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Mi, 11:09 Uhr
03.03.2021
eine besondere Herausforderung:

Lehrer in Corona-Zeiten

Lehrer stehen seit fast einem Jahr vor der Herausforderung, unter Pandemiebedingungen die Wissensvermittlung nicht abreißen zu lassen. Ebenso elementar ist der Kontakt zu den Schülern. Ein Blick in die Freie Schule „Am Park“ des Heilpädagogischen Zentrums Wülfingerode des Jugendsozialwerk Nordhausen offenbart die Problematik besonders...

Denn die Förderschule bildet das Lernzentrum für Kinder und Jugendliche mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf im Schwerpunkt der emotionalen und sozialen Entwicklung.

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Das HPZ Wülfingerode beinhaltet ein dezentralisiertes Kinder- und Jugendheim, vereint heilpädagogische Kompetenz unter einem Dach in enger Kooperation von Sonder-, Sozial- und Heilpädagogik. Dass die hier etablierte ganzheitliche Förderung einen enormen Stellenwert besitzt steht außer Frage. Und dem Lehrer-Schüler-Kontakt kommt gerade in dieser Einrichtung eine tragende Rolle zu. „Präsenzunterricht ist nicht ersetzbar“, postuliert Lehrerin Silke Schilder. Mit dieser Meinung steht sie nicht allein. Die vielfach propagierte Digitalisierung des Unterrichts ist nach Ansicht vieler Pädagogen und Schüler nur eine Ergänzung. Online-Unterricht stellt ein Notlaufprogramm dar.

In den Klassenzimmern ist mittlerweile wieder Unterricht möglich, was Pädagogen und Kinder gleichermaßen freut. (Foto: Mathias Daniel) In den Klassenzimmern ist mittlerweile wieder Unterricht möglich, was Pädagogen und Kinder gleichermaßen freut. (Foto: Mathias Daniel)


Wohngruppenkinder und Fahrschüler der verschiedenen Klassenstufen bekommen auf unterschiedlichen Kanälen den Stoff zugearbeitet und vermittelt. Klassengefüge und Sozialkontakte bilden ein strukturelles Fundament, in dem der Lehrstoff vollkommen anders aufgenommen werden kann. Die direkte Teilhabe am Geschehen, das Erfassen ist ein anderes – in allen Schulformen. Das Entstehen eines Tafelbildes im direkten Unterrichtsgespräch läuft schlicht anders ab als eine Powerpoint-Präsentation. Das Ergebnis orientiert sich an der gemeinsamen Erarbeitung und Erfassung des Stoffes und variiert. Seit Dezember ist das Lernen auf Distanz bis auf wenige Ausnahmen an der Tagesordnung. Seit Ende Januar gilt diese Ausnahme für die Abschlussklassen also die 9. Klassenstufe. Einmal wöchentlich verschafft ein Schnelltest Gewissheit, ob eine Infektion mit dem Coronavirus vorliegt.

Im Sommer lädt das Gelände des Streichelzoos zum Verweilen ein. (Foto: Mathias Daniel) Im Sommer lädt das Gelände des Streichelzoos zum Verweilen ein. (Foto: Mathias Daniel)


Seit dem 22. Februar ist zur Freude aller Grundschüler und deren Eltern die Freie Schule „Am Park“ wieder im Präsenzunterricht. Feste Kontaktpersonen und Lerngruppen sowie Schul- und Förderräume ermöglichen unter Einhaltung der geforderten Hygienemaßnahmen trotzdem Freude am gemeinsamen Lernen.

Aber auch die Freie Schule “Am Park“ in Wülfingerode leidet derzeit nicht nur unter den Bedingungen des eingeschränkten Schulunterrichts, sondern auch unter dem Personalmangel in der Lehrerschaft, obwohl die Schule mit ihren sehr guten Bedingungen und zusätzlichen Angeboten, wie einrichtungsinternen Streichelzoo, Holzwerkstätten, Bewegungsparcours sowie therapeutischer Begleitung in den Bereichen Motorik, Sprache und Verhalten, gut ausgestattet ist.
Professionsübergreifende Teamarbeit lässt keine Fachkraft allein und ermöglicht eine optimale Einarbeitung.
Autor: red

Kommentare
Mister X
03.03.2021, 13.04 Uhr
Langsam muss ich mich wundern.
Ich habe eine Frage, gibt es in Deutschland auch noch andere Berufe, oder sind alle Lehrer? So oft wie hier über die Lehrkörper geschrieben wurde muss man ja annehmen, andere Berufe sind durch Corona schon ausgestorben, oder?
Sachlich
03.03.2021, 13.53 Uhr
Egoistisch
Ich kann mich nur dem Vorredner anschließen. Was bildet sich diese Berufsgruppe ein. Sie sollen einmal ihre Arbeitszeit am Arbeitsplatz mit anderen vergleichen. Ihre Stundenzahl , das Einkommen, die vielen Urlaubstage im Jahr, fordern steht bei den Lehren an erster Stelle. Man stelle sich vor wenn eine sechs Tage Schulwoche wäre so wie früher. Es gibt keinen Lehrermangel sondern man muss nur die Strategie im Umgang der Abäufe ändern. Ich persönlich kenne einige Lehrer und manche von ihnen kommen vor Lachen nicht in den Schlaf und das Jammern auf höchsten Niveau ist super einstudiert und nach außen formuliert.
JSW
04.03.2021, 12.11 Uhr
Präsenzzeit
Abgesehen davon, dass die Präsenzzeit aller Pädagogen an dieser Schule verpflichtend geregelt ist (7:30 Uhr-15:00 Uhr) ist es nicht fair, alle Lehrkräfte über einen Kamm zu scheren.
Unterricht möchte vor- und nachbereitet werden - gerade bei dieser Zielgruppe! Beurteilungen sind zu schreiben, jetzt sind neue Konzepte für Homeschooling und digitale Lehre gefragt. Wir sollten uns nicht blenden lassen von all den Berichten über das Versagen. Es gibt auch Positivbeispiele. Deswegen dieser Artikel!

PS: Während der Lockdowns haben die Lehrkräfte dieser Schule in den verschiedenen Wohngruppen des Heilpädagogischen Zentrums ausgeholfen und die dortigen Kollegen unterstützt und auch in dieser Zeit ihre Schülerinnen und Schüler nicht allein gelassen.

Man kann manchen Lehrerinnen und Lehrern zu wenig Engagement vorwerfen - aber sicher nicht den hier beschriebenen!
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