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Elterntaxi nur in Ausnahmefällen

Sonnabend, 12. September 2020, 16:07 Uhr
Für viele Kinder hat die Schule wieder begonnen, darunter sind auch zahlreiche Erstklässler. Eltern stellen sich jetzt die Frage nach dem sichersten Schulweg. Der ADAC rät allerdings davon ab, seine Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen...

„Nicht nur in Mathe, Deutsch und Sachkunde macht Übung den Meister. Wer seine Kinder regelmäßig mit dem Auto zur Schule bringt, macht Sie zu passiven Verkehrsteilnehmern, die nicht lernen, sich selbstständig und sicher im Straßenverkehr zu bewegen“, so Wolfgang Herda, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen.

Das Elterntaxi mag für viele Familien bequem sein, aber oft werden die Kinder in der morgendlichen Hektik nicht richtig im Auto angeschnallt. Zudem stellt das Verkehrschaos mit zahlreichen Autos vor der Schule eine massive Gefahrenquelle für andere Kinder dar.

Kinder sollten altersgerecht an den Straßenverkehr herangeführt werden. Am besten legen Grundschulkinder gemeinsam in Gruppen den vorher festgelegten Schulweg zu Fuß zurück. Nicht der kürzeste, sondern der sicherste Schulweg ist der beste – möglichst über Straßen mit wenig Verkehr, ausgestattet mit Ampeln, Zebrastreifen und breiten Gehwegen. Viele Schulen helfen hier mit dem ADAC Schulwegplaner. Der Vorteil: Die Kinder lernen, sich selbständig im Verkehr zu bewegen und haben gleichzeitig eine Zeit mit Bewegung morgens für sich, bevor sie in der Schule lange still sitzen müssen.

Eine gute Möglichkeit ist der „Walking Bus“, bei dem eine Gruppe von Kindern gemeinsam den Schulweg meistert - angeführt von Eltern oder älteren Schülern. Dies fördert nicht nur eine höhere Aufmerksamkeit bei den Kindern, sondern auch die Gesundheit und die Sozialkompetenz.

Hol- und Bringzonen als Lösung
Im Einzelfall kann auch das Elterntaxi eine vertretbare Alternative zum Fußweg sein. Empfehlenswert ist dann die Einrichtung von Elternhaltestellen, die sich mindestens 250 Meter vor den Schulen befinden. Diese Hol- und Bringzonen können zum Entzerren der Verkehrssituation direkt vor den Schulen beitragen. Unterstützung können dabei die ADAC Regionalclubs geben.
Autor: red

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