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Wie es auch anders ginge - wenn man es wöllte

Freitag, 26. November 2021, 15:42 Uhr
Unser Mitarbeiter Anton Adlerauge hat sich einige Gedanken zu den neusten Corona-Bestimmungen der Thüringer Landesregierung gemacht. Aber Achtung: dies hier ist ein satirischer Beitrag! Er fällt deshalb nicht unter das Fake-Nuss-Bashinggedöns und könnte Spuren von Humor enthalten …

Die Thüringer Landesregierung ist schlau. Sie verhilft uns mit ihren neuen Verordnungen zu einem kompletten Einblick in den derzeitigen Impfstand des Freistaates. Wir müssen einfach nur abends ein bisschen länger aufbleiben. Zwischen 22 Uhr abends und 5 Uhr in der Früh können wir jetzt beobachten, wie viele Ungeimpfte es noch gibt. Denn die Straßen werden immer leerer, je später es wird. Ab 22 Uhr ist kaum noch ein Mensch auf der Straße.

Ganz anders als bis vor kurzem, als in Biergärten herumgelungert und auf den Straßen gegrölt und gefeiert wurde. Es steht also zu befürchten, dass es noch massenhaft Ungeimpfte gibt. Denn die dürfen ab diesem Zeitpunkt nicht mehr aus ihren Häusern raus und sind plötzlich nicht mehr im Freien anzutreffen zu nachtschlafender Zeit. Also liegt die - Achtung Wortwitz! - Dunkelziffer wohl noch höher als gedacht.

Spätestens ab 22.30 Uhr ist aber gar keiner mehr an der frischen Luft, denn dann sind die Restaurants laut neuester Verordnung des „Frei“staats in Thüringen schon eine halbe Stunde geschlossen. Das gab es übrigens schon einmal in der so genannten „DDR“, dass von Sonntag bis Donnerstag die Kneipen um 22 Uhr schließen mussten. Damals war der Grund, dass der Arbeitnehmer (zu dieser Zeit noch der herrschenden Klasse angehörig) sich nicht mit billigem Fusel in der Eckkneipe die Birne zuballern sollte, auf dass er am nächsten Morgen frisch und nüchtern dem Klassenfeind auf Arbeit herbe Schläge versetzen könne.

Heute gibt es keinen Klassenfeind mehr, aber dafür das Corona-Virus. Wie die letzten Lockdowns schon eindrucksvoll bewiesen haben könnte es den Schutz der Dunkelheit heimtückisch ausnützen, um an der nächsten Ecke besäuselte Kneipengänger auf dem Heimweg anzufallen. Wenn auch diesen Winter nur geimpfte oder genesene, denn der Rest hat ja schon Nachtruhegebot.

Sollte sich das Infektionsgeschehen so weiterentwickeln, wäre es vielleicht geraten die angesprochenen, äußerst wirksam anmutenden Maßnahmen zur Eindämmung … usw. in Thüringen einfach umzudrehen. Alle Ungeimpften sollten nach 22 Uhr ihre Wohnungen bis 5 Uhr verlassen müssen. Dann könnten wir aus unseren Fenstern schauen und unter den Nachtwandlern genau sehen, wer aus der Nachbarschaft alles unbelehrbar bzw. ungeimpft ist. Diese Subjekte würden wir dann erfassen und bei den staatlichen Organen zur Anzeige bringen, damit sie in Kürze ihrer gerechten Impfung zugeführt werden.

Inzwischen hat der Thüringer SPD-Fraktionschef Matthias Hey seine Landsleute in diesen schweren Zeiten aufgefordert, enger zusammenzustehen. Ja, wirklich! Dabei unterschied er nicht zwischen Geimpften und Ungeimpften; wichtig war ihm nur, dass es schön eng wird.

Cleverer als Hey sind jene Bürgermeister in Thüringen, die in ihren Städten erst gar keinen Weihnachtsmarkt anbieten. Denn Weihnachtsmärkte sind gefährliche Infektionsherde und staatlich untersagt. Und somit auch der versuchte Erfurter Trick, aus einem Weihnachtsmarkt einfach mehrere Weihnachtsmärktchen zu machen. Netter Versuch vom Herrn Oberbürgermeister Bausewein; aber so leicht lässt sich unsere Regierung nicht hinter den Weihnachtsbaum führen! (falls er denn eine Fichte ist)

Wer aber etwas Kreativität walten lässt, der könnte ja einen „Jahresendmarkt“ abhalten. Die älteren Thüringer werden sich noch erinnern, dass sie einstmals unter einer früheren sozialistischen Regierung in ihrem Land „Jahresendfiguren (geflügelt)“ erwerben konnten. Die meisten nannten die Dinger damals „Engel“, aber warum nicht mal andere Namen einführen?

„Wintermarkt“, „Glühweinparadies“ oder „Rosterland“ böten sich als Alternativen für den altbackenen Begriff „Weihnachtsmarkt“ an. Selbst „Pfefferkuchenlager“, „Infektionsherd“, „Konsumtionsstätte im Dezember“ oder einfach „Fressmeile“ wären gegangen. Auch die Kreisstadt Nordhausen hätte mit ihrer in den letzten Jahren verwendeten Bezeichnung „Adventsmarkt“ die Lücke in der Gesetzlichkeit finden können. Aber dafür ist es bereits zu spät, weil der Markt in vorauseilender Weisheit schon seit einer Woche abgeblasen ist.
Anton Adlerauge
Autor: red

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