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Fr, 10:55 Uhr
03.01.2020
Lichtblick zum Wochenende

Ich glaube, hilf meinem Unglauben

Nun liegt es vor uns – nackt und bloß, wie ein Neugeborenes. Rein und nahbar wie ein neues Heft. Das Kalenderjahr 2020. Das Jahr mit den vielen neuen Chancen und Möglichkeiten, Fehler zu vermeiden, zu beheben und nicht von Neuem zu begehen...

Acht Jahre nach dem angekündigten vermeintlichen Weltuntergang am 21. 12. 2012 gemäß Maya-Kalender. Dass uns die Hochkultur der Maya sonst eher weniger beschäftigt, wurde ignoriert, so konnten wir uns ein wenig von der Wirklichkeit ablenken und wüst spekulieren und hinterher, nach Ausbleiben des Untergangs, über die angeblich rückständigen Mayas amüsieren, deren Wissenstand mit unserem durchaus mithalten kann – zumindest mit dem der Meisten von uns.

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Das Jahr mit dem Vorsatz, gesünder zu leben, weniger zu essen, besser auf die Figur zu achten, nicht zu rauchen, weniger Fern zu sehen oder auf den Bildschirm des Smartphones oder, oder, oder.

Der Vorsätze sind viel. Die Halbwertzeit oft nicht der Rede wert. Zu eingefahren und -geschliffen sind unsere Handlungsmuster und viel zu schwer ist es, sie zu (ver)ändern.

So sagen wir uns, wenn wir wieder an den guten Vorsätzen gescheitert sind, wohl wissend, dass die Umsetzung des Vorsatzes uns sehr gutgetan hätte, dass es gewichtige Gründe dafür gibt.

Ein kleiner „Strauß“ aus Vorsätzen und der Entschuldigungen gefällig?
Ich werde darauf achten, dass mein „ökologischer Fußabdruck“ besser wird als letztes Jahr. Leider habe ich die Flugreise nach Neuseeland/ die Kreuzschifffahrt in Norwegen schon gebucht und keine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen.
Ich werde stärker darauf achten, dass meine Ernährung zunehmend regional ist. Ich will gar nicht wissen (können), dass die Erdbeeren für meine Geburtstagstorte im Februar um den halben Kontinent geflogen wurden.

Ich werde nur die Strecken mit dem Auto fahren, die unbedingt notwendig sind. Dumm nur, dass Tante Hilde in zwanzig Minuten kommt und ich keine frischen Brötchen habe. Dann fahre ich doch mal schnell mit dem Auto zum Supermarkt. Brot ist einfach zu popelig.
Wie schön es ist, die Skipiste hinabzufahren. Schade nur, dass dafür so viele Bäume gefällt werden mussten. Aber nun ist sie einmal da, zum Glück mit Schneekanonen schneegesichert, weil bei +6 Grad der Schnee nicht fallen und schon gar nicht liegenbleiben will. Nachher schnell noch unter einen der Heizpilze im Freien stellen und einen schönen Glühwein trinken und das Bergpanorama genießen. Wie schön die Natur (noch) ist…

Wir alle kennen unsere eigenen Ausflüchte… jeder die seinen.

Was wäre, wenn wir ernst machten? Wirklich ernst?

Nicht weil wir irgendetwas bewegen wollten, außer uns. Nicht Greta oder der Umwelt zum Gefallen, sondern uns? In jedem Fall besser: unseren Kindern und Kindeskindern zuliebe. Nicht, weil wir ein schlechtes Gewissen (bekommen) haben, sondern weil wir einsichtig, vielleicht sogar hellsichtig sind. Dass es so nicht weitergeht und wir mehr Ressourcen verbrauchen als verträglich ist, weiß eigentlich jeder halbwegs Gescheite.

Es kann und wird nicht reichen für die nach uns – und das sind nicht irgendwelche Leute, sondern unsere Kinder und Enkel. Was wollen wir, dass Sie über uns sagen? Zu Recht „Umweltsau“? Wäre es uns wirklich so egal, wenn sie in dreißig Jahren sagten, dass wir ihnen ein dauerhaftes Leben bei 50 Grad im Schatten eingebrockt haben? Und ständigen Zuzug von Menschen aus noch heißeren Gegenden der Erde, die dort definitiv nicht überleben können? Ich kann mir das nicht vorstellen. Und Sie?

Der Premier von Australien, Scott Morrison, ein bekennender Klimawandelleugner, hat kurz vor Weihnachten seine Überzeugung kurz in Frage gestellt, dass es keinen Klimawandel gäbe. Dafür mussten aber erst viele Dörfer, drei Millionen Hektar Land, viele Menschen und unzählige Koalas, Kängurus u.a. Tiere verbrennen. Inzwischen scheint er wieder „auf Linie (gebracht) zu sein“, denn Australien lebt nicht unwesentlich vom Export von Kohle (etwa 67 Milliarden australische Dollar, ca. 41,8 Milliarden Euro/p.a.).

Jedem ist klar, dass keiner von uns die Welt allein retten kann. Das ist auch mehr als wir können, das ist übermenschlich. Doch wäre es für das neue Kalenderjahr und uns nicht hilfreich, wenn wir das uns Mögliche tun?

Ernährungswissenschaftler betonen schon lange, dass die vielen Südfrüchte gar nicht gesund für unsere Verdauung sind und nicht zu unserem Wohlbefinden beitragen. Äpfel haben auch Vitamine und werden hier angebaut und müssen nicht um die ganze Welt fliegen. Die aus Neuseeland sind zwar schön anzusehen, aber ihr „ökologischer Fußabdruck“ sollte uns nicht danach greifen lassen. Dann lieber aus den Fahner Höhen, notfalls aus Bayern oder Österreich.
Das Wasser muss auch nicht aus Frankreich oder Grönland kommen, es ist sehr gut und nochmals (Kalk)gefiltert aus dem Wasserhahn...

Der Beispiele sind viele und jeder kann sie kennen, der sich kümmert. Wir haben nur die eine Erde. Eine weitere steht uns nicht zur Verfügung. Deswegen dürfen wir sie nicht behandeln, als könnten wir sie wegwerfen und eine neue besiedeln.

Die Bibel spricht deshalb vom „Herrschen“ des Menschen über die Erde. Dieses dort gebrauchte Wort schließt das „Bewahren“ mit ein, denn beherrscht werden kann nur, was bewahrt wird. Der König (Mensch), hat deshalb vor allem die Erde zu schützen, gleichsam wie ein „guter König“.

Es wäre so gut, wenn wir alle zu dieser Einsicht kämen und eigenmotiviert in diesem Sinne handelten. Denn eigene Motivation ist schon die halbe „Ernte“.
Eigene Motivation lässt auch die Ausreden nicht über die Vorsätze obsiegen. Eigene Motivation ist eine Kraft, die selbst in Schwachen mächtig ist und die ich als Christ gestärkt weiß, durch den Geist GOTTes, der mir Dinge zu schaffen ermöglicht, die ich mir selbst aus eigenen Kräften nicht zugetraut hätte.

Ich wünsche uns, dass auch Sie das erleben, wenn Sie sich darauf einlassen und sich sagen: Ich will 2020 „dieses und jenes“ schaffen, weil es für mich und meine (Kindes)Kinder gut ist und ich vertraue darauf, dass ich das kann und das mir dazu Kraft zuwächst von GOTT, der mir hilft.

Auch wenn Zweifel dann nicht ausgeschlossen sind, wenn sich Rückfälle ereignen.
Das Bibelwort für das Jahr 2020 macht großen Mut. Es spricht diese Wahrheit aus und stärkt dennoch den Glauben (an IHN, GOTT, und mich selbst). Es steht beim Evangelisten Markus und lautet: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben“. Der Vater, der diesen Satz aussprach, hat viel Schlimmeres als die meisten von uns zu bewältigen. Er weiß sich in seinen Zweifeln, selbst in seinem „Unglauben“ an GOTT gebunden und versichert sich bei ihm rück.

Wer dies tut, der weiß sich getragen und gehalten, auch wenn Zweifel kommen, auch wenn der Geist willig und das Fleisch schwach ist. Ich wünsche Ihnen, dass Sie in diesem neuen Jahr(zehnt) mehr auf GOTT vertrauen können und erleben, dass sie von IHM gehalten werden.
Ein gesegnetes Jahr 2020 wünsche ich Ihnen,
Ihr Superintendent Kristóf Bálint
Autor: red

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