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Fr, 07:00 Uhr
07.06.2019
Lichtblick

Facebook - Pfingsten - Verwirrung – perfekt!?

Bei Facebook kann jeder alles ins Netz stellen: Urlaubsbilder, Kuchenrezepte, Gedichte oder auch eine Einladungen zur Party. Aber nicht jeder kann alles lesen, denn man hat Einfluss darauf und kann jemandem den Zugang verwehren. Das klingt insgesamt gut und sehr viele machen da mit...


Aber das kann auch schief gehen, wenn man an einer Stelle ein Häkchen vergisst. Ab und an schaffen es die Folgen vergessener Häkchen bis in die Abendnachrichten. Es wird dann berichtet, dass sich auf eine Geburtstagseinladung bei Facebook in kürzester Zeit 15.000 Leute angesprochen und eingeladen fühlten und zusagten. Am Abend dann die große Party … der Versuch, die Party abzusagen wird nicht mehr gehört.

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Dann dauert es nicht lange und man findet Umstehende, die mit Verwunderung dem Geschehen zusehen. „Die sind doch nicht bei Verstand! Die sind doch völlig betrunken?!“ Klar, bei so einer großen Party ist das nicht verwunderlich. Geburtstage müssen gefeiert werden.

Pfingsten ist gewissermaßen der Geburtstag der Kirche und wird zwei Tage lang gefeiert. Angefangen hat alles mit großer Verwirrung, als die Jünger plötzlich jeder in einer anderen Sprache sprechen konnte. Sie waren davon so begeistert, dass sie sich sogleich auf den Weg nach draußen machten und mit den Leuten ins Gespräch kamen. Einige der Umstehenden sagten: „Die sind doch betrunken!?!“

Tolle Sache! Wie schön wäre es, wenn die Menschen in ähnlicher Weise auf die Einladungen Jesu reagieren würden. Aber irgendwie wird das nicht gehört?! Ist es unverständlich, zu kompliziert formuliert? Wie lange hat es gedauert, bis Sie eine Fremdsprache gelernt haben. In der Schule haben wir uns schon mit Fremdsprachen herumgeschlagen. Mit mehr oder weniger Erfolg haben wir Vokabeln gelernt und versucht, daraus möglichst sinnvolle Sätze zu bilden. Wie genial wäre da ein solches Sprachenwunder gewesen!

Aber im Grunde geht es uns heute oft ähnlich sogar in unserer Muttersprache. Wie oft suchen wir in so mancher Situation nach passenden Worten? Wie oft stellen sich die Nackenhaare auf, wenn wir Sätze hören wie. „Komm mal bei mich!?“ Wie oft denken wir: „was ist das denn für eine Sprache“ wenn man mit Jugendlichen zu tun hat. Viele Worte sind „eingedeutscht“ oder „neu-deutsch“ und andere Worte nur noch schwer verständlich und ungebräuchlich. „Zu Pfingsten feiern wir die Ausgießung des Heiligen Geistes.“ Was soll das heißen? Wie übersetze ich das, was das geschehen ist?

Dabei ist es eigentlich ziemlich einfach. Die Jünger bekamen neue Fähigkeiten und Möglichkeiten. Sie haben die richtige Sprache, um die anderen neugierig zu machen und mit ihnen über Gott zu diskutieren. Die Menschen müssen keine Fremdsprache mehr lernen, um die Botschaft von Jesus zu verstehen. Die Jünger gehen raus zu den Menschen. Ja, es ist auch für sie nicht leicht. Sie brauchen die Ermutigung und Begleitung. Sie sind gleichzeitig Begabte und Bedürftige. Sie sind begabt mit der neuen Sprache, brauchen aber gleichzeitig den Tröster und Begleiter, der ihnen versprochen war und Kraft gibt. Erst so beGEISTert, können sie sich auf den Weg zu den Menschen vor ihrer Tür machen. Sie sprechen nicht von oben herab, keine hochtrabenden Verbalkonstruktionen, sondern die Sprache der anderen. So fühlen sich die anderen angesprochen und verstanden.

Auch unsere Kirchensprache ist für viele eine echte Fremdsprache geworden. Vielleicht war es auch eine Art Pfingstwunder, als Luther auf die Idee kam, den Menschen „aufs Maul geschaut“ und die Bibeltexte in ihrer Sprache aufzuschreiben?!

Zum diesjährigen Pfingstfest gilt noch immer die Devise: Redet über den Christus und den Glauben in euren Sprache. Wir können fremde Sprachen beherrschen lernen, aber wir fühlen uns in unserer eigenen Sprache doch am wohlsten, am sichersten und können am besten ausdrücken, was uns bewegt.
Mit einem Augenzwinkern möchte sagen, Pfingsten bedeutet auch: „Nichts anderes sagen! Aber das anders sagen!“ Perfekt wird es wohl nie ganz werden, aber verständlich! Vielleicht fühlen sich ja - ähnlich wie bei Facebook - Leute angesprochen, die wir nicht im Blick hatten.

In diesem Sinne gesegnete Pfingstfeiertage mit vielen guten Gesprächen.
Pastorin Steffi Wiegleb
Autor: red

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