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CDU-Fraktion fordert sachsen-anhaltinische Lösung

Bauern werden der Grundlagen beraubt!"

Sonntag, 27. September 2020, 08:26 Uhr
Die Umwelt- und Landwirtschaftspolitiker der CDU-Fraktion haben die Landesregierung aufgefordert, für eine Lösung des Feldmausproblems nach sachsen-anhaltinischem Vorbild zu sorgen...

„Die Thüringer Bauern brauchen endlich eine praktikable Lösung. Die grüne Umweltministerin in Sachsen-Anhalt hat vorgemacht, wie es geht. Wenn Frau Siegesmund und Herr Hoff dazu nicht im Stande sind, muss eben der Ministerpräsident ein Machtwort sprechen“, forderte der umweltpolitische Sprecher der Landtags-CDU, Thomas Gottweiss.

Auch Marcus Malsch, der die Unionsfraktion in landwirtschaftspolitischen Fragen vertritt, blickt mit Sorge auf die dramatische Situation der Thüringer Bauern. „Die aktuelle Regelung im Freistaat ist vollkommen lebensfremd und hilft den Landwirten kein Stück weiter. Wenn die Landesregierung nicht sofort handelt, beraubt sie die Thüringer Bauern sehenden Auges der Grundlage ihres Wirtschaftens“, beschreibt Malsch die Lage. In Sachsen-Anhalt wird betroffenen Landwirten die Möglichkeit zum Einsatz von Mitteln zur Bekämpfung der Mäuseplage, sogenannten Rodentiziden, eingeräumt. Jeweils unter der Bedingung, dass die Landwirte diesen Einsatz beim Pflanzenschutz-Warndienst ankündigen und der Feldhamster auf den betroffenen und unmittelbar angrenzenden Fluren nicht vorkommt. Informationen dazu werden von der zuständigen Naturschutzbehörde bereitgestellt und durch den Pflanzenschutzdienst mit den zu behandelnden landwirtschaftlichen Flächen abgeglichen. Die bisherigen „Lösungsvorschläge“ der Thüringer Landesregierung, die auf Einzelgutachten sowie eine besonders intensive Bodenbearbeitung setzt, sind aus Malschs Perspektive „ebenso bürokratisch wie unwirtschaftlich. Die Bodenbearbeitung verbraucht Unmengen an Diesel, lässt den Boden austrocknen und macht auch vor dem Feldhamster nicht halt.“

„Den Landwirten bleiben jetzt nur noch wenige Wochen, die Herbstsaat auszubringen. Vor allem in Mittelthüringen wird das Saatgut jedoch zu großen Teilen von Feldmäusen aufgefressen, bevor es keimen kann“, so Malsch weiter. Er kündigte an, das Thema auch in der nächsten Sitzung des Landwirtschaftsausschusses noch einmal aufzurufen und sich von der Landesregierung erklären zu lassen, warum die in Sachsen-Anhalt unter grüner Flagge verfolgte Lösung in Thüringen nicht in Erwägung gezogen wird. „Ich hoffe sehr, dass sich die Landesregierung jetzt schnell eines Besseren besinnt und es bis dahin nicht zu spät ist“, so der CDU-Agrarexperte.
Autor: red

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