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Mo, 08:09 Uhr
15.06.2020

Gedenken für Opfer des 17. Juni

Als einen "großen Tag der Freiheits- und Demokratiegeschichte Deutschlands" bezeichnete Ministerpräsident Bodo Ramelow den 17. Juni 1953. Morgen findet im Landtag eine Gedenkveranstaltung statt...

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Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des SED-Unrechts am 17. Juni sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow: „Der 17. Juni 1953 ist ein großer Tag in der Freiheits- und Demokratiegeschichte Deutschlands. Vor 67 Jahren erhoben sich mutige Frauen und Männer erstmals laut und entschieden gegen das diktatorische SED-Regime. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen, doch die Sehnsucht nach Freiheit und der Wunsch, die Geschicke des eigenen Lebens selbst in die Hand zu nehmen, blieb immer stark.“

Ramelow wird zur Gedenkveranstaltung des Thüringer Landtages am 16. Juni ein Grußwort sprechen und sagt vorab: „Wir gedenken all jener, die am 17. Juni 1953 für Freiheit, Demokratie und die deutsche Einheit auf die Straße gegangen sind und ihr Leben riskiert oder gar verloren haben. Wir gedenken der Opfer von staatlicher Willkür – hier in der in der Andreasstraße, die für Repression, aber auch für Mut und Widerstand steht.“

Der Ministerpräsident sagt weiter: „Für einen kurzen Moment schien der Traum von Freiheit und Demokratie Realität werden zu können. Doch schon kurze Zeit später wurde diese Hoffnung von sowjetischen Panzern niedergewalzt. Wir gedenken heute all der Menschen, die durch den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 ihr Leben verloren haben.“

Der 17. Juni 1953 zeige eindrucksvoll, dass sich der Freiheitswille eines Volkes nicht unterdrücken lasse. Er sei zum Vorläufer des Ungarnaufstands von 1956, des Prager Frühlings von 1968 und der Solidarnocz-Bewegung – und schließlich zum Wegbereiter für die Friedliche Revolution geworden. Aus der Erfahrung der gewaltsamen Niederschlagung des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 sei der Ruf: „Keine Gewalt!“ als das Credo der Friedlichen Revolution erwachsen.

Die Gedenkveranstaltung für die Opfer des SED-Unrechts „17. Juni 1953 – Ein Volksaufstand und seine Vorgeschichte“ findet am Dienstag, 16. Juni 2020, von 14:00 bis 15:30 Uhr in Erfurt, in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße statt. Vor dem Zeitzeugenbericht von Norbert Sommer aus Heusenstamm wird es Redebeiträge von Thüringens Landtagspräsidentin Birgit Keller und Ministerpräsident Bodo Ramelow sowie von Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Ettersberg, und Dr. Peter Wurschi, Landesbeauftragter des Freistaats Thüringen zur Aufarbeit der SED-Diktatur, geben.
Autor: red

Kommentare
Bus
15.06.2020, 11.12 Uhr
Was würden die Opfer dazu sagen?
Die Linken sind doch die Nachfolger der SED die den Aufstand blutig niedergeschlagen haben. Da spricht Ramelow von den Linken noch das Grußwort. Was würden die Opfer dazu sagen??????
Fckna
15.06.2020, 13.03 Uhr
Altlasten
Ich habe das SED -Regime miterlebt, für mich erschließt sich der Zusammenhang zur " Linke" keinesfalls.
Paulinchen
15.06.2020, 13.26 Uhr
An diesem denkwürdigen Tag,...
... wären die Linken gut beraten, sich in Demut zu verhalten. Ich halte es für sehr unangemessen, dass sich die Initiatoren des gewaltsamen Niederschlages der Aufständischen hier offensichtlich äußern. Was mich persönlich betrifft, sie haben mir damals, für eine lange Zeit, den Vater genommen. Es fehlt nur noch, dass sie sich im Oktober zum Jahrestag der chinesischen Lösung, auf dem Platz des himmlischen Friedens äußern.
tannhäuser
15.06.2020, 13.43 Uhr
Ob das Grußwort...
...von seiner Loge der Blumenstraußwerferinnen oder der Genossin Verfassungsrichterin und Mauertotenrelativiererin aus M-V auch begrüßt wird?
Frank1966
15.06.2020, 13.53 Uhr
Altlasten
Zusammenhänge erkennen ist halt ein großes Problem der alten Kader. Mal ohne auf das materielle Vermögen der SED einzugehen, was in Teilen spurlos verschwunden ist, hier ein paar Beispiele die für einen Zusammenhang sprechen.
Dietmar Bartsch trat 1977 in die SED ein
Petra Pau, SED und Zentralrat der FDJ
Gesine Lötzsch ab 1984 in der SED
Ich weiß schon, das Alles hat nichts mit nichts zu tun.
Hauptsache die AfD als Nachfolgepartei der NSDAP bezeichen. Da hat wirklich jemand zu Zeiten des SED-Regimes schön im Staatsbürgerkundeunterricht mitgemacht.
Bleibt noch die Frage ob als Opfer oder als Täter?
diskobolos
15.06.2020, 15.42 Uhr
Ach Paulinchen, . . .
wären sie nicht die erste, die sich beschweren würde, wenn sich die Linken an diesem Tag nicht beteiligen würden.
Den von Frank66 genannten Personen kann man den 17.Juni 53 kaum anlasten, die meisten waren noch gar nicht geboren. Genau so, wie man unserer Generation nicht den 2. WK anlasten kann.
Frank, wer genau hat die AFD als Nachfolgepartei der NSDAP bezeichnet??
Vielleicht gibt es ja einzelne Mitglieder oder Anhänger, die sich in der geistigen Nachfolge sehen?
Frank1966
15.06.2020, 17.44 Uhr
Sorry diskobolus
Aber für Ihre Frage, kann ich Sie nicht mehr ernst nehmen.
Zumal Sie dann auch noch mit Ihrer letzten Bemerkung in die Falle tappen, die Sie hier stellen wollen.
Die von mir zuvor genannten Namen, stehen im Zusammenhang mit dem Kommentar von fckna, welcher keinen Zusammenhang erkennt.
Kobold2
15.06.2020, 18.41 Uhr
In jeder Partei
Gibt es Richtungen/ Strömungen/ Flügel oder Gruppierungen die entsprechende Prioritäten setzen.
Von Nachfolge zu schreiben, ist zu einfach. Daraus hervorgegangen, trifft es m.M.n. eher vor allem, wenn man dabei berücksichtigt was dabei überwiegt und was dabei auf der Strecke.
geblieben ist. Dann soll es ja auch noch im Laufe der Zeit, Erkenntkisse geben, die die Entwicklung beeinflussen.... Ist aber vermutlich für Einige zu kompliziert ....
Paul
15.06.2020, 21.00 Uhr
17.Juni `53...
...da sind in erster Linie damals schwere Streiks und Demos gewesen, weil es die Einführung von Akkordarbeit und Normarbeit geben sollte ohne eine entsprechende Lohnangleichung, also mehr Arbeit für den gleichen Lohn. Da ist Niemand für Freiheit und Demokratie auf die Straße gegangen. Aber da war Herr Ramelow ja noch im Westen und weiß daher von Nichts. Also sollte er sich vorher mal etwas geschichtsunterricht nehmen und dauernd hohle Parolen raushauen. Und mehr Arbeit fürs gleiche Geld ist sicher auch ein aktuelles Problem !
diskobolos
15.06.2020, 21.50 Uhr
@Frank66
Kann ja sein, dass Sie mich nicht ernst nehmen können. Aber vielleicht beantworten Sie einfach mal die Frage. Sie stellen hier Behauptungen auf und wenn man dann nach Begründungen dafür fragt, zucken Sie mit der Schulter. Bisschen dünn. Aber da sind Sie nicht der einzige.
Frank1966
15.06.2020, 23.18 Uhr
@diskobolus
Ihre gespielte Naivität ist schon beeindruckend. Alles was von der AfD kommt, wird mit der Nazikeule beantwortet. Wenn dies keinen Bezug zur NSDAP hat, na ja. Jeder wie er mag.
Der Zentralrat der Muslime - Aiman Mazyek - hat zum Bsp. die AfD als Nachfolger der NSDAP bezeichnet.
Als Ramelow die Wahl zum MP verlor, twitterte er am selben Abend, das 1930 die Nazis in Thüringen in eine Regierung einzogen und meint was damit?
Schlagzeile im Spiegel: Thüringen- AfD und Adolf Hitler - die heikle Parallele.
Ist Ihre Frage beantwortet, oder hat das alles mal wieder mit nichts zu tun?
Real Human
16.06.2020, 12.39 Uhr
Eine NSDAP-Diktatur verursachte die SED-Diktatur!
Die DDR wurde eigentlich 1933 gegründet. Klar, „wenn Hitler den Krieg gewonnen hätte“, hätten manche von „uns“ jetzt ein komfortables Leben. „Slawische Untermenschen“ würden alle niederen Arbeiten für uns erledigen. Rassischen Superariern wäre sogar die Vielehe erlaubt usw. …

1945 war der feuchte Traum eines Volkmar Weiss („Das Tausendjährige Reich Artam“) ausgeträumt. Er schrieb dazu einen wirklich lesenswerten Alternativweltroman, den man aber auch selbstkritisch/satirisch interpretieren kann.

Leider reicht bei viel zu Vielen die kollektive Erinnerung nur bis zum 30. April 1945 zurück, an dem der „Größte Feldherr aller Zeiten“ sich eine Kugel ins narzisstische Großmaul schoss und sein geliebtes Deutsches Volk für „eben zu schwach“ erklärte. Die Natur duldet nun mal keine Schwäche!

"Und diese dämliche Bewältigungspolitik, die lähmt uns heute noch viel mehr als zu Franz Josef Strauß' Zeiten. Wir brauchen nichts anderes als eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad."

Herr Höcke war wohl kein Mathematiklehrer, sonst müsste er eigentlich wissen, was eine Wende um 180 Grad bedeutet.

Wer die richtigen Schlussfolgerungen aus der vermurksten Deutschen Geschichte ziehen will, der sollte endlich erkennen, dass völkisches Denken nicht nur ein Holzweg ist, sondern im Atomzeitalter der Anfang vom Ende der Menschheit sein kann. Das gilt aber nicht nur für deutsche Völkische, sondern auch für polnische (aktuelle Reparationsforderungen), russische, israelische, koreanische usw.

Dass „der Schoß noch fruchtbar ist“, werden mir die mehrheitlichen Dislikes wohl bestätigen.

„In der Brandenburger AfD ist der Flügel längst der ganze Vogel.“, behauptet der KÖLNER STADT-ANZEIGER. Und in Thüringen?

Dass der „Volksaufstand“ am 17. Juni 1953 von sowjetstalinistischen Panzern niedergewalzt wurde, hat seine Ursache ganz wesentlich auch in der verhängnisvollen Wahl vom 5. März 1933. Da haben wir in Thüringen ja noch mal Glück gehabt.

Wichtige Parallele:
Bei der Stimmabgabe für das Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933 waren wegen der Gegenstimmen der SPD für das Erreichen der Zweidrittelmehrheit und die endgültige Annahme des Gesetzes die Stimmen der Zentrumspartei ausschlaggebend. (Wikipedia)
Crimderöder
16.06.2020, 13.06 Uhr
Historische Kausalität
@Real Human. Der DDR-Kommunismus ist also eine direkte Folge von 1933. Eine Sichtweise, die man vertreten kann. Ich will diesen Vergleich nicht als ahistorisch brandmarken, denn Alternativgeschichte ist gerade sehr gefragt, besonders im Filmgeschäft. Das Spiel der Ursache und Wirkung können Sie unendlich weiter spielen und sich in Alternativszenarien vertiefen. Weiter gesponnen war 1933 die Folge von Versailles 1919, 1919 wiederum die Folge der Reichsgründung 1871 usw. Andere gehen weiter und sagen, der Faschismus war die (antibürgerliche) Reaktion auf den Kommunismus. Man sieht, ein "herrliches" Thema für Historiker und freilich für Laien beim Weinabend.
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