke) Übergabe Kerze (Foto: Katharina Hennecke)

Licht sein für andere: Br. Mike Goldsmits erhält eine Kerze, die ihn an die Taufe erinnern soll und die Symbol ist für das Licht, das er als Salesianer in die Welt tragen sollen.

Während einer der Ausbildungskurse stieß er zum ersten Mal auf das Leben und Wirken Don Boscos, dem im Gruppenleiterhandbuch der Malteser ein Kapitel gewidmet war. Vier Jahre später machte Mike Goldsmits ein pädagogisches Praktikum in der Jugendbildungsstätte Don Bosco Jünkerath in der Eifel. Bestärkt durch diese Erfahrungen fing er 2001 an, Soziale Arbeit an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen zu studieren.

Anschließend folgten berufliche Anstellungen als Bezirkssozialarbeiter in Wuppertal, Jugendreferent in einer katholischen Kirchengemeinde sowie in der Katholischen Jugendfachstelle Düsseldorf. Mike Goldsmits ging in seinen Aufgaben auf. Doch gleichzeitig merkte er, dass der Beruf des Sozialarbeiters ihn nicht vollkommen ausfüllte, dass er sich explizit im Geist Don Boscos engagieren wollte.

Im Aspirantat und Vornoviziat im Don Bosco Haus Chemnitz und im Don Bosco Jugend-Werk Sachsen lernte er das salesianische Leben besser kennen und begann 2011 sein Noviziat in Pinerolo (Italien). In dieser Zeit festigte sich seine Entscheidung, Salesianer Don Boscos zu werden, und er legte am 8. September 2012 seine zeitliche Ordensprofess ab. „Mein altes Leben aufzugeben, hat mich schon Mut gekostet. Zugleich fühlte es sich für mich ganz natürlich an“, sagt Mike Goldsmits.

Nach seiner zeitlichen Ordensprofess arbeitete der Sozialpädagoge vier Jahre lang im Jugendhilfezentrum Don Bosco Sannerz (Hessen); seit 2016 ist er im Kinder- und Jugendschutzdienst der Villa Lampe in Heiligenstadt im Einsatz. Zu seinen Aufgaben
gehört u.a., mit Schulklassen über Gewalt- und Mobbingprävention zu sprechen, Lehrer und Erzieher zu beraten, Familien zu besuchen, für Kinder in Not da zu sein.

„Ich sehe mich nicht nur in der Rolle des Organisators, sondern setze in erster Linie auf Beziehungsarbeit“, so Goldsmits. Der klassischen kirchlichen Jugendverbandsarbeit ist er ebenfalls treu geblieben: Seit 2017 ist Mike Goldsmits als ehrenamtlicher geistlicher Leiter der Kolpingjugend im Bistum Erfurt aktiv.

Segnung (Foto: Katharina Hennecke) Segnung (Foto: Katharina Hennecke)

Provinzial P. Reinhard Gesing bei der Segnung des Ewigprofessen.

Der 39-Jährige fühlt sich dazu berufen, Salesianerbruder zu sein: „Als Bruder habe ich das Gefühl, besonders nah dran zu sein an meiner Zielgruppe – noch stärker, als ich das als Priester wäre. So möchte ich leben und arbeiten, mitten unter den Jugendlichen.“

Die Salesianer Don Boscos (SDB) zählen mit etwa 15.300 Mitgliedern in 132 Ländern zu den größten Männerorden der katholischen Kirche. Gegründet von dem italienischen Priester und Erzieher Johannes Bosco (1815-1888) setzt sich der Orden für junge Menschen ein.

Zur Deutschen Provinz gehören rund 250 Ordensmitglieder, die sich an ca. 30 Standorten in Deutschland, der deutschsprachigen Schweiz und in der Türkei zusammen mit etwa 2.000 angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie vielen Ehrenamtlichen dafür einsetzen, dass das Leben junger Menschen gelingt.
Katharina Hennecke






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