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Sa, 09:24 Uhr
09.11.2019
Gedanken zum Wende-Jubiläum

Postnationaler Irrweg erledigt?

Zum heutigen Jahrestag des Mauerfalls vor dreißig Jahren hat sich unser Leser Wolfgang Jörgens seine Gedanken gemacht und für uns niedergeschrieben. Lesen Sie in seinem Forumsbeitrag über Verfassungen, Protektorate und Bündnisse...

Natürlich schlagen die Wogen der Empfindungen anläßlich 30 Jahre Mauerfall hoch, oder auch nicht. Die Einen erwarten Dankbarkeit, die Anderen empfinden Demütigung und der Rest verhält sich fast still weil "Er/Sie" keine Meinung zur "Erledigung" des postnationalen Irrweges der Deutschen haben. Weil für Sie dieses Thema gedanklich nicht greifbar ist.

Ist dieser..."postnationale Irrweg der Deutschen... dreißig Jahre nach Grenzöffnung "erledigt"? Die Einen behaupten, ja mit dem Zwei-Plus-Vier-Vertrag ist alles gemäß Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschlands im Sinn des Völkerrechtes geregelt, die Anderen behaupten, da gibt es noch viel offene Fragen, wie die, warum das "vereinte Deutschland" immer noch keinen Friedensvertrag hat und die Feindstaatenklausel der Vereinten Nationen Rechtskraft besitzt.Oder warum der Artikel 146 des Grundgesetzes, wonach sich das Deutsche Volk in freier Selbstbestimmung eine Verfassung geben soll nach 29 Jahren "Wiedervereinigung" immer noch nicht auf den parlamentarischen Weg gebracht wurde?

Schlussfolgernd daraus könnte sich der "postnationale Irrweg der Deutschen" noch lange nicht erledigt haben. Auch nicht vor dem Hintergrund jüngster Äußerungen von Herrn US-Botschafter Richard Grenell in einem Interview für die Nachrichtenagentur FNA, in dem er bezogen auf die Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2019 klar und unmißverstädlich zum Ausdruck brachte [...]"Deutschland ist immer noch ein US-Protektorat!" Und denen, die heute in 2019 immer noch Dankbarkeit erwarten, sei ein Zitat von Herrn Henning Voscherau ins Gedächtnis gerufen, der bereits 1996 treffend zum Ausdruck brachte: "In Wahrheit waren fünf Jahre Aufbau Ost das größte Bereicherungsprogramm für Westdeutsche, das es je gegeben hat".

Wenn Kausalitäten zwischen dem "Gesagten" und dem "Gelebten", ohne politische Arroganz und auf Augenhöhe künftig erkannt und verwirklicht werden, wächst zusammen, was zusammen gehört. Das könnte sich noch über zwei Generationen hinziehen. Und, keiner sollte sich der Illusion hingeben, dass Deutschland der "Nabel der Welt" sei, weder politisch, noch wirtschaftlich. Nur im Bündnis mit starken europäischen Partnern können die Vorzüge, die unserem Deutschland und seinen Menschen heute inne wohnen, national wie international zum Erfolg geführt werden.
Wolfgang Jörgens
Autor: red

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare
geloescht.20221110
09.11.2019, 11.20 Uhr
09. Nov. 1989 = Ende der russischen Kriegsgefangenschaft ?
Der "postnationale Irrweg" war ja nicht ganz freiwillig - sondern Folge des (gemeinsam) verlorenen Krieges.
In Absprache der Alliierten wurde der Osten zur russischen Besatzungszone.
Die DDR war nicht im geringsten Souverän.
Latimer Rex
09.11.2019, 12.38 Uhr
Jörgens/Irrweg?/Irrige Annahme
Anerkennung und Dank für die realistische Einschätzung
Deutschlands dreißig Jahre nach dem Untergang der DDR.
Vernünftige Gedanken zur Wiedervereinigung haben
leider Seltenheitswert in dieser Rubrik. Zwei Anmerkungen
sind vonnöten: Ein "(p)ostnationaler Irrweg hätte einge-
setzt, wenn immer mehr Wähler den AfD-Rattenfängern
folgen sollten. Und bereichert hat sich kaum ein West-
deutscher an der Einheit. Man braucht sich bloß Schulen,
Krankenhäuser und Straßen in "abgehängten Regionen"
im Westen anzusehen, dann erahnt man, wo die zwei
Billionen hingegangen sind. Das sei den Mitteldeutschen
gegönnt, aber ständiges Meckern ist unanständig.
Örzi
09.11.2019, 13.03 Uhr
Oder posttraumatisch ?
Gut dass es so kluge Menschen gibt, die dieses Thema "gedanklich greifen" können. Wenn auch postnational irrig.
Teja
09.11.2019, 14.20 Uhr
Bereichert
Latimer , das schlägt dem Fass den Boden aus.
Kein Westdeutscher hat sich an der Einheit bereichert ........
Klar kenne ich sogar auch einige clevere Ostdeutsche ,die das auch Taten, aber das Gros waren sehr wohl Westdeutsche. Nein , nicht der Normalo , es wären die gleichen, die immer und bei allem verdienen .
Nur ein Beispiel , im sogenannten Zonenrandgebiet ,gab es auf einmal billige , echte Fachkräfte , war das keine Bereicherung???????
Und , und ,und ,beliebig nachweisbar und fortsetzbar .
Ihre Rhetorik erinnert immer wieder an die damaligen ,hiesigen Demagogen ,nur unter anderem Vorzeichen .
Aber auch solche Leute werden gebraucht , um ein Volk zu spalten und dadurch leichter zu regieren . War leider schon immer so .
tannhäuser
09.11.2019, 16.55 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Kein Bezug zum Artikel. Sorry.
tannhäuser
09.11.2019, 17.57 Uhr
Kein Problem...
...aber Ihr "Sorry" empfinde ich angenehm als Respektsbekundung.

Leider hat Latimer Rex den Begriff "Post-" im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Entwicklungen nicht begriffen.

Wahrscheinlich, weil er in seiner "Prä-"Denkweise gefangen ist.
Andreas Dittmar
09.11.2019, 18.45 Uhr
Schwer zu verstehen.....
Zitat Latimer Rex : Ein "(p)ostnationaler Irrweg hätte einge-
setzt, wenn immer mehr Wähler den AfD-Rattenfängern
folgen sollten"

Ihr Satz macht doch eigentlich schon von der Logik her keinen Sinn. Kann man die Vergangenheit wirklich beeinflussen, wenn man in der Zukunft die richtige Partei wählt ?
tannhäuser
09.11.2019, 19.30 Uhr
Herr Dittmar...
...Sie glauben doch ebenso wenig wie ich daran, dass Latimer Rex die Filme "Donnie Darko" und "Der Butterfly Effekt" gesehen oder gar verstanden hat.

Er hängt vielleicht in einer intellektuell-ideologischen Zeitschleife fest, aber eine Gefahr für das Zeit-Raum-Gefüge stellt er nun wirklich nicht dar.
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