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Bundestagsanfrage zu migrationsspezifischen Unterschieden

Mehr ausländische Ausbildungsabbrecher

Dienstag, 25. Februar 2020, 12:23 Uhr
Laut Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten René Springer und
Jürgen Pohl „Migrationsspezifische Unterschiede beim Ausbildungsabbruch“ (BT- Drs. 19/16685) bestehen zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und deutschen Staatsbürgern deutliche Unterschiede hinsichtlich der Ausbildungsintegration.


Insbesondere die Entwicklung der Lösungsquoten bzw. die Statistik der vorzeitig gelösten Ausbildungsverträge referiert erhellende Daten.

In den Jahren 2010 bis 2018 stieg die Lösungsquote bei Ausbildungsverträgen bundesweit von
insgesamt 23,0 Prozent in 2010 auf 26,5 Prozent in 2018. Im Bundesland Thüringen stieg die Lösungsquote bei Ausbildungsverträgen von insgesamt 27,7 Prozent in 2010 auf 30,7 Prozent in 2018, was 4233 Vertragsauflösungen (2010) bzw. 3474 Vertragsauflösungen (2018) entspricht.

Die Vertragslösungsquote bei deutschen Auszubildenden stieg von 27,6 Prozent in 2010 auf 29,5 Prozent in 2018, was 4200 Vertragsauflösungen (2010) bzw. 3147 Vertragsauflösungen (2018) entspricht. Die Vertragslösungsquote bei ausländischen Auszubildenden stieg von 35,6 Prozent in 2010 auf 49,2 Prozent in 2018, was einem Anstieg der Vertragsauflösungen von 30 Vertragsauflösungen (2010) auf 327 Vertragsauflösungen (2018) entspricht.

Die Vertragslösungsquote bei Auszubildenden aus dem EU-Ausland stieg von 30,0 Prozent in 2011 auf 60,2 Prozent in 2018, was einem Anstieg der Vertragsauflösungen von 9 Vertragsauflösungen (2011) auf 84 Vertragsauflösungen (2018) entspricht. Die niedrigste Vertragslösungsquote bei Auszubildenden aus einem Top-8-Asylherkunftsland war 2018 mit 26,9 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern; die höchste
Vertragslösungsquote bei Auszubildenden aus einem Top-8-Asylherkunftsland war 2018 mit 55,3 Prozent (117 Vertragslösungen) in Thüringen festzustellen.
Position

Der Bundestagsabgeordnete Jürgen Pohl kommentierte diese Zahlen wie folgt: „Das Totalversagen der Ramelow-Regierung zeigt sich am deutlichsten in der Bildungspolitik. Die Zahl der vorzeitig gelösten Ausbildungsverträge steigt im Freistaat seit Jahren stetig an. Insbesondere bei der Vertragslösungsquote für Auszubildende aus Asylherkunftsländern ist Thüringen deutschlandweit trauriges Schlusslicht. Weil es der rot-rot-grünen Landesregierung nicht gelang, weder Deutsche noch Migranten in den hiesigen Ausbildungsmarkt erfolgreich zu integrieren, wurde sie völlig zu Recht abgewählt.“
Autor: red

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