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Nachgehakt

Wie war das jetzt mit der Hetzjagd?

Dienstag, 20. November 2018, 17:00 Uhr
Hetzjagd hat im politischen Deutschland das Zeug zum Unwort des Jahres gewählt zu werden. In Kombination mit Chemnitz sprengt es vor allem den moralischen und werthaltigen Verstand einiger Akteure und Aktivisten. Doch jetzt könnte es eine Wendung geben…


Es sind nicht mehr die “großen” Medien, aus denen sich immer mehr Menschen Antworten auf ihre Fragen holen können. Guckt man sich die Hitlisten der am meisten gelesenen Artikel, zum Beispiel bei SPON an, da rangiert unter anderem “Verdauung der Beuteltiere” ganz weit oben. Also weichen Menschen aus, auf Blogs, das freie Netz macht es möglich. Deren Autoren sind nicht irgendwelche Deppen, die sich mal im Journalismus ausprobieren wollen, sondern gestandene Kerle, die jahrzehntelang an vielen informellen Fronten unterwegs waren.

Broder zum Beispiel, Wendt oder Tichy. Letzterer war Chefredakteur der Magazine Impulse und Euro sowie der Wirtschaftswoche. Nach dieser Karriere hat er sich seinen Einblicken verschrieben. Und mit denen ist er wie zum Beispiel “Die Achse des Guten” vielen anderen Menschen, vor allem aber der Amadeu Antonio Stiftung als Oberwächter dessen, was Gut und Böse ist, ein unangenehmer Gegenspieler, der schon mal bekämpft werden müsste.

Tichy, immer noch gern gesehener Gast in diversen Talkrunden, ficht das nicht an. Er ist beruflich und finanziell unabhängig und er will immer noch Sachen, Dingen und Entwicklungen auf den Grund gehen.

Eigenen Angaben zufolge haben Tichys Einblicke die Herkunft des berühmten 19-Sekunden-Hetzjagd-Videos von Chemnitz klären können. Er und Kollegen haben mit dem Urheber des Clips gesprochen, der nicht nur Maaßen aus dem Amt fegte, sondern eine etwas starrsinnige Regierung in die Beinahe-Krise stürzte. So ist in der Ausgabe der Einblicke zu lesen: “Weltweit gerät Chemnitz in die Schlagzeilen: Sämtliche Medien bis hin zur New York Times berichten in erschreckender Kritiklosigkeit und Unkenntnis. Auf der Basis von 19 Video-Sekunden, die Antifa-Zeckenbiss Agitprop-Journalisten aus einer Chemnitzer Whatsapp-Gruppe abgegriffen hatten. Nichts davon ist wahr.” Und weiter ist dort zu lesen: “Die Recherchen bestätigen die Aussagen von Hans-Georg Maaßen, der als Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz inzwischen geschasst wurde, weil er in vier knappen Sätzen genau dies bestritten und damit der Bundeskanzlerin in die Quere gekommen war: Eine Hetzjagd läßt sich aus diesem angeblichen Beweisstück nicht ableiten. Es handelt sich um eine gezielte Falschinformation. Damit untertreibt Maaßen eher.”

Nun ja, dieser Artikel, den Sie hier in Gänze lesen können, wird in den bekannten Medien, mit Ausnahme des Cicero nicht zitiert. Warum auch, es könnten vielleicht eine Ideologie zusammenbrechen und Zweifel an journalistischer Sorgfalt aufkommen.

Was nicht sein soll, darf nicht sein. Und Manipulation beginnt heutzutage nicht nur beim Verdrehen von Tatsachen, bei einseitiger Berichterstattung, sondern vor allem durch Weglassen. Das ist mit den Folgen des 19-Sekunden-Clips nicht anders, als bei den Verwirrnissen rund um den Diesel. Aber Dank solcher “kleinen Medien” wie Tichys Einblicke, den Nachdenkseiten oder Achgut.com könnte es möglich sein, dass die Welt ein wenig realistischer erklärt wird, als das bisher zum Beispiel im Öffentlich Rechtlichen zum Teil geschieht. Und was passiert, wenn Tichy und Kollegen sauber recherchiert haben...
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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