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So, 18:59 Uhr
26.01.2020
Leinefelde

Nachruf zum Tode des Grafik-Designers Johannes Rothe

Am 3. Januar 2020 verstarb nach längerer Krankheit, wenige Tage vor seinem 93.Geburtstag, der Grafik-Designer Johannes Rothe in seiner Heimatstadt Meerane. Viele Eichsfelder kennen noch Arbeiten des Künstlers in der damaligen Halle II der Baumwollspinnerei und Zwirnerei.....

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Johannes Rothe hat durch seine künstlerische Vielfalt nicht nur der Stadt Meerane, sondern auch der Region ein unverwechselbares Bild gegeben. Dafür hat er viel Respekt, Achtung und Anerkennung empfangen dürfen. Im Jahr 2013 sorgte eine Sonderausstellung zu „Leben und Werk“ des Künstlers im Heimatmuseum Meerane für ein großes Interesse. Die Ausstellung war gleichzeitig mit dem Wunsch verbunden, das umfangreiche Schaffen von Johannes Rothe zu präsentieren und besonders zu würdigen.

Seine künstlerische Tätigkeit beschränkte sich nicht nur auf das beschriebene Umfeld. Bekannt und dokumentiert sind Arbeiten für die Stadt Erfurt, wo er von 1949-53 sein Studium der Malerei an der damaligen „Landesschule für angewandte Kunst“ erfolgreich absolvierte. In diesem Zusammenhang sei besonders sein Förderer und Lehrer, der Thüringer Maler Otto Knöpfer erwähnt.

In Erfurt hat Johannes Rothe einige gastronomische Einrichtungen künstlerisch erfolgreich ausgestaltet:
Gaststätte „Domplatz“: vier historische Tableaus, Porzellanmalerei Delfter blau auf Fliesen,

Gaststätte „Goldbroiler“, Anger 23: dreiundzwanzig Tafeleinheiten Acrylmalerei zum Thema Hühner,

Mocca-Bar am Anger:
Schürze über der Bar: Erfurter Persönlichkeiten (Faksimile und Fotos), kombiniert mit gezeichneter Architektur und Textbanderolen,

Raumschmuck für das Café Anger-Eck: Zehn Decelith-Schnitte mit dem Thema: „Der Erfurter Anger im Wandel der Zeiten“,

Café Györ, neben dem „Goldbroiler“, Anger 23, Entwurf für Emaille: „Ungarische Folklore,“

Gaststätte Flora am Steigerwald: 15 florale Füllungen für das Foyer.

Die Vielfalt seines künstlerischen Schaffens, der Umgang mit unterschiedlichen Materialien und Techniken zeigen sich auch in seinen weiteren Arbeiten für Thüringen. Bei der Realisierung des Bauvorhabens „Teilautomatisierte Texturseidenzwirnerei einschließlich Veredelung“ in Leinefelde (Halle II,1968-74), wurden in einem größeren Rahmen Künstler in die „Konzeption zur Humanisierung der Arbeitswelt“ mit einbezogen.

Zu ihnen gehörte auch Johannes Rothe aus Meerane. Er gestaltete für die Lehrabteilung (Ausbildungsstätte) einen „Bilderfries“ auf Sperrholzplatte gemalt, mit vier Bildmotiven: Baumwolle, Leinen, Schafwolle, Naturseide und Globen mit den jeweiligen Anbaugebieten.


Im Speisesaal der Halle II entstand an der Längsfront eine Abfolge unterschiedlicher Medaillons aus Emaille mit Metallätzung auf Kupfer, sowie (Kupferflächen eingerollt), mit unterschiedlichen folkloristischen Bildmotiven aus den ehemals befreundeten Volksdemokratien.

„Kunst ist eine der wenigen Möglichkeiten, Leben zu haben und Leben zu halten, für den, der sie macht und für den, der sie empfängt.“ Heinrich Böll
Dr. Hans-Jürgen Katzig

Der Verfasser verweist in diesem Zusammenhang auf die Dokumentation: „Industriebau und Arbeitsumweltgestaltung- Humanisierung der Arbeitswelt“ (Theoretischer Anspruch-Praktische Umsetzung)
Erschienen im Galerieverlag Blueprint.edition Weimar ISBN: 978-3-96567-001-3


Autor: ik

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