Sa, 09:52 Uhr
12.01.2019
10. Karnevalistenmesse in Leinefelde
Karneval steht für Lebensfreude
Vielleicht kann sich manch einer nicht damit anfreunden, wenn er Gläubige in der Kirche sieht, die Karnevalskostüme tragen, so wie am Donnerstagabend in der Leinefelder Bonifatiuskirche. Was es damit auf sich hatte, lesen Sie hier….
Karnevalistenmesse (Foto: Ilka Kühn)
Es kommt auch in der karnevalistischen Zeit eher selten vor. Es ist auch etwas ganz Besonderes. Pfarrer Markus Könen hat vor genau zehn Jahren zum ersten Mal mit Karnevalvereinen aus dem Eichsfeld die Karnevalistenmesse gefeiert.
Der Karneval, wo er auch immer gefeiert wird, steht für Lebensfreude, für die Liebe zum Leben und zur Tradition, für das Miteinander in unseren Orten, für Offenheit und Toleranz und auch für die Bereitschaft, sich für das Gemeinwesen zu engagieren. Nicht zuletzt werden auch Werte vermittelt, die im Alltag von Bedeutung sind. Diese Liebe zum Leben pulsiert nicht zuletzt durch die Musik in den Adern von Jung bis Alt,” erklärt Markus Könen.
Karnevalistenmesse (Foto: Ilka Kühn)
Und so begrüßte er am Donnerstagabend freudig die Vertreter des Eichsfelder Karnevals: Die christliche Botschaft erzählt immer wieder von dieser Liebe. Gott schafft Leben. Er lässt uns erfahren, dass es noch mehr gibt, dass letztlich der Tod nicht das letzte Wort hat. Deswegen dürfen wir das uns geschenkte Leben genießen und lieben. Vor allem dürfen wir uns den Zeichen der Zeit stellen und sie gemeinsam gestalten. Wir dürfen wahrlich danken, lachen und fröhlich sein, auch wenn wir nicht wissen, was morgen sein wird. Mit Gottes Hilfe und seinem Humor werden wir es jedoch schaffen. Um dieser Danksagung über das Leben Ausdruck zu verleihen feiern wir zusammen Gottesdienst und machen damit deutlich, dass sich Karneval und Kirche nicht ausschließen. Der gute Segen Gottes möge dabei alle Veranstaltungen im Eichsfeld begleiten.”
Pfarrer Markus Könen verwies darauf, dass die Karnevalistenmesse schon etwas Besonderes sei und er sich freue, dass sie auch jedes Jahr gefeiert werden kann. Und er hatte gleich zu Beginn noch etwas zu verkünden, dass selbst in der Geschichte des Eichsfelder Karnevals wohl einmalig bislang war: die Taufe eines Karnevalisten. Der Täufling Christoph Matthes fiel schon durch seine gelb-schwarze Narrenkappe auf, die er als einziger trug. Das ist der Tatsache geschuldet, dass er noch dem Karnevalsverein in Sollstedt angehört, wo er auch herstammt. Inzwischen ist er aber schon Eichsfelder geworden, wohnt mit seiner Familie in Gernrode.
Vor einem Jahr trug Christoph Matthes an Pfarrer Könen die Bitte heran, dass er getauft und somit in die Glaubensgemeinschaft der katholischen Christen aufgenommen werden möchte. Und er hatte auch einen Wunschtermin: die Karnevalistenmesse. Das kommt nicht von ungefähr, denn Christoph Matthes ist Karnevalist durch und durch, er gehört auch dem Landesverband der Karnevalisten in Thüringen an. Pfarrer Markus Könen hat ihn auf die Taufe vorbereitet und den Familienvater dann auch getauft, die erste Hl. Kommunion erteilt und gefirmt. Für die Familie, die Karnevalisten und die anderen Kirchenbesucher an diesem Abend ein sehr schönes Ereignis. Christoph Matthes konnte auch viele Glückwünsche entgegennehmen.
In seiner Predigt stellte der Pfarrer u.a. die Frage, wo ordnen wir uns ein? Als Christen oder Karnevalisten? Er ging auf die Weihnachtskrippen ein, die derzeit in allen Kirchen des Eichsfelds noch zu sehen sind, wie die auch in der Bonifatiuskirche, wo er das Kamel vermisse. Aber es sein nicht schlimm, in der Kirche würden ja genug sitzen, sagte er vom Lachen der Anwesenden begleitet. Und er würdigte das Kamel im Besonderen. Es ziehe nie den Kopf ein, hat den Mut zu zeigen, was es ist und ist trotzdem nicht hochnäsig. So solle der Mensch es auch halten. Halten wir es wie die Kamele, den Kopf oben, aber verlieren wir nicht die Welt aus den Augen, sagte Markus Könen. Nehmen wir auch den freundlichen Blick des Kamels mit in die Karnevalveranstaltungen. Den guten Blick zu verschenken, kostet uns kein Geld. Es reicht schon, einen anderen Menschen anzulächeln.”
Das Kamel sei auch ausgestattet mit einer guten Nase. Es trägt eine Woche schwere Lasten ohne Flüssigkeit und spürt aber die Oase auf, wo es dann wieder trinken kann, hätte also einen guten Riecher. Manche Menschen würden auch ein gutes Gespür dafür haben, wo andere Hilfe brauchen. Im Karneval haben das auch einige und spüren auf, wo es beispielsweise das beste Bier gibt. Es sei gut, dass wir als Christen und Karnevalisten das Positive in der Gesellschaft aufspüren und dann auch bekannt machen, betonte der Pfarrer.
Das Kamel hat zwei Höcker, kann doppelt soviel tragen. Apostel Paulus sagt: Einer trage den anderen Last. Wir brauchen gleichsam einen Überschuss an Tragfähigkeit, damit wir nicht nur unsere Lasten ertragen, sondern so viel wie möglich auch Leute mittragen können, die Glaube, Hoffnung und Liebe verloren haben,” betonte der Pfarrer.
An die Karnevalisten gewandt sagte Markus Könen abschließend: Karneval wird nur gelingen, wenn sich jeder auch für die vielen Aufgaben zur Verfügung stellt.
Die anschließende Taufe war sicher der Höhepunkt in der diesjährigen Karnevalistenmesse, die von den Karnevalsvereinen aus Heilbad Heiligenstadt, Gernrode, Leinefelde, Breitenbach u.a. gefeiert wurde.
Ilka Kühn
Autor: ikKarnevalistenmesse (Foto: Ilka Kühn)
Es kommt auch in der karnevalistischen Zeit eher selten vor. Es ist auch etwas ganz Besonderes. Pfarrer Markus Könen hat vor genau zehn Jahren zum ersten Mal mit Karnevalvereinen aus dem Eichsfeld die Karnevalistenmesse gefeiert.
Der Karneval, wo er auch immer gefeiert wird, steht für Lebensfreude, für die Liebe zum Leben und zur Tradition, für das Miteinander in unseren Orten, für Offenheit und Toleranz und auch für die Bereitschaft, sich für das Gemeinwesen zu engagieren. Nicht zuletzt werden auch Werte vermittelt, die im Alltag von Bedeutung sind. Diese Liebe zum Leben pulsiert nicht zuletzt durch die Musik in den Adern von Jung bis Alt,” erklärt Markus Könen.
Karnevalistenmesse (Foto: Ilka Kühn)
Und so begrüßte er am Donnerstagabend freudig die Vertreter des Eichsfelder Karnevals: Die christliche Botschaft erzählt immer wieder von dieser Liebe. Gott schafft Leben. Er lässt uns erfahren, dass es noch mehr gibt, dass letztlich der Tod nicht das letzte Wort hat. Deswegen dürfen wir das uns geschenkte Leben genießen und lieben. Vor allem dürfen wir uns den Zeichen der Zeit stellen und sie gemeinsam gestalten. Wir dürfen wahrlich danken, lachen und fröhlich sein, auch wenn wir nicht wissen, was morgen sein wird. Mit Gottes Hilfe und seinem Humor werden wir es jedoch schaffen. Um dieser Danksagung über das Leben Ausdruck zu verleihen feiern wir zusammen Gottesdienst und machen damit deutlich, dass sich Karneval und Kirche nicht ausschließen. Der gute Segen Gottes möge dabei alle Veranstaltungen im Eichsfeld begleiten.”
Pfarrer Markus Könen verwies darauf, dass die Karnevalistenmesse schon etwas Besonderes sei und er sich freue, dass sie auch jedes Jahr gefeiert werden kann. Und er hatte gleich zu Beginn noch etwas zu verkünden, dass selbst in der Geschichte des Eichsfelder Karnevals wohl einmalig bislang war: die Taufe eines Karnevalisten. Der Täufling Christoph Matthes fiel schon durch seine gelb-schwarze Narrenkappe auf, die er als einziger trug. Das ist der Tatsache geschuldet, dass er noch dem Karnevalsverein in Sollstedt angehört, wo er auch herstammt. Inzwischen ist er aber schon Eichsfelder geworden, wohnt mit seiner Familie in Gernrode.
Vor einem Jahr trug Christoph Matthes an Pfarrer Könen die Bitte heran, dass er getauft und somit in die Glaubensgemeinschaft der katholischen Christen aufgenommen werden möchte. Und er hatte auch einen Wunschtermin: die Karnevalistenmesse. Das kommt nicht von ungefähr, denn Christoph Matthes ist Karnevalist durch und durch, er gehört auch dem Landesverband der Karnevalisten in Thüringen an. Pfarrer Markus Könen hat ihn auf die Taufe vorbereitet und den Familienvater dann auch getauft, die erste Hl. Kommunion erteilt und gefirmt. Für die Familie, die Karnevalisten und die anderen Kirchenbesucher an diesem Abend ein sehr schönes Ereignis. Christoph Matthes konnte auch viele Glückwünsche entgegennehmen.
In seiner Predigt stellte der Pfarrer u.a. die Frage, wo ordnen wir uns ein? Als Christen oder Karnevalisten? Er ging auf die Weihnachtskrippen ein, die derzeit in allen Kirchen des Eichsfelds noch zu sehen sind, wie die auch in der Bonifatiuskirche, wo er das Kamel vermisse. Aber es sein nicht schlimm, in der Kirche würden ja genug sitzen, sagte er vom Lachen der Anwesenden begleitet. Und er würdigte das Kamel im Besonderen. Es ziehe nie den Kopf ein, hat den Mut zu zeigen, was es ist und ist trotzdem nicht hochnäsig. So solle der Mensch es auch halten. Halten wir es wie die Kamele, den Kopf oben, aber verlieren wir nicht die Welt aus den Augen, sagte Markus Könen. Nehmen wir auch den freundlichen Blick des Kamels mit in die Karnevalveranstaltungen. Den guten Blick zu verschenken, kostet uns kein Geld. Es reicht schon, einen anderen Menschen anzulächeln.”
Das Kamel sei auch ausgestattet mit einer guten Nase. Es trägt eine Woche schwere Lasten ohne Flüssigkeit und spürt aber die Oase auf, wo es dann wieder trinken kann, hätte also einen guten Riecher. Manche Menschen würden auch ein gutes Gespür dafür haben, wo andere Hilfe brauchen. Im Karneval haben das auch einige und spüren auf, wo es beispielsweise das beste Bier gibt. Es sei gut, dass wir als Christen und Karnevalisten das Positive in der Gesellschaft aufspüren und dann auch bekannt machen, betonte der Pfarrer.
Das Kamel hat zwei Höcker, kann doppelt soviel tragen. Apostel Paulus sagt: Einer trage den anderen Last. Wir brauchen gleichsam einen Überschuss an Tragfähigkeit, damit wir nicht nur unsere Lasten ertragen, sondern so viel wie möglich auch Leute mittragen können, die Glaube, Hoffnung und Liebe verloren haben,” betonte der Pfarrer.
An die Karnevalisten gewandt sagte Markus Könen abschließend: Karneval wird nur gelingen, wenn sich jeder auch für die vielen Aufgaben zur Verfügung stellt.
Die anschließende Taufe war sicher der Höhepunkt in der diesjährigen Karnevalistenmesse, die von den Karnevalsvereinen aus Heilbad Heiligenstadt, Gernrode, Leinefelde, Breitenbach u.a. gefeiert wurde.
Ilka Kühn
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