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Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena

Ehrenamtlichen gedankt

Mittwoch, 20. November 2019, 11:47 Uhr
In Wingerode gab es gestern zum Tag der Hl. Elisabeth von Thüringen einen Empfang für ehrenamtliche Helfer der Kirche in Wingerode. Nach der Hl. Messe hatten sie sich zusammengefunden....

Hl. Messe in Wingerode (Foto: Ilka Kühn) Hl. Messe in Wingerode (Foto: Ilka Kühn)


Seit vielen Jahren werden am Elisabeth-Tag in Wingerode die Helfer eingeladen. Es sind die Frauen und Männer, die dafür sorgen, dass die Kirche immer gereinigt wird. In Wingerode gibt es keine Reinigungsgruppen, wie in anderen Kirchorten. Dort macht sozusagen das ganze Dorf sauber. Das heißt, es sind jeweils fünf Häuser einer bestimmten Straßen für den jeweiligen Freitag zuständig.

Gesangsverein Wingerode (Foto: Ilka Kühn) Gesangsverein Wingerode (Foto: Ilka Kühn)


Pfarrer Gregor Arndt und Pfarrer Gerhard Marx zelebrierten vor dem Empfang die Hl. Messe. Pfarrer Arndt dankte allen ehrenamtlich Tätigen und vor allem auch dem Gesangsverein Wingerode, der die Hl. Messe musikalisch gestaltete. Er verwies in seiner Predigt auf die Heiligen, denen wir in diesen Tagen besonders gedenken. Neben der Hl. Elisabeth von Thüringen und dem Hl. Martin war es besonders der Leinefelder Pfarrer Pius Botthof, über den er sagte:

Die Heiligen der Nächstenliebe
Am 7. November 1949 – vor 70 Jahren – starb in der Pfarrei Leinefelde Pfarrer Pius Bottof. Er teilte wie Martin, half wie Elisabeth und war ein Freund der Kinder wie Nikolaus. Vor zehn Jahren hat die Stadt Leinefelde den Platz vor der Alten Kirche nach ihm benannt. Pius Bottof kam 1942 nach Leinefelde.

Flüchtlinge aus den zerbombten Städten des Westens wie Köln und Aachen bevölkerten den Bahnhof. 1945 waren es die Flüchtenden und Vertriebenen aus dem Osten. Was braucht der Mensch zuerst?

Pfarrer Bottof organisierte zwischen Sommer und Winter 1945 30 000 Essensportionen und zeigt bleibend: Nächstenliebe ist konkrete Hilfe.

In den damaligen Tagen fehlte es an allem. Doch er sprach Menschen an, organisierte für den einen eine Glühbirne, für den anderen ein Kinderbett; ging auf amerikanische Gis und sowjetische Kommandeure zu und motivierte straßenweise Schwestern und Brüder der Kirchengemeinde: Nächstenliebe ist direktes Ansprechen.

Pius Bottof war ein hilfsbereites „Schlitzohr“. Manch zögernder Mitmensch, samt seinen haushaltführenden Schwestern konnten gar nicht nachkommen, wie schnell sich Eigentum in Spende wandelte und seinen Platz bei den Bedürftigen fand – sei es Nähmaschine oder Schweinskopf: Nächstenliebe ist pfiffige Tat.

Pius Bottof sah die Nöte, ging aber in ihnen nicht auf. Ob neue Glocken in der Pfarrkirche oder Laienspieltheater – Kunst und Spiel waren Quellen seiner Glaubensfreude. Selbst bei Doppelkopf und
Skat konnte er noch mit geschlossenen Augen die richtige Karte ziehen.

Nächstenliebe ist gemeinschaftliche Glaubensfreude
Wir danken einer großen Persönlichkeit der Stadt und der Pfarrei Leinefelde, betonte Pfarrer Arndt.

Beim Empfang (Foto: Ilka Kühn) Beim Empfang (Foto: Ilka Kühn)

Beim Zusammensein im Dorfgemeinschaftshaus sprach der Pfarrer nochmals an die Helfer seinen persönlichen Dank aus, vor allem auch Irmgard Sterner, die schon seit 50 Jahren ehrenamtlich tätig ist. Immer werden die eingeladen, die auch in den zurückliegenden Monaten mit der Kirchenreinigung dran waren.

Gedankt wurde auch denjenigen, die durch die Auslagerung einer Gruppe des Kindergartens nun verstärkt Hilfe leisteten. Seinen Dank sprach auch Frank Friese vom Kirchortrat aus.

Auf sehr charmante und zugleich humorvolle Art und Weise belehrte Pfarrer Marx zum wichtigen Thema Arbeitsschutz. In geselliger Runde und gemeinsamen Austausch saßen alle dann noch ein paar Stunden zusammen.
Ilka Kühn
Autor: ik

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