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Fr, 10:10 Uhr
19.07.2019
Alternativer Bärenpark Worbis

Doro und ihre neugewonnene Freiheit

Wie mag das sein, wenn sich nach zig Jahren eine Tür öffnet und man betritt Unbekanntes? Diese Frage haben wir uns gestern gestellt, als sich für die Bärin Doro im Alternativen Bärenpark Worbis erstmals die Tür in die fast freie Natur öffnete.....

Doro noch in der Station (Foto: Ilka Kühn) Doro noch in der Station (Foto: Ilka Kühn)

Wir konnten die Bärin noch in der Quarantänestation beobachten, wo sie vor ein paar Wochen eingzogen ist, nachdem sie vor dem Tod gerettet wurde.

So war die Situation vor einigen Monaten: Südspanien, nahe der Grenze zu Portugal: der Parque Zoologico Prudencio Navarro stellt den Betrieb ein. Während die Verantwortlichen dem Zoo den Rücken kehren, müssen die Tiere bleiben. Neben Affen und Tigern werden unter anderem auch zwei Braunbären ohne Versorgung ihrem Schicksal überlassen.

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Glücklicherweise können die Großtiere, wie Affen und Tiger, vermittelt werden. Nur die zwei alten Bärendamen werden von den Organisationen abgelehnt. Nachdem sämtliche Hilfsgesuche erfolglos bleiben, droht den beiden 28-jährigen Bärinnen allmählich der Tod. Schließlich erklärt sich die STIFTUNG für BÄREN in Worbis bereit, die Vierbeiner zu retten.....

Eine Bärin kam im Tierschutzprojekt der Stiftung im Schwarzwald unter, die andere kam nach Worbis, wo mit ihr jetzt neun Bären zu Hause sind.

Doch bis Doro zu ihren Artgesellen kann, wird noch eine Weile vergehen. Es drängt auch nicht, hat sie doch für sich allein ein riesiges Gelände, dass sie erkunden kann.

Mit der neuen Freiheit wird die Bärin noch nicht allzuviel anzufangen wissen. Das geht jedem Bär so, der in Gefangenschaft gehalten wird, noch dazu meist auf Betonboden und ohne auf Nahrungssuche gehen zu müssen, zudem in nicht artgerechten Unterkünften.

Erste Schritte in "Freiheit" (Foto: Ilka Kühn) Erste Schritte in "Freiheit" (Foto: Ilka Kühn)
So war es gestern wieder spannend im Worbiser Bärenpark. Wie wird sie reagieren? Wird sie schnell herauskommen oder eher abwarten? Doro ist sehr neugierig, das haben die Tierpflegerinnen schon in der Station gesehen. Und so war es nicht verwunderlich, als die Bärendame dann auch gleich losmarschierte.

Wartender Pedro (Foto: Ilka Kühn) Wartender Pedro (Foto: Ilka Kühn)
Vermutlich hatte es noch einen besonderen Grund: Bär Pedro hatte Doro schon kennengelernt, natürlich getrennt durch ein stabiles Gitter. Jetzt wartete er geduldig, denn irgendetwas stimmte bei der Station nicht, war anders als sonst. Er konnte nicht mehr zum Gitter, die Tür (Schieber) war geschlossen. Und so wartete er geduldig. Plötzlich lief er los, er hatte Doro entdeckt. Sie links hinterm Zaun, er rechts. Man sah schon, dass sich beide gern mal nähergekommen wären. Doch, ob das gut ausginge?

Jetzt soll Doro erstmal genug Zeit haben, Natur überhaupt kennenzulernen. Ein bisschen hatte sich die Bärendame schon die Beine vertreten, auch Bekanntschaft mit dem Stromzaun gemacht. Nach einer knappen Stunde steuerte sie wieder auf die Station zu und ging hinein. Mehrmals ging sie zur Wassertränke, lief hin und her. Ein Zeichen, dass sie sehr aufgeregt ist, war von den Tierpflegerinnen zu hören.

Doro auf Erkundung (Foto: Ilka Kühn) Doro auf Erkundung (Foto: Ilka Kühn)

Aber wie die anderen Bären auch, wird Doro bald lernen, ihre neue Freiheit zu lieben. Die Bärenparkbesucher können sie auch entdecken, und zwar vom Besucherzentrum aus, wenn sie in Richtung Teich blicken und ein bisschen Geduld haben. Das sollte man im Bärenpark sowieso. Es geht darum, Tiere in fast freier Natur beobachten zu können. Der Bärenpark ist kein Zoo, sondern ein Tierschutzprojekt, in dem die Besucher viel lernen können.
Ilka Kühn
Autor: ik

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