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Leinefelde-Worbis

Ministerin kam nicht mit Taschengeld

Sonnabend, 07. September 2019, 10:56 Uhr
Wenn ein Minister oder eine Ministerin vor Ort kommt, dann hat es meist etwas Besonderes auf sich. Wie beispielsweise gestern in Leinefelde. Die Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Thüringens, Birgit Keller, war zu Besuch und hatte eine "dicke Brieftasche" mit....

Fördermittel übergeben (Foto: Ilka Kühn) Fördermittel übergeben (Foto: Ilka Kühn)

Ministerin übergab Fördermittel (Foto: Ilka Kühn) Ministerin übergab Fördermittel (Foto: Ilka Kühn)

Es sei kein Taschengeld, mit dem sie angereist war, sagte sie lachend beim Empfang durch Bürgermeister Marko Grosa. Nein, es ist ein Betrag, der auch für einen Minister nicht alltäglich ist: 12 Millionen Euro übergab sie für die Stadt Leinefelde-Worbis aus dem Fonds EFRE-Mittel. Ganz konkret acht Millionen für den Umbau des ehemaligen Klosters in Worbis und vier Millionen für den Umbau des einstigen Stadt "L" - Komplexes in Leinefelde. Die Stadt legt insgesamt acht Millionen an Eigenmitteln noch dazu.

Umbau Kloster (Foto: Ilka Kühn) Umbau Kloster (Foto: Ilka Kühn)
Marko Grosa und Mitarbeiter der Verwaltung sowie des Stadtrates freuten sich über die Fördermittel, ist die Übergabe der Bescheide doch nun der Startschuss für die beiden derzeit wohl wichtigsten und größten Baumaßnahmen.

An Modellen und Computersimultationen sowie der Erklärungen durch die Fachleute konnte sich die Ministerin ein Bild von den künftigen Objekten machen. Sie sprach auch über die Landesgartenschau und freue sich schon jetzt auf die Eröffnung der 2024 in Leinefelde. Beide Objekte passen dann gut mit in dieses große Projekt. Birgit Keller sagte, dass Landesgartenschauen bei vielen Bürgern immer nur als Blümchenschau deklariert werden, sie längst aber eine Chance für jede Stadt in Bezug auf Infrastruktur sei. Und sie weiß, wovon sie spricht. In ihrer Heimatstadt Nordhausen wurde die Landesgartenschau 2004 ausgetragen, die Nordhausen nachhaltig einiges gebracht hat.

Umbau Stadt L (Foto: Ilka Kühn) Umbau Stadt L (Foto: Ilka Kühn)
Im einstigen Kloster Worbis wird die Stadtverwaltung Leinefelde-Worbis ihren Sitz haben. Zudem wird ein dringend benötigter Saal für Worbis dort mit auf dem Gelände entstehen. Auch die Bibliothek von Worbis wird integriert.


Die einstige Gaststätte Stadt "L" mit Bar und Eiscafe wird total umgebaut zu einem Gebäude mit Mehrwertfunktion. Dort wird die Stadtbibliothek Leinefelde ihre künftiges Domizil haben. Darüberhinaus gibt es Platz für die Urania Bildungsgesellschaft und zwei Friseursalone, die derzeit noch im benachbarten Gebäude untergebracht sind, das aber in den nächsten Jahren ebenfalls umgebaut werden soll.

Bürgermeister Marko Grosa dankte der Ministerin sehr herzlich und gab ihr aber auch noch einige Dinge mit auf den Weg, die die Entwicklung der Stadt belasten. Beispielsweise wollte Leinefelde-Worbis so wie Heilbad Heiligenstadt ihre eigene Straßenverkehrsbehörde. Doch scheinbar gilt das eine nicht, was für andere gilt. Als man sich nun schon fast am Ziel war, wurde das Anliegen vom Tisch gefegt. Ein Zustand, den die Stadt Leinefelde-Worbis so nicht hinnehmen wird.
Ilka Kühn

Für die aktuelle EFRE (Europäische Fonds für regionale Entwicklung) Förderperiode (2014-2020) konnte das Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) 232 Mio. Euro für die Unterstützung der nachhaltigen Stadtentwicklung sichern. In den Jahren 2015 und 2016 hat das TMIL einen EFRE-Wettbewerb ausgelobt, bei dem sich alle zentralen Orte des Freistaats als EFRE-Förderkommunen bewerben konnten. Insgesamt 40 Städte und Gemeinden hatten sich dabei in zwei Runden für eine EFRE-Förderung qualifiziert, so auch Leinefelde-Worbis. Ende 2016 wurden die ersten Zuwendungsbescheide ausgestellt. Seither sind EFRE-Mittel in Höhe von über 115 Mio. Euro bewilligt worden. Die restlichen zur Verfügung stehenden Mittel sind in der nachhaltigen Stadtentwicklung mit Anmeldungen der Kommunen für konkrete Förderprojekte untersetzt.





Autor: ik

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