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Mo, 20:00 Uhr
18.03.2019
Verkehrsunfallstatistik 2018

Weniger Unfälle, mehr Tote und Verletzte

Alle 59 Minuten kracht es auf den Straßen Nordthüringens, alle sechs Stunden wird dabei jemand verletzt. Alle 36 Stunden ist ein Senior in einen Unfall verwickelt, alle 66 Stunden ein junger Erwachsener und alle drei Tage ein Kind unter 15 Jahren - die Nordhäuser Polizei hat ihre "statistische Schadensuhr" im vergangenen Jahr wieder penibel geführt. Die Details der Unfallstatistik hat man jetzt bekanntgegeben...


Gut 100 Kilometer Autobahn, 283 Kilometer Bundesstraßen und über 1.500 Kilometer niederrangige Straßen - Nordthüringen bietet jede Menge Platz für Verkehrsunfälle. Die gute Nachricht: die Gesamtzahl der Unfälle sank im Jahr 2018 leicht auf 8.916 Vorkommnisse. Die schlechte Nachricht: die Zahl der dabei zu Schade gekommenen Personen und der Getöteten stieg im gleichen Zeitraum an.

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1403 Personen wurden 2018 bei Verkehrsunfällen verletzt, 317 davon schwer. Für 24 Personen kam jede Hilfe zu spät, acht mehr als im vergangenen Jahr. Sachschaden entstand in 7.832 Fällen.

Lässt man Bagatellunfälle außer Acht, dann war der "Spitzenreiter" unter den Unfallursachen überhöhte Geschwindigkeit mit 387 Fällen, gefolgt von Vorfahrtsfehlern (267 Fälle) und Fehlern beim Abbiegen (198 Fälle). Bei 122 Unfällen war Alkohol im Spiel. Waren Fußgänger am Unfallgeschehen beteiligt, lag das Fehlverhalten mit 54 Fällen zumeist bei den Verkehrsteilnehmer auf zwei und mehr Rädern, lediglich in 15 Fällen waren Fußgänger der Auslöser für einen Unfall. Die Gesamtzahl der Unfälle mit Fußgängerbeteiligung sank um 14% auf 110 Fälle.

Insgesamt 13,"% der Verunglückten waren "junge Fahrer", sie waren in 1.130 Unfälle verwickelt. In zwei Fällen endeten diese selbstverschuldet tödlich. Keine Toten gab es glücklicherweise bei den insgesamt 77 Unfällen zu verzeichnen, an denen Kinder beteiligt waren. Dafür listet die Statistik 18 Schwer- und 86 Leichtverletzte Kinder auf. Auf dem Schulweg ereigneten sich 10 Unfälle.

Einen Anstieg hatte man hingegen bei der Zahl der Unfälle mit Senioren zu verzeichnen, die um 11% auf 1,764 Fälle stiegen. 11 Verkehrstote waren 65 Jahre oder älter, in 8 Fällen waren diese Unfälle selbstverschuldet.

Angestiegen ist auch die Zahl der Unfälle mit Motorradfahrern. Bei 298 Unfällen wurden 90 Personen schwer und 126 leicht verletzt, 9 Motorradfahrer verstarben in 2018 auf den Straßen des Landkreises (2017: 2 Personen). Die Zahl der Unfälle mit Fahrrad ging um 11 Vorkommnisse auf 266 zurück.

Traurige Realität ist auch das sich Unfallverursacher häufig vor ihre Verantwortung drücken wollen. In 1.889 Fällen verließen Verursacher unerlaubt den Unfallort. Immerhin ein Drittel dieser Delikte kann dabei von der Polizei aufgeklärt werden.

Zum Verkehrsgeschehen gehören auch Kontrollen der Polizei. Die Zahl der dokumentierten Fahrten unter Alkohol sank vom Höchststand im Jahr 2011 (644 Fälle) auf 352 Fälle im Jahr 2018. Die Zahl der Unfälle durch Alkoholeinfluss blieb im gleichen Zeitraum relativ konstant (150 in 2011, 122 in 2018). Ähnlich konstant bleibt auch die Zahl der Fahrer, die mit Drogen am Steuer erwischt werden. 2011 lag die Zahl hier bei 494, 2018 dokumentierte man 399 Fälle (25 Unfälle in 2011, 23 Unfälle in 2018).

Ausblick und Prävention

Unfallschwerpunkte, die in den letzten Jahren auf den Bundesstraßen 4, B 81 und B 85, festzustellen waren, bedürfen weiterhin der Beachtung. Nur so können die Unfälle weiter zurückgedrängt werden. Besonderer Aufmerksamkeit bedürfen dabei außerorts die
  • B 81, im Bereich Füllental,
  • B 4, Nordhausen im Bereich Steinbrücken
  • B 85, Landesgrenze Thüringen/Sachsen-Anhalt und Bad Frankenhausen.

Auf der B 85, im Kyffhäusergebirge, ist eine hohe Unfallbeteiligung von Zweiradfahrzeugen zu verzeichnen. Aus diesem Grund werden bereits seit mehreren Jahren gesonderte Verkehrsüberwachungsmaßnahmen und präventive Aktionen, an denen sich die DEKRA, der TÜV, die Verkehrswacht und die Medien, erfolgreich beteiligen, durchgeführt. Präventive Maßnahmen Die Arbeit der Polizei wird auch zukünftig darauf ausgerichtet sein, das Unfallgeschehen weiterhin positiv zu beeinflussen. So leistet die Thüringer Landespolizei im Bereich der Verkehrssicherheitsarbeit einen großen Beitrag. Hervorgehoben sei an dieser Stelle die Verkehrserziehung in den Kindergärten und Grundschulen, die Aufklärungsaktionen für die Gruppe der jungen Fahrer und immer mehr auch Aktionen für die Senioren.

Die vier Jugendverkehrsschulen, die im Schutzbereich der Landespolizeiinspektion Nordhausen tätig sind, führten 661 Schulungen und Ausbildungen durch. Bei einer Teilnehmerzahl von 14.398 Schülern der 1. und 4. Klassen wurden 2.750 Stunden geleistet. Außerdem wurden 70 Vorträge bei Veranstaltungen, wie Verkehrsteilnehmerschulungen der Kreisvolkshochschulen, gehalten. Bei den Aktionstagen „Junge Fahrer“ geht es um den Aufbau und die Unterstützung vorhandener Fähigkeiten und Fertigkeiten. Durch zielgerichtete Einflussnahme und einer breiten Palette von Veranstaltungsangeboten durch Polizei und den Trägern für Verkehrssicherheit soll eine ausgewogene Betreuung jugendlicher Verkehrsteilnehmer besser gewährleistet werden. Allein an den Wochenenden gab es 226 Geschwindigkeitskontrollen im Zusammenhang der Verkehrsüberwachung der Risikogruppe „Junge Fahrer“, in deren Ergebnis 192 Bußgeldverfahren eingeleitet werden mussten, die ein Fahrverbot nach sich zogen. Durch die verstärkten Maßnahmen an den Wochenenden stellten die Beamten 60,8 % des „Fahrens unter Alkohol“ und 42,9 % des „Fahrens unter illegalen Drogen“ fest.

Die ausführliche Statistik findet sich hier .
Angelo Glashagel
Autor: red

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