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Noch ein Blick in die Statistik

COVID-19 war 2021 häufigste Todesursache in Thüringen

Mittwoch, 18. Januar 2023, 11:52 Uhr
Im Jahr 2021 verstarben 34 830 Thüringer Einwohnerinnen und Einwohner, davon 17 800 Männer und 17 030 Frauen. Das waren 4 604 Personen bzw. 15,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Häufigste Todesursache war Covid-19, meldet das Landesamt für Statistik...

Corona-Virus (Foto: Robert-Koch-Institut) Corona-Virus (Foto: Robert-Koch-Institut)


Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik betrug das durchschnittliche Sterbealter 78,8 Jahre (2020: 78,8 Jahre). Die Thüringer Männer verstarben im Durchschnitt mit 75,7 Jahren, die Frauen mit 82,0 Jahren (2020: 75,6 bzw. 82,1 Jahre).

An einer Covid-19 Infektion starben im Jahr 2021 insgesamt 4 033 Thüringer Bürgerinnen und Bürger. Davon waren 98,0 Prozent (3 952 Menschen) labordiagnostisch nachgewiesene (ICD U07.1) und 0,6 Prozent (24 Menschen) klinisch-epidemiologisch (ICD U07.2) bestätigte Fälle.

Weitere 57 Personen (1,4 Prozent) verstarben an einem multisystemischen Entzündungssyndrom in Verbindung mit Covid-19 (ICD U10.9). Damit liegt die Diagnose U07.1 mit einem Anteil von 11,3 Prozent aller Sterbefälle in Thüringen an 1. Stelle der häufigsten Todesursachen 2021. Dabei waren 62,1 Prozent der Sterbefälle mit einer nachgewiesenen Covid-19 Infektion (ICD U07.1) im Alter von 80 Jahren und älter. Das mittlere Sterbealter betrug 80,0 Jahre. Die Diagnosen Grippe und Pneumonie (ICD J09-J18) waren in 648 Fällen (1,9 Prozent) ursächlich für den Tod von Thüringer Bürgerinnen und Bürgern.

Das waren 55 Personen bzw. 9,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die zweithäufigste Todesursache in Thüringen war 2021 die atherosklerotische Herzkrankheit (ICD I25.1) mit einem Anteil von 5,2 Prozent (1 817 Fälle) an allen Sterbefällen. Auf das dazugehörige ICD-Kapitel Krankheiten des Kreislaufsystems ließen sich mit 36,5 Prozent aller Todesfälle die meisten Verstorbenen zurückführen (12 721 Fälle). Davon waren Frauen mit einem Anteil von 53,3 Prozent häufiger betroffen als Männer, deren Anteil bei 46,7 Prozent lag. Stündlich erlagen durchschnittlich 1,5 Einwohnerinnen bzw. Einwohner Thüringens einer Krankheit des Kreislaufsystems. Rund jeder 7. Sterbefall (1 805 Fälle bzw. 14,2 Prozent), bezogen auf eine Krankheit des Kreislaufsystems, geht auf einen akuten Myokardinfarkt (ICD I21) zurück.

Das zweithäufigste Todesursachenkapitel im Jahr 2021 war mit 6 891 Fällen bzw. einem Anteil von 19,8 Prozent eine Neubildung von Körpergewebe. Darunter erlagen 97,4 Prozent bzw. 6 709 Thüringerinnen und Thüringer einer bösartigen Neubildung

In weiteren 1 023 Fällen bzw. bei 2,9 Prozent führten Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen (nicht natürlicher Tod) zum Tod. Im Jahr 2020 betrug der Anteil 3,2 Prozent. Bei den nicht natürlichen Sterbefällen waren Männer mit einem Anteil von 64,3 Prozent häufiger betroffen als Frauen mit 35,7 Prozent. Durch Suizid beendeten 2021 wie im Vorjahr 331 Menschen ihr Leben. Der Anteil der Männer war hier mit 79,5 Prozent fast viermal so hoch wie der Anteil der Frauen mit 20,5 Prozent. Das mittlere Sterbealter bei dieser Todesursache betrug 61,4 Jahre.

Die Todesursachenstatistik verarbeitet die Angaben zu den Todesursachen und den Umständen des Todes nach den Angaben auf dem Totenschein. Auf der Basis des Regelwerks der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird anhand dieser Eintragungen nur das Grundleiden für die Statistik herangezogen. COVID-19-Sterbefälle werden auf zwei Meldewegen erfasst: Zum einen über die amtliche Todesursachenstatistik, zum anderen über die Meldepflichten nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG).

Das Robert Koch-Institut (RKI) und die Landesgesundheitsbehörden veröffentlichen COVID-19-Sterbefallzahlen nach dem IfSG. Zwischen den beiden Statistiken kann es verfahrenstechnisch bedingt zu Diskrepanzen bezüglich der COVID-19-Sterbefälle kommen. Ein Vergleich dieser beiden Statistiken ist daher nur eingeschränkt möglich.

Weitere Informationen zum Thema Todesursachen finden Sie in den Internettabellen des Thüringer Landesamtes für Statistik unter www.statistik.thueringen.de.
Autor: red

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