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Do, 10:29 Uhr
13.09.2018
Duderstadt

Heiligenstädter Landrat referiert vor über 90 Kolpingern

„Gestaltung der Wende, Rolle des Eichsfeldes im Freistaat Thüringen, Probleme, Zusammenarbeit mit Nachbarn sowie eine Gebietsreform und schließlich (Zukunfts-)visionen", so lautet das weitgespannte Thema, dessen Probleme und Chancen der Landrat des Kreises Eichsfeld, Dr. Werner Henning, vor rund 90 Kolpingern und deren Gästen kürzlich ausbreitete....

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Unter den Anwesenden hieß die Vertreterin des Seniorenstammtisches auf dem Pferdeberg, Rosa Anker, auch eine Reihe von Kolpingern des Heiligenstädter Verbandes, unter ihnen dessen Vorsitzenden Gerhard Kunze, willkommen.

Nach einem Interview des Geschichtslehrers Hans Dannoritzer aus Niederorschel mit Werner Henning, gewissermaßen als Abrundung von dessen persönlichem Profil, spannte der Landrat einen Bogen von Historie und Gegenwart des Eichsfeldes seit 1802 bis in die Jetztzeit.

Er betonte zunächst, dass Eichsfelder stets ihren Glauben behielten, nach dem Motto „Sich selbst im Spiegel erkennen und damit sich treu zu bleiben.“ Somit erwähnte er Wahlergebnisse von 1933 und 1946, jeweils zu Beginn von Diktaturen, deren christliche Überzeugung im Eichsfeld stets unter 26 Prozent Wahlergebnisse erbrachten.

„Die Uhren ticken bei uns eben anders“, so sein Credo. Henning wörtlich: „Wohl waren wir bemüht, auch mit den Erwartungen des DDR-Staates ins Reine zu kommen, fühlten uns aber noch mehr dem eigenen Spiegelbild verpflichtet. Kritisch setzte er sich mit dem sogenannten Kern der Wendebewegung auseinander. Man suchte nach mehr Substanz, bekam aber auch weithin einen großen Schub neuer Angepasstheiten im Gewande bis dahin nicht gekannter Spießbürgerlichkeiten.

Dreh- und Angelpunkt war jedoch die christliche Religion volkstümlicher Prägung mit starker Verankerung im katholischen Milieu. Dem einfachen religiösen Volksglauben zur Seite getreten sei auch ein starkes allegorisch-philosophisches Bibelverständnis, welches nach Handlungsmaximen im Sinne zeitloser Menschheitserfahrungen fragt, deren Befolgung auch in Gegenwart und Zukunft Gottes Schutz versprechen.

Der Institution Kirche gebühre zu DDR-Zeiten das Kompliment, sehr dicht bei den Menschen gewesen zu sein. Kritisch setzte sich der Redner mit der heutigen Situation der Kirche auseinander. So halte er für nachteilig, dass heute die Kirchen ihre grundsätzliche Distanz zum Staat aufgegeben und sich in einem Übermaß mit sozialen und politischen Aufgaben habe beleihen lassen, welche nicht zuvorderst ihre Sachen sind.

Insgesamt stellte Werner Henning fest, dass Heimat der persönliche Ort, als Sehnsuchtsort persönliche Freiheit ist, der nur schwer zu erreichen ist. Schon deshalb bleibe es spannend und aufregend, sich fortwährend um diese Heimat zu bemühen.
G. Germeshausen
Autor: en

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