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Vorsicht in Kurven, Waldpassagen und auf verschmutzten Fahrbahnen

Spätsommer birgt Risiken für Motorradfahrer

Sonnabend, 06. Oktober 2018, 09:38 Uhr
Bei sonnigem Wetter und trockenen Fahrbahnen schwingen sich Motorradfahrer auch im Herbst gern noch einmal auf ihre Maschinen. Das Risiko, als motorisierter Zweiradfahrer zu verunfallen, ist allerdings sehr hoch und sollte keinesfalls unterschätzt werden...


Tiefstehende Sonne, Morgentau, erstes Herbstlaub, durch Erntefahrzeuge verschmutzte Fahrbahnen, aber auch Splitt auf dem Asphalt bergen ernsthafte Gefahren.

Insbesondere im Spätsommer und im Herbst steigen erfahrungsgemäß die Unfallzahlen mit Beteiligung motorisierter Zweiräder. „Motorradfahrer sollten dieser Tage auf rasch wechselnde Fahrbahnbedingungen gefasst sein“, meint Motorradexperte Christian Heinz vom TÜV Thüringen.

„Taubildung in Kombination mit Herbstlaub, Fahrbahnverschmutzungen oder Splitt auf dem Asphalt können für den Zweiradpiloten schnell zur Sturzgefahr werden. Oft muss in Waldpassagen mit feuchten Fahrbahnstellen gerechnet werden“, so Heinz. „Das schöne Wetter kann trügerisch sein. Denn im Herbst sind die Fahrbahntemperaturen oftmals wesentlich niedriger als die Lufttemperatur. Der Reifen kann dadurch den optimalen Grip nicht aufbauen. Dies wirkt sich unmittelbar auf das Fahrverhalten der Maschine aus, ein Wegrutschen vor allem in Kurven ist dann vorprogrammiert“, warnt Christian Heinz.

Auch verbaute elektronische Fahr- und Assistenzsysteme in modernen motorisierten Zweirädern können die Fahrphysik nicht überlisten. „Wer zu schnell in eine Kurve fährt, riskiert einen Sturz oder gerät auf die Gegenfahrbahn“, so Heinz.

Der Fahrzeugexperte mahnt zu mehr gegenseitiger Rücksichtnahme. „Gerade an den Wochenenden sind Motorradfahrer vermehrt unterwegs. Bei tiefstehender Sonne können Krafträder von anderen Verkehrsteilnehmern leicht übersehen werden, oftmals unterschätzen Autofahrer auch Entfernung, Geschwindigkeit und Beschleunigungsvermögen eines Motorrades“, erläutert Heinz. Motorradfahrer sollten indes ihren Gashahn im Griff haben. Raserei hat auf öffentlichen Straßen nichts verloren. Man gefährdet dadurch nicht nur sein eigenes, sondern auch das Leben anderer.

Jedes Jahr ereignen sich folgenschwere Unfälle mit motorisierten Zweiradfahrern. Kommt es zum Unfall, erleiden Motorrad- bzw. deren Soziusfahrer schwerste Verletzungen oder kommen gar zu Tode. Allein in den ersten fünf Monaten 2018 kamen auf deutschen Straßen insgesamt 303 motorisierte Zweiradfahrer ums Leben. Das waren zwar etwas weniger (-8,2 Prozent) als im Vorjahreszeitraum (Quelle: Statistisches Bundesamt), dennoch ist das Unfallrisiko nicht zu unterschätzen. Wochenenden sind besonders prädestiniert für ein erhöhtes Unfallaufkommen mit Beteiligung von Krafträdern.
Autor: red

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