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Mi, 20:15 Uhr
21.04.2021
Wie groß ist die Gefahr einer Krankenhausüberlastung?

Die Zahlen von heute

Angesichts der heute vom Bundestag bewilligten Ergänzung des Infektionsschutzgesetzes mit weitreichenden Vollmachten für die Zentralregierung und anhaltender Behauptungen von bevorstehenden Überlastungen der Intensivstationen, haben wir die heutigen Zahlen einmal zusammengetragen und auch im Südharz Klinikum nachgefragt…

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Zuerst fiel uns dabei diese interessante Statistik zu den Sterbefallzahlen für den Monat März in den letzten Jahren auf, die vom Statistischen Bundesamt Deutschlands auf der Seite destatist.de veröffentlicht wurde. Danach starben deutschlandweit
  • 2021 insgesamt 81.359 Menschen
  • 2020 insgesamt 87.516 Menschen
  • 2019 insgesamt 86.739 Menschen
  • 2018 insgesamt 107.104 Menschen
  • 2017 insgesamt 82.934 Menschen
  • 2016 insgesamt 83.668 Menschen


Es gibt also wenigstens im Monat März keine Übersterblichkeit im Vergleich zu den letzten Jahren, sondern ganz im Gegenteil starben seit 2016 nie so wenig Deutsche wie in diesem März.

Dann haben wir die im divi-Register gemeldeten Covid-19-Fälle auf Intensivstationen am heutigen 21.April unter die Lupe genommen. In ganz Deutschland sind heute morgen 4966 Intensivbetten belegt gewesen, davon 2752 mit invasiv zu beatmenden Patienten. Diese Statistik weist aber nicht aus, wie viele der Patienten wegen einer Covid-Erkrankung dort liegen. Dafür hält das divi-Register eine weitere Statistik bereit, die detailliert die gemeldeten Covid-Patienten auf den Intensivstationen auflistet. Für die drei mitteldeutschen Länder sieht das dann so aus:
  • In Sachsen: 390 Patienten, davon 227 invasiv beatmet
  • In Sachsen-Anhalt: 147 Patienten, davon 82 invasiv beatmet
  • In Thüringen: 217 Patienten, davon 106 invasiv beatmet

Die Zahlen der Intensivbetten in Deutschland entnehmen Sie bitte der Grafik, die ebenfalls von heute morgen 7.19 Uhr stammt.
Anzahl der momentanen Intensivbetten (Foto: divi-Register) Anzahl der momentanen Intensivbetten (Foto: divi-Register)


Nur für unser Bundesland betrachtet sind also noch fast einhundert Betten frei, was einem Prozentsatz von 12,4 der Gesamtzahl an Intensivbetten entspricht. Von den 671 belegten Intensivbetten sind 217 mit Covid-Patienten belegt. Das ist eine knappes Drittel der Intensivpatienten. In Krisenfällen käme eine mittlere dreistellige Zahl an Reservebetten in den großen Kliniken und Krankenhäusern des Freistaates hinzu. Die werden aber momentan nicht aufgestellt, weil sie a) nicht benötigt werden und b) das Personal dafür derzeit anders eingesetzt wird.

Wir wollten aus dem Nordhäuser Südharz Klinikum erfahren, wie es dort auf der Intensivstation aussieht und erhielten vom ärztlichen Direktor Dr. Brucke die Antwort, dass momentan ein Bett auf der Intensivstation für einen weiteren Covid-Patienten bereitstünde. Die Frage nach den restlichen freien Kapazitäten auf der Intensivstation beantwortete der Mediziner folgendermaßen: „Eine Beantwortung der Fragen ist teils schwierig, da die Kapazität von ITS- Betten von verschiedenen Faktoren abhängig ist (z.B. und ganz wichtig das zur Verfügung stehende Personal, um die Betten auch betreiben zu können). Aktuell stehen noch drei ITS-Betten für nicht COVID-Patienten zur Verfügung (dies kann sich rasch in beide Richtungen verändern). Neun COVID-Patienten werden auf ITS behandelt, davon sieben beatmet.“

Vielleicht sehen die Zahlen schon morgen wieder ganz anders aus, aber derzeit gibt es auch langfristig keine Tendenz zu einer Überlastung der Intensivstationen oder gar einer Triage, also der schrecklichen Entscheidung eines Arztes, wen er weiter behandelt und wen er sterben lassen muss.

Die Testverpflichtungen in Unternehmen, Schulen und Kindergärten sowie die freiwilligen Tests von anderen Personen werden den Inzidenzwert von 100 pro 100 000 Einwohner auf lange Zeit zementieren. Dieser bestimmt nach dem neuen Gesetz die Verlängerung bzw. sogar Verschärfung des Lockdowns. Deutschland befindet sich seit November 2020 in einem Dauerlockdown, ohne dass die Infektionszahlen zurückgegangen wären. Nur im Februar sanken die Werte kurzzeitig deutschlandweit, doch danach setzte die Testoffensive ein. Einer dramatischen Erhöhung von Tests kann dann selbst der bis vor kurzem dauerhaft unter einer Inzidenz von 100 liegende Landkreis Nordhausen nicht mehr standhalten. Aktuell hieß die Inzidenzzahl heute 141, 46.
Olaf Schulze
Autor: osch

Kommentare
Landarbeiter
21.04.2021, 20.49 Uhr
na das nenne ich doch mal "positiv Denken"
Also knapp zehn Prozent der Intensivbetten sind noch frei.

Das sind bei kleinen Krankenhäusern mit 8 bis 10 Betten ja fast ein ganzes Bett. Toll.

Und in Nordhausen im SHK ist für die Covid Patienten auch noch sage und schreibe 1 (eins) Bett frei.

Das sind doch mal gute Nachrichten.

Hoffentlich fahre ich morgen nicht vor einen Baum. Nicht das ich dann für die schlechten Nachrichten und die Triage verantwortlich bin.
EsJay7
21.04.2021, 21.44 Uhr
Wow
noch 4 freie Betten mit Stand von heut morgen.

1 für Covid
3 für alle anderen Erkrankungen

für ALLE Einwohner im Landkreis und teilweise umliegende Landkreise.

Ist Samstag eigentlich wieder masken- und abstandsfreier Spaziergang in der Stadt? Ich frage für einen Freund ;-)
Halssteckenbleib
21.04.2021, 22.51 Uhr
Naja Zahlen sind
schön anzusehen. Wenn doch nur nicht immer die blöde Frage nach der Richtigkeit aufkommen würde. Und dann sind Zahlen naturgemäß wie ein Gummiband. Hoffentlich werde ich nicht gezwungen und verpflichtet Zahlen zu glauben..
___________________________________________________
Anm. d. Red.: Die hier verwendeten Zahlen sind die echtesten, die in der ganzen Corona-Zeit zu haben sind.
Halssteckenbleib
21.04.2021, 23.19 Uhr
Aha da bin ich ja
schonmal beruhigt. Wo bekommt man sonst schon die echtesten Zahlen. Kann endlich mal beruhigt schlafen gehen ohne mir die Frage zu stellen ob die Zahlen heute echt sind. Gute Nacht
grobschmied56
22.04.2021, 00.09 Uhr
Bei der Bekämpfung...
... von Spatzen mit Kanonen ist es den Regierigen gelungen, alle davon zu überzeugen, daß normale Splitter-Sprenggranaten keinesfalls ausreichend sind.
Stattdessen fordert man M65 Haubitzen und Nukleargranaten vom Typ M9 ! Die bewährte 15 Kilotonnen-Klasse.
Alles dichtmachen! Alles sperren. Alles verbieten!
Ausgangssperre! Versammlungsverbot! Redeverbot! Demonstrationsverbot! Atem-Verbot! DENKVERBOT!

Ein letzter, richtig harter Lockdown. Dann ist es geschafft!
Wer soll den Quatsch noch glauben?

Definition von Wahnsinn:
Immer und immer wieder zwanghaft das Gleiche tun und dennoch andere Ergebnisse erwarten.
geloescht.20230206
22.04.2021, 05.26 Uhr
Keine Übersterblichkeit...
Im Gegenteil, 2020 wurden 6000 Entensivbetten gestrichen.Warum? Herr Schulz, die verstehen es einfach nicht.
Blautanne
22.04.2021, 09.30 Uhr
Zahlen richtig aber relativ
Dass die Zahlen vom SHK stimmen, glaube ich. Einige wichtige Nachfragen oder Bezugsgrößen fehlen aber, um zu einem klaren Bild zu kommen. Vielleicht könnten Sie das nachreichen, denn dieser Artikel ist wirklich mal ein erster richtiger Ansatz, um über unsere tatsächliche Lage aufzuklären.
1. Wurden auch in Nordhausen Intensivbetten abgebaut? Wieviele Intensivbetten waren jeweils in den letzten 3 Jahren verfügbar und wieviele Stand jetzt?
2. Wie war die Auslastung, also die Belegung im April jeweils in den letzten 3 Jahren?
3. Gab es im April in den letzten 3 Jahren von der Symptomatik her ähnliche Patienten auf Intensiv, also mit schwerer Grippe, Lungenentzündung oder anderen schweren Lungenerkrankungen, oder sind die jetzigen covid Patienten eine völlig neuartige Erscheinung?
4. Erfolgte in den letzten 3 Jahren auch wie jetzt eine Unterscheidung bei der Verfügbarkeit von Betten getrennt nach Krankheitsbildern?
geloescht 20210614
22.04.2021, 09.37 Uhr
keine Übersterblichkeit also keine extreme Todesgefahr ,kein Notstand auf den Intensivstationen
Wo herrscht denn dann Notstand?
Wir haben Notstand durch die Politik.
Die Politik nutzt eine Fallzahlenpandemie mit dem Corona Virus um uns Angst einzujagen und die demokratischen Rechte abzubauen.
Da herrscht Notstand.
Gestern wurden Rechte umgeschrieben.
Heile deutsche Welt.
Demnächst wohl eine grüne Diktatur.
Wir fahren Fahrrad,atmen kein Co2 mehr aus ,bezahlen fleissig unsere CO2 Steuern.
Gute Nacht Corona.
Blautanne
22.04.2021, 10.02 Uhr
Wenn Fragen abgestraft werden waren es wohl die Richtigen
Wer bei sachlich gestellten Fragen schon den Daumen runter drückt, hat vielleicht Angst, dass seine Ideologie ins Wackeln gerät? Ist nur eine Frage.
Auf die Plätze fertig los - 5 mal Daumen runter- Ihr habt 10 Minuten! ;-)
Waldhopser
22.04.2021, 10.15 Uhr
Erstaunlich, erstaunlich!
Ich bin beeindruckt, Herr Schulz! Das ist tatsächlich der erste Artikel, in dem ich eine gewisse Verpflichtung des Journalismus zur Wahrheit erkennen kann. Fakten, mit entsprechender Quellenangabe, die jederzeit überprüft werden können. Keine reißerischen und aufgeblasenen Kommentare, die Angst oder Panik verbreiten sollen. So sollte die wirkliche Berichterstattung über diese, tatsächlich wohl in gewisser Weise vorhandene Krise, sein!

Und dann lese ich hier so einige Kommentare zu diesem Artikel, die bei mir einfach nur Kopfschütteln auslösen. Es ist traurig zu sehen, daß einigen scheinbar das Interesse an tatsächlichen Fakten verloren gegangen ist. Artikel, die nicht mit Durchhalteparolen. düsteren Zukunftsaussichten und Horrorzahlen "gewürzt" sind, scheinen einigen hier sofort "suspekt" zu erscheinen. Das ist aber nicht nur traurig, das ist höchst alarmierend! Man scheint es geschafft zu haben, einen Teil der Bevölkerung regelrecht von sich ständig überschlagenden Horrorszenarien abhängig zu machen. Und das löst eine "Sucht" aus, die Deutschland schon so manches Mal in den Angrund riß!

Abschließend eine Meldung von heute: "Grippewelle erstmals seit 1991 ausgeblieben!" Ist ein Wunder geschehen, oder wurde einfach die "Grippewelle" der derzeiteigen "Pandemie" zugerechnet? Vielleicht sollte man sich diesen Artikel hier einfach mal als kleinen Denkanstoß nehmen?

"Allein - mir fehlt der Glaube.......", daß das bei einigen hier wirklich hilft, "nachten" Zahlen wirklich zu vertrauen!
Fönix
22.04.2021, 10.46 Uhr
Im Augenblick sehe ich in erster Linie das Problem,
dass angesichts häufig langer Liegezeiten bei Patienten mit schweren Verläufen die Zahl freier Intensivbetten stetig abnimmt, solange die Zahl der Neuerkrankungen (nicht Infektionen!) weiter auf hohem Niveau bleibt. Insofern ist es unbedingt richtig, wenn die Intensivmediziner laut Alarm schlagen, zumal das Personal seit Monaten am Anschlag arbeitet und auch hier zunehmend Ausfälle drohen, die die Situation weiter verschärfen.

Trotzdem möchte ich zum besseren Verständnis der Gesamtsituation die in der nnz veröffentlichen Aussagen zur aktuellen CORONA-Situation ergänzen, Quelle ist eine täglich aktualisierte, im Wesentlichen auf RKI-Daten beruhende Webseite ("Klinik-Monitor") einer führenden Thüringer Tageszeitung. Bezug nehme ich auf drei Kliniken in den Landkreisen NDH und SDH. Gestern gab es für diese 3 hier ausgewählten Kliniken übrigens identische Angaben, insofern ist es nicht nur eine Momentaufnahme:

KMG-Klinikum Sondershausen - komplett ausgelastet

SHK Nordhausen - überall freie Kapazitäten

Lungenklinik Neustadt
- freie Kapazitäten bei normalen Intensivbetten
- erste Engpässe bei Intensivbetten für schwere Fälle
- erste Engpässe bei Intensivbetten mit ECMO (Beatmung mit künstlicher Lunge)
Anmerkung: Intensivbetten mit ECMO nur in Neustadt

Diese sehr unregelmäßige Auslastung der Intensivbetten bei unmittelbar benachbarten Kliniken ist keine Besonderheit im Nordthüringer Raum, sie ist charakteristisch für ganz Deutschland. Die Ursachen für diese Verteilung können von diesen Daten nicht abgeleitet werden. Aber für mich ist eines offensichtlich: Die Lage hinsichtlich der Verfügbarkeit von Intensivbetten ist derzeit durchaus angespannt. Aber das fast keine freien Intensivbetten mehr verfügbar sind, scheint unrealistisch, zumal die über 5000 Reserve-Intensivbetten in diesen Zahlen nicht berücksichtigt sind.

Engpässe gibt es eher beim Fachpersonal. Das liegt aber weniger an CORONA, sondern an einer völlig verfehlten Gesundheitspolitik. Wer Elemente der Grundversorgung, und da zähle ich das Gesundheitswesen unbedingt mit, nahezu komplett privatisiert, darf sich nicht wundern, wenn zugunsten wachsender Profite Kliniken geschlossen und/oder Personal abgebaut wird.
Vogelfänger
22.04.2021, 11.10 Uhr
Betten + Grippewelle
Das die Grippewelle 20/21 aufgrund der Anti Corona Maßnahmen stark eingedämmt wird, haben die Mediziner schon vor Wochen kommuniziert.

Das ITS Betten nur mit vorhandenem Personal betrieben werden können, sollte langsam auch jedem bekannt sein.
geloescht.20230927
22.04.2021, 11.17 Uhr
@Salz und @Waldhopser
Nur mal so nebenbei.
Der Mann heißt Schulze und nicht Schulz!
Wer lesen kann, ist also klar im Vorteil.
Gute Besserung!
Engenius
22.04.2021, 12.47 Uhr
Jeder deutet die Statistik ,bis sie passt!
Danke, Herr Schulze, für die, ich zitiere die Redaktion der NNZ, echtesten Zahlen der ganzen Coronazeit!
Keine Übersterblichkeit (im März)nachgewiesen, ernsthafte Probleme in der Intensivmedizin nicht sichtbar, die Pandemie herbeigetestet und und und. Und diese Erkenntnisse stützen Sie auf öffentliche Statistiken, die jedem vorliegen und die Sie in ihrem Wahrheitsgehalt nicht, wie andere, anzweifeln. Dazu hier meine Anmerkungen:
1. Die Intensivbettenbelegung in Deutschland wird von Ihnen nicht korrekt dargestellt. Die Zahl der Intensivpatienten in Deutschland betrug gestern nach DIVI 21087 von denen 4966 wegen Covid-19 dort liegen. Es wurde also sehr deutlich unterschieden und die von Ihnen angemahnte Unterscheidung bei den 4966 Covidpatienten ist sinnfrei, da alle an Covid-19 erkrankt sind.
2. Die von Ihnen angegebenen Sterbezahlen des Monats März 2021 im Vergleich mit den Zahlen von März 16 bis 20 sollte zumindest darauf hinweisen, daß Zahlen nach Januar 2021 Schätzungen sind und nach Hochrechnungen bestimmt wurden. Eine höhere statistische Sicherheit würden die Sterbezahlen des ersten Quartals erzielen, die das gleiche Bundesamt liefert. Danach starben im 1. Quartal deutschlandweit
2021 insgesamt 268557 Menschen,
2020 insgesamt 253008 Menschen,
2019 insgesamt 252853 Menschen,
2018 insgesamt 277876 Menschen,
2017 insgesamt 269616 Menschen und
2016 insgesamt 242029 Menschen.
Daraus kann man werder eine deutliche Übersterblichkeit ableiten, aber auch auf keinen Fall schlußfolgern, daß derzeit weniger Menschen sterben, als in den Jahren zuvor.
3. Herr Schulze, trotz Ihrer Auskunft im Südharzklinikum, daß nur noch ein freies Bett für Coronakranke zur Verfügung steht, sehen Sie kurz- und langfristig keine Tendenz zur Überlastung der Intensivstationen. Das ist Ihre ganz persönliche Sichtweise. Ich bin überrascht, daß der ärztliche Direktor so eine Meinung vertritt, die ich und eine eine große Zahl mir bekannter Mediziner und Pfleger, die auf den Stationen arbeiten, nicht vertreten. Vielleicht hätten Sie mal direkt dort nachfragen sollen!
4. "Hochtesten der Infektionszahlen" lasse ich hier unkommentiert, da die maximal zulässige Kommentargröße erreicht ist .
Kritiker2010
22.04.2021, 12.51 Uhr
Ich schließe mich Blautanne an - mehr Daten bitte
Bitte Herr Schulze, versuchen Sie noch ein paar Vergleichszahlen zu bekommen, damit die aktuelle Situation besser eingeordnet werden kann.

Denn es soll Menschen geben, die meinen, der Normalzustand sei eine leere oder fast leere Intensivstation.

Interessant wäre auch aufzuklären, ob die Zuordnung der freien Betten (für Covid- und Nicht-Covid-Patienten) in Stein gemeißelt oder eher eine Erwarung wiedergibt.

Ganz kühn wäre eine Aussage aus dem Krankenhaus-Controlling, mit welcher durchschnittlichen Patientenzahl und welchem Auslastungsgrad man bisher (also auch vor Corona) als Planungsgrößen gearbeitet hat.
Henkel
22.04.2021, 14.41 Uhr
Nordhausen Kreis
Betten gesamt sind 60 angegeben, das waren vor nicht allzu langer Zeit mehr. Ich glaube 65. Belegt sind 44, also 16 frei. 17 sogenannte COVID Fälle.

Krankenhäuser sind kreativ, um es nett zu umschreiben. Man will die Prämie. Da man auf die prozentuale Belegung kommen muss, meldet man alle paar Tage eine angepasste Zahl an vorgehaltenen Betten. Es gibt ein gutes Video, wo von vielen Kliniken die tägliche Bettenzahl, die Belegung, usw. aufgearbeitet wurden. Die meisten arbeiten sehr kreativ mit der Bettenzahl. Und es muss keiner damit kommen, es wäre wegen dem Personal. Genau an dem Tag, wo die Bonuszahlung geändert wurde, änderten auch die Krankenhäuser ihr Meldeverhalten. Man kann, wenn man muss, mehr Betten belegen.
Waldhopser
22.04.2021, 18.55 Uhr
@ Richard Z.& Paul
Herzlichen Dank, Herr Z., daß sie meinen Flüchtigkeitsfehler bemerkt, aufgezeigt und korrigiert haben. Bei tatsächlich überdurchschnittlicher und selbst beweihräucherter Lesefähigkeit, sollte ihnen aber auch mein Fehler im Abschluß des Kommentars aufgefallen sein, bei dem ich statt "nackten", "nachten" schrieb. Gut, 50% "Treffergenauigkeit" sind sicher nicht schlecht, entsprechen sie doch, in etwa, der Treffergenauigkeit von Selbsttests. Herr Z., sie liegen voll im Trend der Zeit, Respekt für ihr Engagement!
Kritiker2010
22.04.2021, 19.32 Uhr
Wo sind all die Intensivbetten hin?
Für die Schaffung von zusätzlichen Intensivbetten im Jahr 2020 wurden pro Bett mit Ausstattung und Personal je 50.000 Euro gezahlt - in Summe 685.000.000 Euro - macht Pi mal Daumen 13.700 Betten.
(Quelle: Bundesregierung)

Im Mai 2020 wurden die ITS-Kapazitäten deutschlandweit mit über 31.000 Betten "angegeben". Seither schmelzen diese kontinuierlich ab, auf aktuell unter 24.000.
(Quelle: DIVI Intensivregister)

Ein Rückgang um 22,5 % in 11 Monaten lässt sich schwerlich nur durch personelle Veränderungen erklären.

Laut unterschiedlicher Quellen dürften im Jahr 2019, trotz sinkender Tendenz, etwa 26.500 Intensivbetten existiert haben. Vor diesem Hintergrund hätten es, analog der gezahlten Förderungen, im Förderzeitraum 2020 sogar um die 40.000 Betten sein müssen ...

Auf eine Anfrage im November 2020 wusste die Bundesregierung zu berichten, warum viele Betten zwar bezahlt wurden aber dennoch nicht existierten.

Die absolute Anzahl der ITS-Patienten liegt übrigens seit Mai 2020 auf dem gleichen Niveau von etwa 20.000 Patienten, sodass sich im Umkehrschluss die Reduzierung freier Betten im geringerem Maß durch einen Zuwachs an Covid-Patienten, viel deutlicher aber durch den rechnerischen Bettenabbau erklärt.

Die bislang nicht angetastete Notfallreserve wurde im August 2020 mit über 12.000 Betten angegeben. Heute sind es noch etwa 10.000. Stellungnahmen von Mediziner-Verbänden ist zu entnehmen, dass diese Kapazitäten personell abgesichert seien (u.a. durch Abzug aus anderen Bereichen).

Noch eine (losgelöste) Zahl:
Für das Jahr 2018 wird der Nutzungsgrad der Krankehausbetten allgemein deutschlandweit mit 77,1% und für Intensivbetten mit 77,0 % angegeben.
(Quelle: Statistisches Bundesamt - Grunddaten der Krankenhäuser ...)

Die aktuelle Situation spitzt sich in einigen Kliniken zu, sieht aber bei vielen anderen noch immer oder wieder nach Regelbetrieb aus.

Man sollte also fragen, wie glaubwürdig offizielle Zahlen sind, die nun als Grundlage für die Aussetzung von Grundrechten dienen.
Kobold2
22.04.2021, 22.01 Uhr
Sobald
irgendjemand aus der 3.oder 4.Reihe ( kann auch mal ein Chirurg sein) eine passende Meinung für unsere " Spezialisten" parat hat, sei es auch nur die Hälfte davon, geht das voll in Ordung und alle Anderen sind ja die panikmachenden Deppen....
Kommen aber Zahlen aus erster Reihe, die nicht ins Weltbild passen, sind diese natürlich "kreativ bearbeitet"....
genau mein Humor...
you make my weekend....
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