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Nur jeder 5. konsumiert die empfohlene Menge Wasser am Tag

Was trinkt wer in Deutschland?

Sonntag, 26. Juli 2020, 13:25 Uhr
Nur jeder fünfte Deutsche schafft es, die empfohlene Trinkmenge von 1,5 bis 2,5 Litern über Leitungswasser zu decken. Dabei ist der Ruf von Leitungswasser eigentlich gut. Woran liegt es also und was könnte helfen, seinen Konsum zu steigern, um der Gesundheit etwas Gutes zu tun und dabei Ressourcen zu schonen?...

Statistik Trinkverhalten (Foto: waterdrop) Statistik Trinkverhalten (Foto: waterdrop)


Die Deutschen trinken häufiger Kaffee als Wasser
Leitungswasser ist das perfekte Getränk – der nächste Wasserhahn ist in der Regel nur ein paar Schritte entfernt, und das Wasser ist nicht nur streng kontrolliert, sondern auch gesund, kalorienfrei und durstlöschend. Laut der aktuellen Studie von waterdrop® ist Deutschlands liebstes Getränk aber die gute Tasse Kaffee, sie wird an durchschnittlich 5,2 Tagen pro Woche genossen. Abgefülltes Wasser steht an zweiter Stelle mit 4,4 Tagen, und erst dann folgt das Leitungswasser mit durchschnittlich 4,2 Tagen pro Woche. Nur jeder Zweite trinkt täglich Leitungswasser – Frauen (52 Prozent) etwas häufiger als Männer (45 Prozent). Am meisten Wasser wird in den eigenen vier Wänden getrunken (54 Prozent), bei der Arbeit trinkt knapp jeder Vierte (24 Prozent) bevorzugt Wasser und jeder Fünfte beim Sport (20 Prozent).

Wasser ist elementar für unsere Gesundheit
Martin Murray, Gründer von waterdrop®, dazu: „Es ist wissenschaftlich unbestritten, dass der menschliche Körper genügend Wasser braucht, um voll funktionsfähig zu sein. Allerdings trinken leider viele von uns noch immer zu wenig, was sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken kann.“ Das bestätigt auch der Mediziner Dr. med. Helmut Faulenbach: „Wasser transportiert Nährstoffe und Sauerstoff zu unseren Zellen, spült Bakterien aus der Blase, unterstützt die Verdauung, normalisiert den Blutdruck, stabilisiert den Herzschlag, dämmt die Gelenke, schützt unsere Organe und Gewebe, regelt die Körpertemperatur und hält unseren Elektrolythaushalt aufrecht.“ Daher wird ein grober Richtwert von 1,5 bis 2,5 Liter Flüssigkeit täglich empfohlen, abhängig von den körperlichen Aktivitäten, dem Gesundheitszustand sowie äußeren Rahmenbedingungen wie der Temperatur. Bestenfalls wird dieser Bedarf über Wasser oder ungesüßten Tee gedeckt.

Nur die Hälfte der Deutschen schafft es, die empfohlene Menge zu trinken
Allerdings ergab die Studie, dass es nur jeder Zweite schafft, die empfohlene Menge von 1,5 bis 2,5 Litern zu sich zu nehmen, wenn alle konsumierten Getränke zusammengerechnet werden. Nur 15 Prozent der Befragten, die mindestens einmal pro Woche abgefülltes Wasser trinken, schaffen es, mit diesem Wasser ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Bei denen, die mindestens einmal pro Woche Leitungswasser trinken, deckt nur knapp jeder Fünfte (19 Prozent) seinen Bedarf mit Leitungswasser. Wobei die Menge an getrunkenem Wasser mit dem Alter sogar noch kontinuierlich sinkt, beim Leitungswasser noch stärker als beim abgefüllten Wasser. Während die jüngeren Befragten ab 16 Jahren durchschnittlich täglich 1,45 Liter Leitungswasser trinken, sind es bei den Älteren bis 64 Jahre nur noch 0,73 Liter. Jeder Dritte der 55- bis 64-Jährigen gibt an, dass er Leitungswasser nur in Form von Kaffee oder Tee trinkt, jeder Fünfte von ihnen sagt sogar, niemals Leitungswasser zu trinken.

Die Deutschen überschätzen ihre Trinkmenge
Möglicherweise ist die empfohlene Menge von 1,5 bis 2,5 Litern nicht hinreichend bekannt, denn entgegen der Realität glauben drei von vier Befragten, nach ihrer Selbsteinschätzung befragt, dass sie ausreichend Wasser trinken. Immerhin 16 Prozent von ihnen müssen sich allerdings eingestehen, dass sie überwiegend andere Getränke als kalorienarmes Wasser zu sich nehmen. Warum ist das so? Jeder Sechste gibt an, zu wenig zu trinken, weil das Durstgefühl fehlt, und jeder Zehnte vergisst das regelmäßige Trinken schlichtweg. Ein Viertel der Befragten sagt, dass sie nur Leitungswasser trinken, wenn kein abgefülltes Wasser zur Verfügung steht. Sie langweilt der Geschmack (19 Prozent), oder es schmeckt ihnen einfach gar nicht (14 Prozent). Dabei hat das Leitungswasser in Deutschland durchaus einen guten Ruf. Mehr als die Hälfte glauben an seine gute Qualität (56 Prozent), und fast jeder Vierte glaubt, dass sie sogar die von abgefülltem Wasser übertrifft. Bedenken wegen möglicher Verunreinigungen durch veraltete Rohrleitungen (12 Prozent) oder Rückstände durch Medikamente oder Keime (7 Prozent) haben nur wenige.
Auf die Frage, was ihnen helfen würde, mehr Wasser zu trinken, geben einige Befragte an, dass ihnen zusätzlicher Geschmack (22 Prozent), eine schöne Nachfüllflasche (22 Prozent) oder auch eine Erinnerung in Form einer App o. Ä. (19 Prozent) dabei helfen würde. Besonders die Jüngeren würden diese Maßnahmen unterstützen. Bei 41 Prozent der 16- bis 24-Jährigen würde beispielsweise eine schöne Nachfüllflasche dazu führen, regelmäßiger zu trinken. Dagegen geben mehr als 2/3 der 55- bis 64-Jährigen an, dass ihnen gar nichts helfen könne, mehr Wasser zu trinken.

Getränke werden immer noch zu einem Großteil aus Plastikflaschen konsumiert
Leitungswasser hat in Deutschland den großen Vorteil, dass es in hoher Qualität fast überall zur Verfügung steht – und das zu einem unschlagbaren Preis. Durch seinen Konsum tut man etwas Gutes für die eigene Gesundheit, den Geldbeutel und nicht zuletzt auch für die Umwelt. Denn immer noch werden abgefüllte Getränke zu einem Großteil aus Plastikflaschen konsumiert – zu 53 Prozent aus Mehrweg- und zu 31 Prozent aus Einweg-Plastikflaschen. Männer greifen dabei noch häufiger als Frauen zu Einweg-Plastikflaschen und Dosen. Diese werden unter hohem CO2-Einsatz produziert und transportiert und leider nur zu einem Bruchteil tatsächlich recycelt. Fast die Hälfte der produzierten Plastikflaschen wird für abgefülltes Wasser verwendet, dabei würde es eigentlich reichen, den Wasserhahn aufzudrehen.
Autor: red

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