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Umfrage der IHK Erfurt:

Duale Berufsausbildung erhält Bestnoten

Freitag, 08. November 2019, 11:32 Uhr
84 Prozent der Auszubildenden in IHK-Berufen erlernen nach eigener Aussage ihren Wunschberuf und empfehlen ihren Ausbildungsbetrieb weiter. Das ist das Ergebnis der diesjährigen Umfrage unter 25.000 Auszubildenden im 1. Lehrjahr aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – durchgeführt von den Industrie- und Handelskammern der neuen Bundesländer in Zusammenarbeit mit der Universität Erfurt.

IHK-Gebäude (Foto: IHK Erfurt) IHK-Gebäude (Foto: IHK Erfurt)


„Die vorliegenden Ergebnisse sind ein Beleg, dass praxisgerechte Berufsorientierung funktionieren kann“, sagt Thomas Fahlbusch, Abteilungsleiter Aus- und Weiterbildung der IHK Erfurt. „84 Prozent der Absolventen im ersten Lehrjahr empfehlen ihren Ausbildungsbetrieb weiter – sie bescheinigten den Firmen ein gutes Betriebsklima und fühlten sich akzeptiert.“ Die Umfrage zeige damit deutlich, wie positiv Jugendliche ihre Lehrzeit in IHK-Unternehmen werten.

Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen und Azubis ist je-doch die Entfernung zur Berufsschule. Die Bewerber signalisieren immer öfter, dass der Berufsschulstandort ein wesentlicher Aspekt für die Attrakti-vität der Ausbildungsstelle ist und sie ungern lange Fahrzeiten in Kauf nehmen. Im Ergebnis der länderübergreifenden Studie ist jeder vierte Jugendliche eine Stunde und länger zur Berufsschule unterwegs. Um die Berufsausbildung antreten zu können, ist zudem rund ein Viertel der Jugendlichen umgezogen. „Die Berufsschule ist ein wichtiges Kriterium für die Jobwahl, doch auf das Schulnetz haben die Unternehmer keinen direkten Einfluss“, erläutert Fahlbusch. „Jede zweite Firma übernimmt dafür zusätzliche Kosten für den Berufsschulbesuch, wie z.B. Fahrt- oder Wohnheimkosten.“ Gute Schul- und Ausbildungsbedingungen wären schließlich eine wesentliche Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss der Lehre und mit Qualität in der fachlichen und persönlichen Betreuung punktet man langfristig als Arbeitgeber.

Ergebnisse im Überblick:

1. In der Regel ist es tatsächlich der Wunschberuf, der erlernt wird. 84 Prozent der Azubis erhielten einen Ausbildungsvertrag in ihrem Wunschberuf.

2. Bei den erfolgreichsten Maßnahmen beruflicher Orientierung sind sich die Azubis mit den Betrieben einig. Je praktischer, desto besser. Praktika liegen an der Spitze (75 Prozent) – allerdings dicht gefolgt von Online-Recherchen (68 Prozent) sowie Messen und Infoveranstaltungen (60 Prozent).

3. Eltern bleiben die wichtigsten „Influencer“ für die berufliche Zukunft ihrer Kinder. Persönliche Gespräche mit Ausbildungsverantwortlichen werden von Jugendlichen gern zusätzlich genutzt und in Anspruch genommen, um ihre Vorstellungen und den Traumberuf zu konkretisieren.

4. Am stärksten wird die Berufswahl von der Nähe zum Heimatort (65 Prozent), der Betriebsgröße (57 Prozent) und der Aussicht auf das spätere Einkommen (53 Prozent) beeinflusst.

5. Zudem finden Ausbildungsinteressierte fast immer das passende Angebot im Heimatbundesland und in der Nähe zum Heimatort. Lediglich ein Viertel der Auszubildenden haben für die Aufnahme der Berufsausbildung einen Wohnortwechsel vorgenommen - dabei findet der Umzug häufiger von ländlichen in die städtischen Regionen statt.

6. Die Zeiten der Stapel von Bewerbungsmappen sind endgültig vorbei. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen schrieb nur bis zu fünf Bewerbungen.

7. Wichtig fürs Azubi-Marketing: Rund 40 Prozent der Jugendlichen haben sich beruflich über Social-Media-Kanäle informiert und bewerten Soziale Netzwerke als sehr hilfreich für die Berufsorientierung.

8. Schönster Lohn für die Unternehmen: die überwiegende Mehrzahl der Jugendlichen würde ihren Ausbildungsbetrieb weiterempfehlen (84 Prozent). Befragt nach dem Warum, bescheinigen sie ihren Betrieben ein gutes Betriebsklima, nette und kompetente Kollegen, ein gutes Image des Betriebes und vor allem die Akzeptanz der Kollegen.
Autor: red

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