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Mi, 15:32 Uhr
20.03.2019
Evangelischen Krankenhauses Göttingen-Weende

Pollenflug, Pollenfalle und Tipps für Allergiker

Nach dem Winter kommt der Pollenflug. Allergiker merken dies meist mit tränenden Augen. Am Standort Lenglern des Evangelischen Krankenhauses Göttingen-Weende werden alle umher fliegenden Pollen gezählt. Hier steht eine von bundesweit 42 Pollenfallen.....

Pollenfalle (Foto: ekw) Pollenfalle (Foto: ekw)
Die Pollenfalle steht auf dem Flachdach eines Gebäudes auf dem Krankenhausgelände in Lenglern.

Bereits Mitte und Ende Februar wurden hier bei frühlingshaften Temperaturen alleine an einem Tag fast 1400 Erlenpollen und knapp 800 Haselpollen gezählt. Trotz der frühen warmen Tage vor einem Monat hat der Pollenflug in diesem Jahr nicht eher begonnen als in anderen Jahren.

Mitarbeiter (Foto: ekw) Mitarbeiter (Foto: ekw)
Edgar Mönkeberg und Nancy Hoffmann sind zwei von vier Mitarbeitern des Ev. Krankenhauses Göttingen-Weende, die die Pollenzählung durchführen. Fotos: EKW

Während der Pollenflug von Erle und Hasel nun schon wieder abnimmt, beginnt nun der Pollenflug von Pappel, Weide und Ulme. Auch Birken-, Eiben-, Eschen- und Lärchenpollen können dabei sein. In den vergangenen regnerischen Tagen waren jedoch so gut wie keine Pollen unterwegs. „Wir haben am Sonntag, 17.03., lediglich 8 Eiben-, 44 Eschen-, 24 Pappel-, 12 Weiden- und 2 Ulmenpollen gezählt“, sagt Nancy Hoffmann, Arzthelferin am Standort Lenglern des Ev. Krankenhauses Göttingen-Weende.

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Im Krankenhaus Lenglern zählen neben Nancy Hoffmann auch Britta Plessow, Edgar Mönkeberg und Sabine Ente alle Pollen. Mit Hilfe einer Vakuumpumpe saugt die Pollenfalle durch eine Einsaugöffnung zehn Liter Luft pro Minute an. Unmittelbar hinter dem Ansaugschlitz befindet sich eine Trommel, die über ein Uhrwerk angetrieben wird.

Auf diese Trommel ist ein mit Vaseline beschichteter Plastikstreifen gespannt. Die in der angesaugten Luft enthaltenen Pollen werden direkt auf diesen Plastikstreifen geschossen und dort fixiert.

Die Trommel dreht sich kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit von 2 mm pro Stunde und in 24 Stunden einmal um ihre eigene Achse. Später können die Pollen unter dem Mikroskop analysiert werden. Dreimal pro Woche (Montag, Mittwoch und Freitag) wird die Pollenfalle, die auf einem Dach des Krankenhauses mit freiem Blick in die Natur steht, von den Mitarbeitern der Betriebstechnik geleert.

Die einzelnen Pollenarten zu unterscheiden, ist gar nicht so einfach. „Die Birkenpollen kann man gut an den Auswölbungen erkennen“, verrät Britta Plessow. Ihr Kollege Edgar Mönkeberg nennt sie Schlangenköpfe“. In speziellen Lehrgängen werden die Pollenzähler dahin gehend geschult. Die Mitarbeiter des Krankenhauses übermitteln die gezählten Pollen an den Deutschen Wetterdienst, der die Daten der Bevölkerung aufbereitet im Rahmen der Pollenflugvorhersage zur Verfügung stellt.

Dr. Wolfgang Körber, Chefarzt der Abteilung Pneumologie, Beatmungsmedizin/Schlaflabor des Ev. Krankenhauses Göttingen-Weende am Standort Lenglern, gibt einige Tipps, wie sich Allergiker vor den Pollen schützen können: „Im Haus bieten geschlossene Fenster und Türen den besten Schutz. Lüften sollte man in den frühen Morgenstunden, spät abends oder nach einem Regenguss, weil dann die Pollenbelastung in der Luft am geringsten ist“, sagt der Mediziner.

Zudem gebe es die Möglichkeit, Pollenschutzgitter vor den Fenster anzubringen und – sofern vorhanden – die Lüftungsanlage mit einem Pollenfilter auszustatten. Auch mobile Luftreiniger filtern Pollen heraus. Häufiges Saugen und Wischen mit einem nassen oder elektrostatischen Tuch lässt die Pollenkonzentration sinken.

Bettwäsche sollte öfter gewechselt werden, Wäsche nicht im Freien trocknen. Wer vor dem Schlafengehen duscht, wäscht sich die Pollen gründlich von der Haut und aus den Haaren. Zudem sollte Straßenkleidung nicht in den Räumen ausgezogen werden, in denen man sich meistens aufhält. Es gibt diverse Internet-Seiten oder Wetter-Apps, die detaillierte Pollenprognosen veröffentlichen. Aber, so Körber, den totalen Schutz vor Pollen in den eigenen vier Wänden gibt es nicht.

Allergiker können sogenannte Antiallergika wie Cetirizin einnehmen oder auf Nasen- und Augentropfen zurückgreifen. Bei starkem Heuschnupfen kann es angeraten sein, eine Hyposensibilisierung durchführen zu lassen. Bei dieser „Allergie-Impfung“ werden Überreaktionen des Immunsystems therapiert.

Autor: ik

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