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Mi, 15:47 Uhr
08.05.2019
TÜV Thüringen spendabel:

1.000 Euro für ein Museum, das begeistert

Es war für sie das erste Mal. Gehört hatten sie vom IFA-Museum in Nordhausen bis vor kurzem noch nie. Doch heute waren Gerald Vogel und Christian Berger vom TÜV Thüringen nach Nordhausen gekommen, um das Museum kennenzulernen und seinem Betreiberverein eine 1.000 Euro-Spende zu übergeben...

Spendenscheck übergeben (Foto: privat) Spendenscheck übergeben (Foto: privat)
So schnell, wie sich Gründer und Förderer Helmut Peter den Rundgang vorgestellt hatte, vollzog er sich nicht. Gerald Vogel, Fachbereichsleiter Kfz, und Kundenmanager Christian Berger waren so gefesselt, dass sie mehr wissen wollten.

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In Hans-Georg Franke hatten sie einen Zeitzeugen als Museumsführer, der 22 Jahre lang hautnah alles selbst miterlebt hatte, was sich von den Siebzigern bis zur endgültigen Schließung im Jahr 1997 in den Werkhallen des größten Dieselmotorenproduzenten der DDR abspielte. Ob Material-Engpässe, verordnete Neuentwicklungen oder verhinderte Weiterentwicklungen – von allem weiß der 72-jährige studierte Landtechniker lebhaft zu berichten.

Heute ist er der Vorstandsvorsitzende des Fördervereins IFA-Museum Nordhausen am Harz, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die über 100-jährige Tradition des Industriestandortes Freiherr-vom-Stein-Straße 30 c (früher Casseler Straße) für die Nachwelt zu bewahren. In einer Stadt mit drei eigenen Museen keine leichte Aufgabe, wenn man die Nummer vier ist und weder über ein neugebautes Neun-Millionen-Domizil noch über Zuwendungen aus dem städtischen Haushalt verfügt. Umso stolzer sind die Vereinsmitglieder, ein eigenes Museum aufgebaut zu haben.

Angefangen hatte alles 2007 mit einer geschenkten „Brockenhexe“ zum 50. Geburtstag des Nordhäuser Autohaus-Geschäftsführers Helmut Peter. Inzwischen ist es zwölf Jahre her, dass zudem eine Gruppe altgedienter IFA-Werker den Traum von einem Museum an den autovernarrten Helmut Peter herangetragen hatte. Inzwischen kommen jährlich rund 5000 Besucher ins ehemalige Kulturhaus der IFA-Motorenwerke. „Doppelt so viele wie in die städtischen Museen“, ist Helmut Peter stolz. Dennoch wünschte er sich, dass dieses Industriemuseum in der Lokalpolitik mehr Beachtung fände. „Es ist traurige Tatsache, dass unser IFA-Museum in der neuen Museumskonzeption der Stadt nicht einmal vorkommt“, macht er seinem Unmut Luft.

Natürlich hatte der Chef der Autohaus-Peter-Gruppe als langjähriger Geschäftspartner den Kontakt zum TÜV Thüringen vermittelt und von den Geldnöten des Vereins berichtet. Nun erlebte der Lokaltermin zwei begeisterte Technik-Fachleute, die sich eine künftige Zusammenarbeit mit dem Museum gut vorstellen können. Beispielsweise für den traditionellen Besten-Empfang, bei dem sie jedes Jahr rund 30 der besten Prüfingenieure aus Thüringen und Sachsen ehren. „Hier können sie Technikgeschichte hautnah erleben und ihre Begeisterung als Multiplikatoren zu den Kunden tragen“, sieht Gerald Vogel den Synergie-Effekt.

1000 Euro übergaben er und sein Kollege heute an den IFA-Museumsverein. Und sie sind überzeugt, dass dieses Geld gut angelegt ist. „Wenn man diese tolle, lebendige Aufmachung sieht, dann sucht man den Vergleich zu anderen Technikmuseen“, ist Christian Berger begeistert. „Hier ist der Verein der Macher. Hier erfährt man zu jedem der rund 100 Exponate – Loks, Schlepper, Traktoren, Motoren und Fahrräder – eine authentische Geschichte“, ergänzt Gerald Vogel.

Diese Lebendigkeit müsse bewahrt werden, unterstrichen die TÜV Thüringen-Repräsentanten und trafen damit den Nerv der Museumsmacher.

Mehr Infos: www.ifa-museum-nordhausen.de
Autor: red

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