eichsfelder-nachrichten
Thüringer HC wieder zu Gast in Nordhausen

Im Heimspiel Spitzenplatz festigen

Freitag, 20. Januar 2023, 08:08 Uhr
Zum dritten Spiel in der EHF European League empfängt der Thüringer HC am kommenden am Sonntag den rumänischen Spitzenklub SCM Ramnicu Valcea. Das Spiel wird um 18:00 Uhr in der Nordhäuser Wiedigsburghalle angepfiffen...

Rückblick:
Es ist Halbzeit in der Saison 2022/23, nicht ganz nach dem Spielplan, aber wohl nach der Anzahl der Pflichtspiele. Der THC hat 20 Spiele absolviert, 17 Siege stehen bei zwei Niederlagen und einem Unentschieden zu Buche. Damit stimmt die Bilanz und ist besser als erwartet, auch wenn das frühe Ausscheiden im DHB-Pokal wehgetan hat.

Der THC steht in der Bundesliga auf Platz zwei auch zur Halbzeit. Selbst bei dem noch ausstehenden Heimspiel gegen die HSG Bensheim/Auerbach reicht der Vorsprung von zwei Punkten und vielen Plustoren in der Tordifferenz, um Dortmund weiter auf Abstand zu halten.

Das Spiel bei Praktiker Vác war eine gute Vorstellung, vor allem in Halbzeit eins. Wenn der THC seine Handschrift von Tempohandball mit kompakten, aggressiven Deckungsverhalten und guten Torhüterinnen durchzieht, ist jeder Gegner unter Druck. Das zeigte das Spiel in Dortmund genauso wie das Spiel in Vác. Zwei Auswärtsspiele, die einen gereiften THC nachweisen. Nach zehn Spielen in Folge ohne Niederlage kann man davon ausgehen, dass das THC-Gen wieder im Team Einzug gehalten hat. Der THC präsentiert sich unter dem Moto “Verlieren verboten!” als Einheit. Klingt dramatisch, ist aber zugleich ein Erfolgsmotto. So machte Nicoline Lundgreen in Vác ihr bisher bestes Spiel und brillierte im rechten Rückraum mit sieben Toren. Dafür kassierte sie das Lob ihres Trainers.

Zum Spiel:
Mit einem Sieg im dritten Spiel in Gruppe D könnte der THC den Abstand auf die Verfolger zementieren. Man hätte dann 6:0 Punkte auf dem Konto und würde ziemlich entspannt zum Rückspiel nach Rumänien reisen. Alles deutet darauf hin, dass es in unserer Gruppe zu einem Dreikampf zwischen dem von der EHF für die Gruppenphase gesetzten Paris 92, dem rumänischen SCM Ramnicu Valcea und dem Herausforderer Thüringer HC kommen wird. “Wir müssen unsere Heimspiele und die zwei Spiele gegen Praktiker Vác gewinnen, dann haben auch wir eine Chance, ins Viertelfinale einzuziehen”, sagte Trainer Herbert Müller. Dabei rechnet der Mathematiker jetzt noch nicht mit den Eventualitäten. Er übt auf seine Mädels keinen Druck aus, warum auch. “Sie machen gerade in der Bundesliga ihre Hausaufgaben mit Bravour. Mehr noch, sie bestehen Prüfungen wie in Dortmund.”, freut sich Herbert Müller. In der EHF European League sollen sie zeigen, was sie können, ohne den Druck schönen Handball zu spielen. All das gelingt gerade und macht den Fans viel Freude. Die sind aufgefordert, in Nordhausen das Team zu puschen, zum Erfolg zu treiben.

Mit SCM Ramnicu Valcea stellt sich eine rumänische Handballmannschaft aus der gleichnamigen südrumänischen Stadt, geografisch in der sogenannten Walachei gelegen vor. Valcea liegt etwa 180 km entfernt von der Hauptstadt Bukarest. SCM Ramnicu Valcea ist ein traditioneller, sehr erfolgreicher rumänischer Handballklub, bekannt als CS Oltchim Ramnicu Valcea, der über viele Jahre rumänischen Spitzenhandball präsentierte. Der Klub gewann zwanzig Mal die Meisterschaft, holte 14 Mal den Pokal. In der Qualifikation zur EHF European League gewann Ramnicu Valcea beide Spiele in der 3. Runde gegen den schwedischen Vertreter H65 Höör.

In die Gruppenphase ist der Klub mit einem überzeugenden 40:30-Heimsieg gegen Praktiker Vác gestartet. Im zweiten Gruppenspiel gab es eine knappe 22:24-Niederlage bei Paris 92. Damit liegen die Rumäninnen derzeit auf Platz zwei hinter dem Thüringer HC.

In der rumänischen Handballliga steht Ramnicu Valcea nach 12 Spieltagen mit acht Siegen und jeweils zwei Unentschieden und Niederlagen auf Rang fünf mit 26 Punkten (3-Punkte-Wertung). Die rumänische Liga gilt als eine der stärksten in Europa.

Im Tor stehen die deutsche Nationaltorhüterin und ehemalige THC-Spielerin Isabell Roch und die rumänische Nationalspielerin Daciana Hosu. Im Rückraum Rechts spielt Tanja Asanin und am Kreis Bobana Klinovac aus dem Nationalteam von Montenegro. Auf Rechtsaußen brilliert die japanische Nationalspielerin Asuka Fujita, eine ehemalige BVB-Bundesligaspielerin (2018/20). Aus der schwedischen Nationalmannschaft stehen im Kader der Rumäninnen Spielmacherin Daniela de Jong und Linksaußen Elin Hansson, die bisher mehr als 50 Länderspiele für Schweden bestritt. Die Liste könnte beliebig fortgesetzt werden. Mit SCM Ramnicu Valcea stellt sich in Nordhausen ein Favorit auf das FINAL4 der EHF European League vor. Für THC-Trainer Herbert Müller ist es immer ein besonderes Spiel, wenn er auf einen Handballklub aus seiner ehemaligen Heimat trifft. Err ist über die Stärke der rumänischen Vereine besonders gut informiert und wird sicher einen Matchplan für das Spiel parat haben.

Autor: red

Drucken ...
Alle Texte, Bilder und Grafiken dieser Web-Site unterliegen dem Urherberrechtsschutz.
© 2024 eichsfelder-nachrichten.de