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CDU zur "Aktion Ungeziefer"

70 Jahre Zwangsumsiedlung

Donnerstag, 26. Mai 2022, 09:49 Uhr
Die Opfer der Aktion "Ungeziefer", in deren Rahmen vor 70 Jahren Zwangsumsiedlungen an der innerdeutschen Grenze durchgeführt wurden, dürften nicht vergessen werden, appeliert die Thüringer CDU anlässlich des Jahrestages...

„Lange vor dem Bau der Berliner Mauer sind die Menschen im ehemaligen innerdeutschen Grenzgebiet über Nacht aus ihren Leben gerissen worden. Ihrem Leid zu gedenken ist auch 70 Jahre nach der Grenzschließung unsere Aufgabe. Sie dürfen nicht zu vergessenen Opfern werden.“

Mit diesen Worten erinnert der Sprecher der CDU-Fraktion für die Opfer der SED-Diktatur, Christian Herrgott, an die Zwangsumsiedlung von Tausenden Menschen an der innerdeutschen Grenze. Am 26. Mai 1952 hat der DDR-Ministerrat die Abriegelung der rund 1400 Kilometer langen innerdeutschen Grenze beschlossen. Damit einher ging die Vertreibung unter dem Decknamen „Aktion Ungeziefer“. Herrgott: „Was wir vor 70 Jahren gesehen haben, ist eine grausame Vorstellung und damals wie heute scharf zu verurteilen. Die Aktion zeigt das ganze menschenverachtende Bild der DDR-Führung auf bedrückende Weise. Wer sein eigenes Volk als Ungeziefer bezeichnet und mit hanebüchenen Unterstellungen zwingt, seine Heimat zu verlassen, stellt eindrucksvoll unter Beweis, dass ihm der Mensch nichts wert ist.“

Das SED-Unrecht muss fortwährend aufgearbeitet werden und darf nicht in Vergessenheit geraten, so der CDU-Politiker. „Im Fokus steht immer der Bau der Mauer. Was die Menschen an der innerdeutschen Grenze erlebt haben, steht dem Leid in Berlin aber in nichts nach.“ So wurde ein breiter Grenzstreifen gerodet, Sperrzäune mit Stacheldraht und auch Wachtürme errichtet. Schon 1952 habe die DDR-Führung damit ihren unbändigen Kontrollwahn bewiesen, so Herrgott. In Nacht- und Nebelaktionen wurden Bewohner in Grenzdörfern bedroht und ins Landesinnere verjagt, ehe eine fünf Kilometer breite Sperrzone errichtet wurde. Allein in Thüringen waren gut 4200 Menschen betroffen.

„Das SED-Regime hat in seiner Abschottungspolitik gnadenlos mit der Angst der Menschen gespielt, die fernab von Zuhause und oft kritisch beäugt ein neues Leben anfangen mussten. Die Menschen leiden bis heute darunter, das dürfen wir auch vor dem aktuellen Hintergrund der Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine nicht vergessen“, so Herrgott abschließend.
Autor: red

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