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Jeder sechste Deutsche feiert Weihnachten nicht

Früher war mehr Lametta

Sonnabend, 08. Dezember 2018, 10:22 Uhr
Weihnachten: Für manche ist es die schönste Zeit des Jahres, für andere eine Konsumschlacht, die vor allem Stress und Streit mit sich bringt und zu viel kostet. Eine repräsentative Umfrage des Informationsportals sportwettentest.net hat die Einstellung der Deutschen zu Weihnachten und den dazugehörigen Traditionen unter die Lupe genommen...

Demnach lässt immerhin jeder sechste Deutsche (16 Prozent) Weihnachten ausfallen. In Hamburg feiert sogar fast ein Drittel (31 Prozent) nicht und auch im Saarland ist jeder Fünfte ein Weihnachtsmuffel (20 Prozent).

Gelebte Tradition

Auch Weihnachtsbräuche, von denen die Deutschen ja je nach Region, eine Vielzahl kennen, werden unterschiedlich gepflegt. Knapp ein Drittel kauft einen Adventskranz (34 Prozent), während 27 Prozent einen selbst basteln.

Auch beim zentralen Element des Festes sind die Geschmäcker verschieden – einen echten Weihnachtsbaum stellen sich 44 Prozent in die Wohnung, bei weiteren 27 Prozent ist es dagegen ein künstlicher Baum. Traditionen sind in deutschen Haushalten inzwischen etwas seltener: 28 Prozent stellen noch eine Krippe auf, der Besuch des Gottesdienstes gehört für immerhin 27 Prozent noch zum Weihnachtsprogramm und knapp jeder Vierte (26 Prozent) singt noch selbst Weihnachtslieder oder musiziert.

Auf einige weihnachtliche Elemente kann man sich jedoch einigen - Weihnachtsgebäck zum Beispiel, das von 58 Prozent selbst backen wird. Auch ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt (74 Prozent) und Weihnachtsfilme (59 Prozent) gehören für die Mehrheit der Deutschen zur Vorweihnachtszeit dazu. Und der gute alte Adventskalender ist bei der Mehrheit der Deutschen Pflicht: knapp die Hälfte (48 Prozent) kauft einen Adventskalender und etwa jeder Fünfte (21 Prozent) bastelt sogar einen.

Hitliste der Weihnachtsdekoration

Bei der Weihnachtsdekoration trennt sich die geschmackliche Spreu vom Weizen – der eine liebt es üppig und glitzernd, der andere minimalistisch und wieder andere verwenden ausschließlich Naturmaterialien. Zu den gängigsten Deko-Elementen in deutschen Haushalten gehören Kerzen (88 Prozent) und Lichterketten (85 Prozent) und auch verschiedenste Figuren aus Holz sind beliebt - rund zwei Drittel haben diese zu Hause (68 Prozent).

Gerade traditioneller Weihnachtsschmuck scheint sich großer Beliebtheit zu erfreuen. Pyramiden beispielsweise finden sich in einem Drittel der deutschen Haushalte (36%) – wirft man einen genaueren Blick auf die einzelnen Bundesländer wird jedoch deutlich, dass die regionalen Unterschiede immens sind. In Sachsen steht in knapp drei von vier Wohnungen eine Pyramide (72 Prozent), in Rheinland-Pfalz hingegen nur in jedem siebten Haushalt (15 Prozent). Ähnlich sieht es bei Schwibbögen aus – die kunstvoll gearbeiteten Holzbögen sind vor allem in den ostdeutschen Bundesländern beliebt (Sachsen-Anhalt 79 Prozent, Sachsen 75 Prozent, Thüringen 66 Prozent, Mecklenburg-Vorpommern 64 Prozent, Brandenburg 58 Prozent, Berlin 51 Prozent).

Ohne große Handwerkskunst kommen dagegen Deko-Elemente aus, die von den USA inspiriert sind. Gehörten sie noch vor ein paar Jahren eher seltener zum Standard-Dekorationsrepertoire, finden sie sich heute bei fast einem Drittel der Deutschen: Santa Claus (33 Prozent), blinkende Lichter im Fenster (33 Prozent) oder Elche (31 Prozent).

Gretchenfrage: Wann wird dekoriert?

Der Zeitpunkt, ab wann festlich dekoriert wird, variiert von Familie zu Familie. Mehr als ein Drittel der Deutschen (37 Prozent) startet mit der Dekoration, sobald die ersten Kerzen auf dem Adventskranz brennen. Ein Viertel (25 Prozent) ist schon vor Beginn der Adventszeit in so festlicher Stimmung, dass bereits vor dem Totensonntag geschmückt wird. Jeder Sechste zögert die Vorfreude auf funkelnde Lichter, Rentiere und Weihnachtsmänner jedoch bewusst bis Weihnachten hinaus und dekoriert erst kurz vorher (16 Prozent).

Doch es gibt auch erstaunlich viele Totalverweigerer in Sachen Weihnachtsdekoration: jeder Fünfte verzichtet komplett auf jeglichen Weihnachtsschmuck - besonders viele Dekomuffel finden sich auch hier wieder in Hamburg (36 Prozent), gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (29 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (24 Prozent).
Autor: red

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