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Thüringer Philologen kritisieren Bildungsministerium

Unmut und Verunsicherung an den Schulen

Donnerstag, 14. Mai 2020, 09:41 Uhr
Es läuft etwas nicht mehr rund in der Abstimmung zu entscheidenden Problemen vor Ort zwischen Bildungsministerium, Schulämtern und Schulen, meint Heike Schimke, Vorsitzende des Thüringer Philologenverbandes. Wichtige Regelungen kämen zu spät...

Die Schulämter geben in Ermangelung von Informationen andere Auskünfte als das TMBJS. Schulleitungen, Lehrkräfte und Schulämter erfahren aus der Zeitung von Vorhaben des TMBJS zu geplanten Regelungen für Schulen. So sollte es nicht laufen.“

Für die Abiturklassen wurden vor Aufnahme des Präsenzunterrichts am 27.04. Regelungen zur Unterrichtsaufnahme, zur Notengebung und zur Prüfungsorganisation getätigt. Die Schulen konnten sich darauf einstellen und die Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeit mit den Abiturienten planen. Bis dahin war das Krisenmanagement des TMBJS vorbildlich.

Nun sind die 10. Klassen bereits die zweite Woche an den Schulen, die 11. Klassen seit dieser Woche. Für die 9. Klassen beginnt der Unterricht. Dies sind die drei Klassenstufen, für die Regelungen zur Notengebung, Notenerstellung und/oder zur Versetzung benötigt werden.

Es sind nun noch knapp zwei Wochen bis zur ersten BLf.
Der Ablauf der BLf wurde den Schulen am 12.05.20 bekannt gegeben. Regelungen zu Wertung der Prüfungsleistungen und den Versetzungsbestimmungen stehen noch immer aus.

In der Klassenstufe 11 herrscht eine noch massivere Verunsicherung. Die bisher nicht geänderten Regelungen zur Erteilung von Noten oder zu Kursarbeiten in dieser Klassenstufe führen zu unterschiedlichen Auskünften der Schulämter, wie in der Kursstufe bis zum Schuljahresende weiter zu planen sei und so zu unterschiedlichen Planungen der Schulleiter, um die verbleibenden Unterrichtswochen bis zum Schuljahresende zu organisieren. Diese reichen von Ansetzen aller ausgefallenen Kursarbeiten bis hin zum „warten wir es einmal ab“.

Nun erfahren Lehrkräfte, Schulleitungen, Eltern Schüler und Schulämter aus der Presse, dass über eine Kurshalbjahrverlängerung der des Schulhalbjahres 11/2 nachgedacht wird.

Heike Schimke: „Ich kann die Kolleginnen und Kollegen auch nicht
mehr beruhigen. Auch die Gewerkschaften und Verbände haben keine Informationen, wie es z.B. nun für den ohnehin schon gebeutelten Jahrgang 11 weitergehen soll. Der Unmut und die Verärgerung der Kolleginnen und Kollegen vor Ort sind absolut verständlich.“

So ist eine sinnvolle Planung der Schulen nicht möglich. Der TPhV fordert deshalb umgehende Aussagen des TMBJS zu folgenden Fragen:
  • Wie erfolgt die Notengebung in Klassenstufe 9 und die Versetzung in die Klassenstufe 10?
  • Wie wird die BLF gewertet und nach welchen Bestimmungen werden die Schüler der Klassenstufe 10 in Klassenstufe 11 versetzt?
  • Wie soll die Notenerteilung der Klassenstufe 11 bis zu den Sommerferien erfolgen? Auf welcher Grundlage können für das Halbjahr 11/2 Kursnoten erteilt werden?
  • Gibt es eine Schulzeitverlängerung für Klassenstufe 11 (was angesichts der Tatsache, dass nach den Sommerferien wahrscheinlich auch kein voller Präsenzunterricht möglich sein wird) sinnvoll wäre, oder nicht?
  • Wenn ja – welche Zeiträume sind geplant?

Die Lehrkräfte an den Thüringer Gymnasien tun viel, um ihren Schülern aus der gymnasialen Oberstufe zu helfen, das Abitur bzw. die BLf zu bestehen oder den Unterrichtsstoff der Klassenstufe 11 bestmöglich zu absolvieren und zu verstehen. Dafür sind jedoch Planungen notwendig. Diese sind derzeit nicht machbar, weil wesentliche Informationen dazu fehlen.
Autor: red

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