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März war bisher teuerster Tankmonat

Jahreshoch an den Zapfsäulen

Sonntag, 14. April 2019, 12:35 Uhr
Nach drei Monaten im freien Fall haben die Benzinpreise im März wieder angezogen. 1,3505 Euro kostete der Liter Super E10 im bundesweiten Schnitt – das waren etwa 3,2 Cent mehr als im Vormonat. Damit ist der März der bisher teuerste Tankmonat 2019...

Wiederholt bergauf, wenn auch weiterhin nur sehr leicht, ging es im März für die Dieselpreise. 1,2588 Euro kostete der Liter im Schnitt – und damit rund 1,2 Cent mehr als im Februar. Der März ist damit auch für Dieselfahrer der bisher teuerste Monat des Jahres. Allerdings: Gegenüber November, dem teuersten Tankmonat 2018, sind die durchschnittlichen Preise für Benzin- und Diesel immer noch wesentlich günstiger – jeweils rund 17 Cent weniger kostete ein Liter Kraftstoff im März. Zu diesen Ergebnissen kommt die monatliche Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes clever-tanken.de.

„Wie erwartet hat die Heizölnachfrage witterungsbedingt im März nachgelassen – und damit den Druck auf den Dieselpreis entspannt. Das zeigt sich auch beim Preisunterschied zwischen beiden Kraftstoffsorten. Er lag im März bei durchschnittlich 9 Cent pro Liter. Im Februar noch war er auf ein historisches Tief von rund 7 Cent pro Liter gefallen – dem niedrigsten Wert seit Start der regelmäßigen Auswertungen von Clever Tanken im September 2013“, sagt Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken.

Für vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 zahlten Autofahrer im März durchschnittlich 324,12 Euro. Das waren rund 7,70 Euro mehr als im Vormonat und rund 8,28 Euro mehr als im Vorjahresmonat. Dieselfahrer zahlten für dieselbe Menge 302,11 Euro – rund 2,93 Euro mehr als im Vormonat und rund 20,21 Euro mehr als im Vorjahresmonat.

Dieselpreise runter, Benzinpreise rauf

Die Preise für Dieselkraftstoff sind auf hohem Niveau in den März gestartet. Teuerster Diesel-Tanktag war schließlich der 10. März mit einem deutschlandweiten Durchschnittspreis von 1,2670 Euro pro Liter. Anschließend fielen die Preise – wenn auch marginal – Woche für Woche und mündeten am 31. März in einen Durchschnittspreis von 1,2440 Euro. Der letzte Tag des Monats wurde damit auch der günstigste. Umgekehrt zeigte sich das Verhalten der Preise für Super E10. Sie waren auf niedrigem Niveau in den Monat eingestiegen.

Städteranking Spritkosten März 2019  (Foto: infoRoad GmbH / Clever Tanken) Städteranking Spritkosten März 2019 (Foto: infoRoad GmbH / Clever Tanken)
Städteranking Spritkosten März 2019 Foto: infoRoad GmbH / Clever Tanken

Der günstigste Tanktag war der erste Tag des Monats mit einem deutschlandweiten Durchschnittspreis von 1,3310 Euro pro Liter. Anschließend waren die Preise geringfügig, aber relativ kontinuierlich gestiegen. Die teuersten Tanktage waren schließlich der 29. und 30. März mit jeweils rund 1,3850 Euro pro Liter.

Köln zum dritten Mal in Folge teuerste Tankstadt

Der Preisvergleich der 20 größten deutschen Städte von Clever Tanken zeigt: Bochum belegte mit 1,3332 Euro pro Liter Platz eins der günstigsten Super E10-Tankstädte – und das zum zweiten Mal nacheinander. Es folgten Bonn mit 1,3345 Euro pro Liter und Düsseldorf mit 1,3350 Euro. Tief ins Portemonnaie greifen mussten Autofahrer hingegen in Köln (1,3590 Euro pro Liter), Frankfurt am Main (1,3589 Euro) und Berlin (1,3515 Euro). Die Rheinmetropole schaffte es damit zum dritten Mal in Folge auf Platz eins der teuersten Tankstädte der Republik. Für vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 zahlten Autofahrer im günstigen Bochum 319,97 Euro – und damit 6,19 Euro weniger als im teuren Köln.

Den dritten Monat in Folge belegte Leipzig im März Platz eins der günstigsten Diesel-Tankstädte. 1,2141 Euro kostete hier der Liter im Schnitt. Es folgten Bonn (1,2299 Euro) und Bochum (1,2328 Euro) auf den Plätzten zwei und drei. Am teuersten war Dieselkraftstoff hingegen in Nürnberg – und zwar den vierten Monat in Folge. 1,2809 Euro kostete hier der Liter im März. Auf den Plätzen zwei und drei folgten München (1,2801 Euro) und Frankfurt am Main (1,2643 Euro).

Ausblick

Steffen Bock: „Der Aufwärtstrend an den Rohölmärkten hält seit drei Monaten an. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete im März zeitweise mehr als 68 Dollar – zuletzt höher waren die Preise Anfang November 2018 gewesen. Eine Änderung dieser Entwicklung ist aktuell nicht in Sicht, was sich auch in den kommenden Wochen an den Zapfsäulen niederschlagen dürfte.“ Als Gründe dafür sieht der Experte unter anderem die Energiekrise in Venezuela, die die Rohölproduktion beeinträchtigt. Zudem besteht Uneinigkeit zwischen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und den verbündeten Förderstaaten, die beschlossenen Förderkürzungen über Juni hinaus zu verlängern. Zugleich beabsichtigt Saudi-Arabien weiterhin, deutlich weniger Erdöl zu fördern, als es im Rahmen der OPEC möglich wäre. Und auch die zuletzt gefallenen US-Öl-Reserven sowie eine erhebliche Abkühlung der Weltwirtschaft treiben nach den Worten Bocks den Aufwärtstrend an den Rohölmärkten.

Vor diesen Hintergründen und nicht zuletzt aufgrund der im April deutschlandweit startenden Osterfeien rät Steffen Bock Autofahrern, die Kraftstoffpreise entlang geplanter Fahrtrouten regelmäßig via App, Navigationsgerät oder Internet zu vergleichen. Beachten sollten sie dabei die teilweise enormen Sprünge im Tagesverlauf – und zwischen den Anbietern. Am günstigsten ist Kraftstoff derzeit nachmittags zwischen 15 und 17 Uhr sowie am Abend zwischen 19 und 22 Uhr.
Autor: red

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